Nachdem der FC Basel die letzten beiden Gastspiele in der Ostschweiz verloren hatte, kam er nun immerhin zu einem Punkt. Nach 72 Minuten war davon nicht auszugehen.
Erst jubelten zwar die Gästefans. Ihr Team traf nach einem herrlichen Konter durch Anton Kade zum vermeintlichen Ausgleich. Da Bénie Traoré nach seinem Zuspiel auf den Torschützen mit offener Sohle den Knöchel von Jordi Quintilla traf, konsultierte Schiedsrichter Lionel Tschudi die Videobilder. Er nahm den Treffer zurück und zeigte Traoré die Rote Karte. Statt mit dem Ausgleich im Rücken in der Schlussviertelstunde den Siegtreffer anzustreben, sahen sich die Basler plötzlich mit einem Mann weniger auf dem Feld.
Doch auch in Unterzahl steckten die Gäste nicht auf. Und sie kamen tatsächlich zum verdienten Ausgleich. Wie schon am Mittwoch im Cup war es Anton Kade, der kurz vor Schluss den Ausgleich bewerkstelligte. Wie schon gegen Sion traf der Deutsche mit einem satten Schuss aus der Distanz.
Das Unentschieden war aufgrund der beiden konträren Halbzeiten das richtige Ergebnis. Den St. Gallern gehörte klar die erste Halbzeit, in der sie durch Albert Vallci nach einem weiten Einwurf verdient in Führung gingen.
Nach der Pause übernahmen die Gäste das Spieldiktat, konnten trotz zahlreicher Chancen aber lange nicht reüssieren. Und als der Ball schliesslich doch im Tor zappelte, wurde der Treffer zurecht aberkannt, da Kevin Carlos beim Abschluss von Traoré im Abseits stand und Zigi behinderte.
Der FC Basel verpasst mit dem zweiten Unentschieden in Serie die Rückkehr an die Tabellenspitze und liegt einen Punkt hinter dem FC Lugano.
St.Gallen - Basel 1:1 (1:0)
SR Tschudi.
Tore: 38. Vallci (Cisse) 1:0. 85. Kade (Shaqiri) 1:1.
St.Gallen: Zigi; Vandermersch, Diaby, Vallci, Okoroji; Görtler (61. Quintillà), Stevanovic, Konietzke (61. Toma); Witzig (83. Mambimbi), Cisse (61. Akolo), Csoboth (88. Ruiz).
Basel: Hitz; Mendes, Barisic, Adjetey (79. van Breemen), Schmid (46. Cissé); Leroy (79. Fink), Avdullahu; Kade, Shaqiri, Soticek (46. Traoré); Kevin Carlos (62. Ajeti).
Bemerkungen: 74. Rote Karte gegen Traoré (grobes Foul).
Verwarnungen: 17. Schmid, 55. Avdullahu, 62. Stevanovic, 87. Quintillà.
Servette verpasst in der 17. Runde der Super League den Sprung an die Tabellenspitze. Die Genfer kommen gegen Schlusslicht Winterthur nicht über ein 1:1 hinaus.
Zu Beginn nahm die Partie den erwarteten Verlauf. Liga-Toptorschütze Dereck Kutesa traf bereits in der 9. Minute mit einem satten, aber nicht sonderlich platzierten Schuss aus der rund 20 Metern zur Führung für das Heimteam. Es war bereits der zehnte Treffer für den 27-Jährigen.
In der Folge gaben die Genfer, die ohne ihren gesperrten Spielmacher Timothé Cognat antreten mussten, das Spieldiktat aus der Hand. Mit zunehmender Spieldauer agierten die Gäste mutiger und kamen nach einer knappen Stunde zum verdienten Ausgleich. Antoine Baroan schloss einen mustergültig vorgetragenen Konter nach einem Corner des Heimteams sehenswert ab.
Am Ende war Winterthur dem ersten Auswärtssieg der Saison näher als die Genfer dem sechsten Heimerfolg. Während Servette zwei Punkte im Kampf um den Meistertitel leichtfertig verschenkte, gibt Winterthur die Rote Laterne wieder an die Grasshoppers ab.
Servette - Winterthur 1:1 (1:0)
7085 Zuschauer.
SR Horisberger.
Tore: 9. Kutesa (Baron) 1:0. 59. Baroan (Arnold) 1:1.
Servette: Frick; Tsunemoto, Rouiller, Severin, Magnin; Baron, Ondoua; von Moos (55. Guillemenot), Stevanovic, Kutesa; Crivelli (73. Simbakoli).
Winterthur: Kapino; Stillhart, Lekaj, Mühl, Schättin; Arnold, Durrer (92. Araz); Di Giusto (81. Zuffi), Burkart (72. Lukembila), Schneider; Baroan (72. Bajrami).
Bemerkungen: Verwarnungen: 66. Magnin, 68. Stillhart. (riz/sda)