Sport
Fussball

Nach Kongressentscheid von Infantino: FIFA-Chefaufseher Domenico Scala tritt zurück

«Die Gremien werden ihrer Unabhängigkeit beraubt» – FIFA-Chefaufseher Domenico Scala tritt zurück

14.05.2016, 14:1114.05.2016, 16:27
Mehr «Sport»

FIFA-Chefaufseher Domenico Scala hat nach dem umstrittenen Entscheid des Weltverbandes beim Kongress in Mexiko-City seinen Rücktritt erklärt. 

Der Schweizer reagierte damit auf den Beschluss, dass das FIFA-Council für ein Jahr ermächtigt wurde, Mitglieder der eigenen Kontrollinstanzen zu benennen oder zu entlassen. Diese Aufgaben obliegen eigentlich dem Kongress, der Versammlung der 211 FIFA-Mitgliedsverbände.

Domenico Scala hat genug und tritt zurück.
Domenico Scala hat genug und tritt zurück.
Bild: RUBEN SPRICH/REUTERS

«Die Gremien werden damit faktisch ihrer Unabhängigkeit beraubt und drohen zu Erfüllungsgehilfen derjenigen zu werden, die sie eigentlich überwachen sollten», schrieb der Vorsitzende der Audit- und Compliance-Kommission in seiner Rücktrittserklärung. 

Scala: «Bin konsterniert»

Die nach vielen Skandalen um Reputation kämpfende FIFA verliert damit ihren wichtigsten Mitarbeiter für die angestrebte Reformagenda. Für Infantino ist der Rücktritt Scalas eine schwere Niederlage. Zumal der als absolut integer geltende Schweizer die Reformbereitschaft des Weltverbandes unter Infantino infrage stellte.

«Ob die verabschiedeten [sic] Reformpunkte nun tatsächlich mit Fleisch und Blut gefüllt werden, bleibt derzeit offen», schrieb Scala. «Ich bin über diesen Entscheid konsterniert, da damit eine zentrale Säule der Good Governance der FIFA untergraben und eine wesentliche Errungenschaft der Reformen zunichte gemacht wird.»

Gianni Infantino verliert einen wichtigen Mitarbeiter.
Gianni Infantino verliert einen wichtigen Mitarbeiter.
Bild: Rebecca Blackwell/AP/KEYSTONE

Eine Reaktion der FIFA steht vorerst noch aus. Infantino befand sich zum Zeitpunkt des Rücktritts auf der Rückreise vom Kongress. Noch vor wenigen Stunden hat der FIFA-Präsident seinen Entscheid verteidigt. (spon/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Angstgegner Schweden für die Hockey-Nati wieder mal eine Nummer zu gross
Für das Schweizer Nationalteam setzt es im ersten Spiel des Heimturniers in Freiburg eine grosse Enttäuschung ab. Es unterliegt Schweden 1:4.

«Die Mannschaft hat das Potenzial, alle drei Partien zu gewinnen», sagte Nationaltrainer Patrick Fischer im Vorfeld des Turniers. Nachdem die ersten acht Partien vor heimischem Publikum im Rahmen der Euro Hockey Tour allesamt verloren gegangen waren, sollte nun endlich der erste Heimsieg her.

Zur Story