Der FCZ legt eine weitere Reifeprüfung ab. Der Leader kommt nach Pausenrückstand zum 3:1-Sieg im Zürcher Derby gegen die Grasshoppers und steht nun bei acht Erfolgen in Serie.
Woche für Woche beweist der FC Zürich, dass er ein Meisterkandidat ist. Gegen den Stadtrivalen schaffte er es zum wiederholten Mal in dieser Saison, nach einem Rückstand noch zu punkten. Er lag zur Pause mit 0:1 zurück und kam wie verwandelt aus der Kabine. Keine zwei Minuten benötigte der FCZ nach Wiederanpfiff um auszugleichen.
Der vom Afrika-Cup zurückgekehrte und 45 Minuten lang geschonte Assan Ceesay traf nach einer Flanke von Ousmane Doumbia zum 1:1. Nach dem zwölften Saisontor des Gambiers diktierte der FCZ das Spielgeschehen deutlich und unterband die Angriffsversuche von GC meistens schon früh.
Die gesteigerte Aggressivität nach der etwas zahmen ersten Halbzeit zahlte sich auch beim 2:1 aus. Aiyegun Tosin fing einen missglückten, zu kurz geratenen Rückpass von GC-Spielmacher Hayao Kawabe Richtung Goalie ab und brachte den Leader definitiv auf Kurs. Der zweite Sieg in der Rückrunde geriet nicht mehr in Gefahr. Mit Wilfried Gnonto gelang einem weiteren Joker das 3:1.
Trainer André Breitenreiter gelingen nicht nur gewinnbringende Einwechslungen, er hat auch die eingebrachte Siegermentalität über die Winterpause gerettet. Obwohl der Druck mit jedem Sieg zunimmt, gerät der FCZ bislang nicht aus der Bahn. Mit zwei Siegen ist er optimal in die Rückrunde gestartet.
Die Grasshoppers können für sich beanspruchen, eine Halbzeit lang sehr gut mitgehalten zu haben. Sie taten 45 Minuten lang sogar mehr für den Angriff und gingen kurz vor der Pause durch ihren Captain Dominik Schmid in Führung. In der Folge konnten sie das Tempo aber nicht halten. Sie leisteten sich zu viele Fehlpässe und kamen kaum noch gefährlich in die Nähe des FCZ-Strafraums.
Grasshoppers - Zürich 1:3 (1:0)
16'112 Zuschauer. - SR Bieri.
Tore: 43. Schmid (Bolla) 1:0. 47. Ceesay (Doumbia) 1:1. 67. Tosin 1:2. 83. Gnonto 1:3.
Grasshoppers: Moreira; Bolla, Arigoni, Ribeiro (77. Li), Lenjani; da Silva (65. Jordão), Herc (84. De Carvalho), Schmid; Kawabe (77. Kacuri); Bonatini (65. Demhasaj), Momoh.
Zürich: Brecher; Mets, Kryeziu, Aliti; Omeragic (54. Coric) ; Boranijasevic (89. Rohner), Doumbia, Krasniqi (46. Ceesay), Guerrero; Tosin (78. Gnonto), Marchesano (78. Hornschuh).
Bemerkungen: Grasshoppers ohne Loosli, Santos, Senè (alle gesperrt), Hoxha, Pusic (beide krank), Margreitter (verletzt), Jeong und Seko (beide nicht im Aufgebot). Zürich ohne Dzemaili, Kramer, Buschman (alle verletzt) und Gogia (krank). Verwarnungen: 33. Krasniqi (Foul). 64. Doumbia (Foul). 84. Ceesay (Foul). 92. Schmid (Unsportlichkeit).
Lausanne kehrte auch unter dem neuen Trainer Alain Casanova nicht zum Siegen zurück. Die Waadtländer unterlagen im Léman-Derby Servette mit 0:1.
Es wartet viel Arbeit auf den erfahrenen Franzosen, der vor wenigen Tagen den Serben Ilija Borenovic auf der Trainerbank abgelöst hat. In seinem ersten Versuch setzte der 60-.Jährige auf eine defensive Ausrichtung mit fünf Verteidigern. Erst nach der Pause wagte sich das Lausanner Ensemble ab und zu auch etwas forscher in die Offensive.
Aber erst in den Schlussminuten bekamen es die Genfer mit der Angst zu tun, als Schiedsrichter Horisberger auf Penalty für Lausanne entschied. Wegen eines vorangegangenen Abseits wurde der Entscheid aber zurückgenommen.
Das Wesentliche in Genf spielte sich in den Minuten vor der Pause ab. Eine lange Druckperiode der Gastgeber wurde in der 41. Minute belohnt: Vincent Sasso lenkte eine Flanke von Ronny Rodelin mit dem Kopf ins Tor. Der Verteidiger war nach einem Eckball gleich an vorderster Front geblieben und durfte sich über sein zweites Tor in der Super League freuen.
Lausanne mit der schwächsten Offensive der Liga kam dem Ausgleich nie wirklich nahe. Seit dem letzten Sieg Ende November (1:0 in St.Gallen) haben die Waadtländer in sechs Partien nur einen Punkt geholt und drei Treffer erzielt.
Servette - Lausanne 1:0 (1:0)
11'000 Zuschauer. - SR Horisberger.
Tor: 41. Sasso (Rodelin) 1:0.
Servette: Frick; Diallo, Vouilloz, Sasso, Clichy (92. Severin); Cognat, Douline, Valls (88. Antunes); Stevanovic, Rodelin (69. Oberlin), Imeri (88. Schalk).
Lausanne: Diaw; Koné, Grippo, Monteiro, Chafik, Brown (77. Suzuki); Mahou (53. Spielmann), Trébel, Thomas (77. Zoukit), Amdouni (53. Coyle); Pollero (64. George).
Bemerkungen: Servette ohne Cespedes, Fofana, Pédat und Sawadogo (alle verletzt). Lausanne ohne N'Guessan (gesperrt), Geissmann, Husic und Turkes (beide verletzt). Verwarnungen: 8. Pollero (Foul). 21. Thomas (Foul). 61. Stevanovic (Foul). 86. George (Foul). 90. Grippo (Unsportlichkeit).
(ram/sda)