Nach 18 Spielen hat die Mannschaft von Trainer Mikel Arteta bereits 47 Punkte auf dem Konto, so viele wie noch nie zuvor zu diesem Zeitpunkt einer Saison. Selbst in der Saison der letzten Meisterschaft 2003/04 hatte Arsenal nach 18 Spielen «nur» 42 Punkte und lag lediglich auf Rang 2. Granit Xhaka, Martin Odegaard und Co. sind auf dem besten Weg, sich nach 2017 erstmals wieder für die Champions League zu qualifizieren.
Mikel Arteta's @Arsenal are loving life 📈#TOTARS pic.twitter.com/cx8JLYaKPR
— Premier League (@premierleague) January 15, 2023
Allerdings dürfte die Qualifikation für die Königsklasse bei der aktuellen Ausgangslage nur noch das minimale Ziel sein. Zumal Pep Guardiola, Coach vom ärgsten Verfolger Manchester City, nach der 1:2-Niederlage im Derby gegen Manchester United die Premier League bereits abschenkt. «Die Premier League und der Carabao Cup sind mir egal, wir können nicht gewinnen. Wir haben eine Menge gewonnen, also ist das kein Problem.»
Die «Gunners» zeigten im hitzigen Nord-London-Derby, dass sie auch in einem durchaus emotionsgeladenen Spiel einen kühlen Kopf bewahren können. Besonders zwei Männer, die es eher mit den «Spurs» halten, konnten die Niederlage ihres Teams nicht so einfach verkraften.
Zum einen der Brasilianer Richarlison, welcher sich nicht gerade als guter Verlierer präsentierte. Zuerst verweigerte er vor einem Corner Gabriel Martinelli, Team-Kollege in der «Seleção», eine «Ghetto-Faust».
Richarlison is pissed Arsenal are winning so he refused a blow fist from his fellow country man Martinelli lmfaoooooo 😂😂😂😂😂😂pic.twitter.com/LnedRx6BF8
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Später im Spiel kam es dann vor einem Einwurf der Gäste zu einer Auseinandersetzung zwischen Arsenals Takehiro Tomiyasu und Richarlison.
Thoughts on Richarlison’s behaviour? 🤔 pic.twitter.com/kcWBMDgPeB
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Auch an der dritten Aktion nach Abpfiff des Spiels war der Brasilianer nicht ganz unbeteiligt. Arsenals Keeper Aaron Ramsdale jubelte nach dem Ende der Partie provokativ in Richtung der Heim-Fans. Richarlison gefiel dies gar nicht, er geigte seinem Gegenspieler seine Meinung. Auch einem Tottenham-Fan schien das Verhalten Ramsdales nicht zu gefallen. Er entschloss sich kurzerhand, über die Tribüne an den Spielfeldrand zu klettern und dem Keeper in den Rücken zu treten.
.@FA we eagerly await the your statement regarding Richarlison’s impeding ban pic.twitter.com/HaKiaLfply
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Wie wichtig dieser Sieg über den Rivalen für den Rest der Saison sein kann, dürfte auch die Motivationsansprache von Nati-Star Granit Xhaka beim Warm-up seines Teams unter Beweis stellen. Xhaka versuchte so bereits vor Beginn des Spiels, seine Mitspieler ans Limit zu pushen und ihnen klarzumachen, dass ein Sieg gegen Tottenham richtungsweisend sein kann.
Look at him, just fucking look at Granit Xhaka🔥 pic.twitter.com/RyJjE6mDqv
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Dass Arsenals Nummer 34 ein absoluter Leader ist und seinen Worten auch Taten folgen lässt, stellte er später im Spiel auch eindrucksvoll unter Beweis. Xhaka brachte 48 seiner 49 gespielten Pässe an den Mann, womit er auf eine Passquote von überragenden 98 % kommt.
So close, Granit pic.twitter.com/1CbEccxtDS
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Die Euphorie rund um den 13-fachen englischen Meister ist aktuell natürlich riesig. Die Fans träumen aufgrund der konstant guten Leistungen ihres Teams schon von der Meisterschaft und auch Mikel Arteta sieht Arsenal in einer «grossartigen Position». Doch ein Grossteil der Teams in der Premier League hat gerade einmal die Hälfte der Spiele absolviert, die Saison ist also noch sehr lange.
In der letzten Saison hatte Manchester City nach 22 Runden ebenfalls acht Punkte Vorsprung auf Verfolger Liverpool. Am Ende war es dann nur noch ein einziger Zähler, den die «Citizens» mehr als die «Reds» hatten.
Dieses Beispiel sollte Arsenal als Warnung dienen, sich nicht auf dem bislang erreichten auszuruhen und weiter Punkte zu sammeln. Den anderen Teams hingegen dürfte dies Hoffnung geben, die Londoner noch abfangen zu können.
Ausserdem trifft Arsenal noch zweimal auf den Titelverteidiger Manchester City. Sollte das Team von Pep Guardiola beide Spiele gewinnen, würde der Vorsprung der «Gunners» erheblich schmelzen, wodurch das Meister-Rennen plötzlich wieder völlig offen wäre – auch wenn Guardiola dies bereits abgeschrieben hat.
Bereits am nächsten Wochenende geht es für Mikel Artetas Arsenal in das nächste Top-Duell. Dann gastiert das wiedererstarkte Manchester United im Emirates-Stadion. Gegen das Team von Erik ten Hag mussten die «Gunners» im Hinspiel die bislang einzige Saisonniederlage hinnehmen.
Weiterhin fehlen wird gegen die «Red Devils» Stürmer Gabriel Jesus. Dieser zog sich, als er bei der WM für Brasilien im Einsatz war, eine Verletzung am rechten Knie zu. Bislang wurde er durch den jungen Eddie Nketiah ersetzt, doch Arsenal ist immer noch auf der Suche nach einem geeigneten Ersatz, da die Rückkehr von Jesus noch offen ist.
Lange galt der nun zu Chelsea gewechselte Mykhaylo Mudryk als Wunschspieler, um den Brasilianer zu vertreten. Doch Arsenal war nicht gewillt, für den Ukrainer zu tief in die Tasche zu greifen. Deshalb erhielt der Rivale aus London den Zuschlag für den Offensiv-Spieler.
Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel meinte Arteta über mögliche Verpflichtungen im Winter: «Wir haben bereits exzellente Spieler und wir wollen unseren Kader weiter verbessern. Wir werden die Transfers tätigen, die wir können und welche richtig für den Klub sind.»
So wird Nketiah, welcher seine Sache als Jesus-Vertreter bislang nicht schlecht macht, bis auf Weiteres die einzige Option im Sturmzentrum bleiben. Allerdings ist zu erwarten, dass sich Sportdirektor Edu Gaspar angesichts der Dreifach-Belastung noch nach einer Alternative im Sturmzentrum umsehen wird.
So kann er zeigen, dass wir in der Schweiz aktive und grosse Persönlichkeiten im Fussball haben.
Singen sollen die anderen welche es besser können und im Morgenrot treten sollen diejenigen, welche weder noch können.