Die Swiss Football League (SFL) hat den Betrieb vorerst bis zum 30. April komplett gestoppt. Ob die Pause über dieses Datum hinaus ausgeweitet wird, ist offen. In einigen Kantonen dürfen Mannschaften auch nicht gemeinsam trainieren. Unter der Berücksichtigung, dass die Mannschaften ein Aufbautraining benötigen, scheint eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs frühestens Ende Mai wahrscheinlich.
Schlecht ging und geht es keinem der Betroffenen. Luca Kilian vom deutschen Bundesligisten Paderborn litt zwei Tage unter Fieber und Schüttelfrost, erholte sich aber rasch. Andere berichteten von grippe-ähnlichen Beschwerden. Schlimmer als die leichten Grippesymptome sei die Langeweile, berichtete Hannover-96-Profi Timo Hübers.
Es herrscht Stillstand in fast allen europäischen Ligen. Der Europacup ist auch ausgesetzt, nur in wenigen Ligen wie in Russland und der Türkei wurde am Wochenende noch gespielt.
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— Galatasaray SK (@GalatasaraySK) March 15, 2020
30 Jahre warten die Reds auf diesen Triumph. Zwei Siege fehlen nur noch, dann ist Liverpool Meister der Premier League. Am 4. April soll der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden. Wohlgemerkt: soll. Auch in England werden schon diverse Szenarien durchgespielt, darunter ein Abbruch oder sogar eine Annullierung der Saison.
Nach Informationen der «Daily Mail» könnte dem FC Liverpool die Meisterschaft im Falle eines Saison-Stopps aber einfach zugesprochen werden. Bei 25 Punkten Vorsprung sei von den anderen Klubs kein Widerspruch zu erwarten, hiess es.
Eine Verschiebung der EM scheint unausweichlich. Wie das ZDF am Sonntag berichtete, wird die UEFA am Dienstag an der Krisensitzung eine Verschiebung der EM um ein Jahr oder in den Spätherbst/frühen Winter vorschlagen. Dies würde auch die Chance bieten, die ausgesetzten Europacup-Wettbewerbe zu beenden. Die spanische Zeitung «Marca» brachte bereits ein Final-Four-Turnier in der Champions League ins Spiel.
«Nach der aktuellen Faktenlage ist es sehr zweifelhaft, dass die EM wie vorgesehen ausgetragen wird. Erschwerend kommt hinzu, dass das Turnier in zwölf Ländern gespielt wird», sagte SFV-Generalsekretär Robert Breiter gegenüber SRF. Breiter erinnerte auch daran, dass die Playoffs, bei denen die letzten vier EM-Plätze vergeben werden, in der letzten März-Woche nicht stattfinden werden. «Das Teilnehmerfeld wird noch lange nicht komplett sein. Deshalb ist es unwahrscheinlich, dass die Austragung der EM im Sommer möglich sein wird.»
Japans Verantwortliche bleiben hartnäckig. Sie wollen die Spiele durchführen. Das Internationale Olympische Komitee will das auch, das bekräftigte jüngst IOC-Präsident Thomas Bach aufs Neue. Sollte allerdings die Weltgesundheitsorganisation WHO zur Absage raten, werde das IOC der Empfehlung folgen. Als grosses Problem stellt sich derzeit auch die Olympia-Qualifikation für Tokio heraus. 45 Prozent der Athletinnen und Athleten sind noch nicht qualifiziert, und in fast sämtlichen Sportarten finden vorerst keine Wettkämpfe statt.
«Im Moment ändert sich die Ausgangslage jeden Tag», sagte der Schweizer Delegationsleiter Ralph Stöckli, der zum letzten Mal vor zwei Wochen in Tokio weilte. «Seither ist vieles passiert. In der Stadt selber haben wir noch nicht grosse Veränderungen wegen des Virus festgestellt. Dagegen haben wir die wachsende Anspannung beim OK gespürt.»
Stöckli wagte keine Prognose über die termingerechte Durchführung der Spiele. Die Verschiebung um drei, vier Monate hält der ehemalige Spitzen-Curler allerdings für unmöglich: «Dazu ist die Komplexität des Anlasses zu gross.»
Das ist offen, zumal die Einreisebeschränkungen weltweit immer grösser werden. Die Formel 1 startet wohl frühestens Ende Mai. Auch die Fortsetzung der grossen US-Ligen wie NBA und NHL steht in den Sternen. Tennisturniere auf ATP- und WTA-Stufe sind für sechs respektive fünf Wochen ausgesetzt.
Die Saisons im Eishockey und in den meisten Wintersportarten wurden vorzeitig beendet. Im Schweizer Eishockey gibt es 2020 wie in den meisten anderen europäischen Ligen keinen Meister und auch keine Auf- und Absteiger. «Man muss auch den Mut zur Absage haben», sagte IIHF-Präsident René Fasel im SRF über die Eishockey-WM, die im Mai in Zürich und Lausanne stattfinden sollte. Er sieht darin ein Zeichen an die Bevölkerung, dass auf die schwierige Situation Rücksicht genommen wird. «Zudem stehen wir auch bei den Spielern und den teilnehmenden Mannschaften in der Verantwortung. Und es geht um Schadensbegrenzung: Mit einer frühzeitigen Absage können wir Kosten sparen.»
The moment you realize you can’t play tennis for a while, and it’s the only sport you’re good at ... 👀🤦🏻♂️🤷🏻♂️
— Stanislas Wawrinka (@stanwawrinka) March 15, 2020
What’s your favorite sport ? 🤔🏀⚽️🏓⛷🏒⛳️💥#StanTheTennisOnlyMan #Quarantine #StillGotToExcercise #AtHome pic.twitter.com/aI89MaL18T
Immer mehr müssen sich individuell fithalten. Die einen langweilen sich schon, andere wie der Formel-1-Pilot Max Verstappen wechseln gezwungenermassen zum virtuellen Sport.
Insgesamt überwiegen Aufrufe zu Solidarität und Vernunft wie von den Fussballern Cristiano Ronaldo und Lionel Messi. Paul Pogba und einige NBA-Spieler kündigten Spenden an, der deutsche Zweitligist 1. FC Nürnberg engagiert sich für ältere und hilfsbedürftige Menschen.
Ja. Im Biathlon wurde in Kontiolahti gelaufen und geschossen, allerdings vor leeren Rängen. Ebenso waren bei der Radrundfahrt Paris – Nizza keine Zuschauer an der Strecke. In London wurde bei der Olympia-Ausscheidung der Amateure geboxt, mit Zuschauern in der Copper Box Arena.
One of the few sports events NOT to be wiped out by the #COVID19 outbreak is underway.
— Neil Barker (@Mockneyrebel) March 14, 2020
Olympic boxing qualifiers at London’s Copper Box arena.@gbboxing star Caroline Dubois has just won her preliminary bout pic.twitter.com/EgtFZTsLUF
In Dortmund wurde bis Sonntagvormittag geritten, in Malaysia wurde vor der angekündigten Wettkampfpause im Beachvolleyball noch ein Turnier gespielt. In der Türkei und in Russland fanden noch Partien der höchsten Fussball-Ligen ohne Zuschauer statt. Der Darts-Weltverband PDC sagte bislang nur zwei Turniere in Rotterdam ab. Am Samstag gewann der englische Youngster Nathan Aspinall das siebte von 32 Players Championships, wobei diese Turniere ohnehin ohne Zuschauer ausgetragen werden. (ram/sda/dpa)
Wow..