Der deutsche Zweitligist Schalke 04 hat mit einer bemerkenswerten Stellungnahme eine Abmahnung gegen Ralf Fährmann zurückgenommen, um einen gerichtlichen Streit mit seinem Torhüter zu verhindern. «Wir haben verstanden, dass es zu keiner gütlichen Lösung kommen wird», teilte der Schalker Vorstand am Donnerstagabend mit. Der Verein wolle damit eine «Schlammschlacht» abwenden, da bei «einer öffentlichen Gerichtsverhandlung weiterer Schaden für Schalke 04» drohe.
Am Mittwoch (27.11.) erschien in SPORT BILD ein Artikel, in dem der Anwalt von Ralf Fährmann Vorwürfe gegen den #S04 aussprach und mit einer Anzeige gegen Mitglieder des Vorstands drohte.
— FC Schalke 04 (@s04) November 28, 2024
Der Vorstand nimmt auf https://t.co/tgdrSrNpxx abschließend Stellung zu dieser Thematik ⤵️
Zugleich teilte der Vorstand mit, dass Fährmann in Gelsenkirchen nach dessen Vertragsende keine Zukunft besitzt. «Ralf Fährmanns Vertrag endet am 30. Juni 2025, er wird unter keinen Umständen verlängert und Fährmann wird den Verein danach verlassen. Auch wenn sich Ralf Fährmann nach eigener Aussage weiterhin für den besten Torhüter auf Schalke hält, wird er kein Spiel mehr für Königsblau bestreiten», teilte der Klub in dem Schreiben gegen den Keeper aus.
Der Vorstand gibt in dem ausführlichen Schreiben seine Sicht der Dinge wieder. Fährmann und Schalke befinden sich seit einigen Wochen im Streit. Der Torhüter bestritt das letzte seiner insgesamt 289 Pflichtspiele für die Königsblauen Anfang des Jahres. Mittlerweile ist er aussortiert und darf nicht am Profitraining der Schalker teilnehmen. Nach einem Interview in der «Sport Bild» im Oktober war Fährmann abgemahnt worden, weil er nach Vereinsangaben «gegen die arbeitsvertraglichen Vereinbarungen» verstossen habe. Gegen diese Abmahnung ging Fährmann gerichtlich vor.
Trotzdem erschienen weiterhin Interna aus Gesprächen in der Wochenzeitschrift, die nicht vom Klub geteilt wurden. In dieser Woche gab es zudem einen weiteren Artikel in der «Sport Bild», durch welchen der Berater Fährmanns die Situation «weiter eskalieren lassen» wolle. «Eine Gangart, die er bereits auf Schalke und bei anderen Klubs praktizierte», kommentierte der Traditionsklub, der infolgedessen auch ein ursprünglich geplantes Abschiedsspiel ausschloss.
«Wir hätten uns einen anderen Abschied gewünscht», schrieb der Schalker Vorstand und ergänzte: «Das Verhalten von Ralf Fährmann lässt im Sinne von Schalke 04 jedoch keine andere Entscheidung zu.»