Da sage noch einer, Schweizer hätten ein gemütliches oder gar wenig Temperament... Kommentator David Lemos vom Westschweizer TV-Sender RTS war während der Übertragung des Nations-League-Spiels der Schweizer Nati gegen Deutschland gestern Abend so laut, dass sich ARD-Moderatorin Jessy Wellmer in der Halbzeit dazu gezwungen fühlte, sich im Namen des Senders bei den deutschen Zuschauern zu entschuldigen – mit einem Augenzwinkern allerdings. Lemos' Stimme war nämlich selbst in der ARD gut zu hören.
Wellmer erklärte: «Liebe Zuschauer, wenn sie den Schweizer Kommentator immer auf Französisch haben sprechen hören neben Tom Bartels, dann liegt das daran, dass hier im Stadion wirklich niemand ist, zwischen den Kommentatoren nur Plexiglasscheiben stehen und der Schweizer Kollege einfach so wahnsinnig temperamentvoll ist, dass sie ihn immer mitgehört haben.»
Heute Mittag meldete sich Lemos, der für RTS die Nati-Spiele für die Romandie kommentiert, daraufhin persönlich bei der ARD und entschuldigte sich – ebenfalls mit einem Augenzwinkern. Bei Twitter schrieb der Romand den deutschen TV-Kollegen:
Sorry @DasErste. 🤷♂️ #wahnsinnigtemperamentvoll pic.twitter.com/DfHGCGs3eX
— David Lemos (@davidlemos) October 14, 2020
Er versprach ausserdem, dass er «weniger laut sein werde, wenn die Schweiz das nächste Mal drei Tore gegen Deutschland in einem leeren Stadion erzielt.» Offenbar empfand er sich selbst gar nicht lauter als sonst. Selbstironisch steht seit Mittwoch in Lemos' Twitter-Bio auf Deutsch: «Wahnsinnig temperamentvoll.»
Promis, je serai moins « laut » la prochaine fois que la Suisse marque 3 buts à l’Allemagne au complet dans un stade vide. pic.twitter.com/gwFHSCQ4tz
— David Lemos (@davidlemos) October 14, 2020
Wie auch immer. Bei drei Toren gegen den grossen Nachbarn mit den vier Weltmeister-Sternen auf der Brust darf man aber auch mal ein bisschen emotional werden. (as/pre)
Humor beweist er auch, wobei das etwas ist, was die Schweizer gut drauf haben.
Auf die Freundschaft zwischen Schweiz und Deutschland!