Dimitri Payet hatte seine beste Zeit 2016, als er an der Heim-EM für Frankreich in sieben Spielen auf drei Tore und zwei Assists kam. Seit er 2017 von West Ham zurück nach Frankreich wechselte, wurde es aber ruhiger um den Offensiv-Künstler. Doch im Viertelfinal-Hinspiel der Conference League gegen PAOK Saloniki zeigte der mittlerweile 35-jährige Payet gestern, dass er noch immer über massive Qualität verfügt. Bei einer Ecke steht er unbewacht rund 25 Meter vor dem Tor und hämmert das Leder nach einem Aufsetzer volley in den Winkel.
Es ist das 2:0 für Marseille, nachdem Payet schon beim ersten Treffer von Gerson mit der Vorlage seine Füsse im Spiel hatte. Die Ausgangslage für Marseille für das Rückspiel ist dennoch nicht ideal, da El Kaddouri für PAOK noch zum 1:2-Endstand verkürzen konnte.
Ein ähnlich schönes Tor wie Dimitri Payet erzielte Ansgar Knauff für Eintracht Frankfurt in der Europa League gegen den FC Barcelona. Der von Borussia Dortmund ausgeliehene Flügelspieler konnte eine rausgeköpfte Ecke kontrollieren und versenkte den Ball anschliessend wunderbar im Tor. Für den 20-jährigen Knauff war es erst das dritte Profi-Tor, das zweite für die Eintracht
Dass nicht nur die Frankfurter Offensiv-Spieler ein gutes Füsschen haben, bewies auch Innenverteidiger Evan Ndicka. In der Schlussphase tauchte der Franzose im gegnerischen Strafraum auf und tänzelte vorbei an Pierre-Emerick Aubameyang und Ousmané Dembélé als wären es Slalomstangen. Für seine ebenfalls hervorragende Hereingabe stand dann allerdings kein Teamkollege bereit.
Dass nicht nur Frankfurt, sondern auch Barcelona Fussballspielen kann, zeigte sich vor allem beim Ausgleichstreffer nach einer guten Stunde. Ferran Torres und Frenkie de Jong kombinierten sich durch die Eintracht-Abwehr wie durch Butter.
Einen weiteren Aufreger haben wir noch zur Partie zwischen Frankfurt und Barcelona. In der ersten Halbzeit pfiff Schiedsrichter Srdjan Jovanovic einen Elfmeter, als Rafael Borré im Strafraum gelegt wurde. Die Szene ist strittig und der VAR schritt ein. Jovanovic schaute sich die Situation auf dem Monitor nochmals an und entschied dann, den Penalty doch nicht zu geben.
Auch wenn die Partie zwischen Frankfurt und Barcelona mit einem 1:1-Unentschieden endete, gab es dennoch einen Sieger: Die Eintracht-Fans. Mit einer grossartigen Choreografie gedachten sie der kürzlich verstorbenen Vereinslegende Jürgen Grabowski, die von 1965 bis 1980 insgesamt 441 Pflichtspiele für Frankfurt absolvierte.
In Gedenken an Jürgen #Grabowski. Das ist stark. #SGEFCB pic.twitter.com/mr8eGrhetf
— Noah Platschko (@platschinho) April 7, 2022
Die AS Roma hat offenbar einen neuen Angstgegner. Die Rede ist nicht von Juventus Turin, dem FC Barcelona oder Bayern München. Die Rede ist vom norwegischen Sensationsteam Bodo/Glimt, dessen gesamtes Kader einen Marktwert von gerade mal 15,65 Millionen Euro aufweist. Zum Vergleich: Das ist ein Drittel von Roma-Captain Lorenzo Pellegrini.
Bereits in der Gruppenphase sind sich die beiden Teams begegnet, damals deklassierten die Norweger die Italiener mit 6:1 und holten im Rückspiel in Rom ein 2:2. Wirklich viel gelernt hat José Mourinho aus diesen Resultaten offenbar nicht. Denn erneut gab es im nur 8500 Zuschauer fassenden Aspmyra Stadion in Bodö eine Niederlage. Nach der Führung durch Pellegrini konnte Bodö/Glimt die Partie durch Ulrik Saltnes (56.) und Hugo Vetlesen (89.) noch drehen.
Roma-Trainer José Mourinho sagte nach der Partie, dass er trotz der Hinspiel-Niederlage nicht sonderlich besorgt sei: «Ich denke, wir sind noch immer Favorit auf das Weiterkommen. Ich mache mir mehr Sorgen um die Verletzung von Mancini.» Denn Roma-Innenverteidiger Gianluca Mancini musste das Feld nach 69 Minuten mit einer Knieverletzung verlassen. «Das ist ein Problem, das durch das Spielen auf einem Kunstrasen verursacht wird», sagte Mourinho dazu.
Auch Roma-Spieler Nicola Zalewski konnte der Plastik-Unterlage wenig abgewinnen: «Ein Viertelfinal auf einem solchen Platz zu spielen, ist unvorstellbar. Ich hoffe, sie werden etwas unternehmen, denn solche Plätze führen zu schweren Verletzungen». Noch drastischer klingen die Worte von Lorenzo Pellegrini: «Es ist eine Schande, auf Unterlagen zu spielen, auf denen der Ball springt, wie er will.»
Im Rückspiel zuhause im Stadio Olympico wird dann wieder auf richtigem Rasen gespielt. Das alleine dürfte aber nicht fürs Weiterkommen reichen, es brauche auch «einen guten Schiedsrichter mit einem guten Assistenten», so Mourinho, der weiter ausführt: «Schon als wir das erste Mal in Rom gespielt haben, hat der Schiedsrichter zwei sehr klare Elfmeter für uns nicht gesehen, heute hat er ein lächerliches Abseits gegeben.»
Zum Abschluss nochmals ein Zucker-Tor. In der erwartet attraktiven Partie zwischen RB Leipzig und Atalanta Bergamo gab es zwar nur zwei Tore, dafür aber vier Pfostenschüsse. Und eines der Tore, das 1:0 durch Luis Muriel, war dann auch ein richtiges Schmankerl.