Im Letzigrund durfte sich der Heimklub bis kurz vor der Pause Hoffnungen machen, dem Leader aus Bern zumindest einen Punkt abzuknöpfen. Dann machte ein Doppelschlag von Jordan Siebatcheu (43./45.) diese Hoffnungen zunichte. Nachdem schon Sandro Lauper für YB getroffen hatte, ging es mit einer Berner 3:0-Führung in die Kabinen.
Zwar verschoss Nicolas Moumi Ngamaleu kurz nach Wiederanpfiff einen Penalty, doch spätestens als der Franzose Siebatcheu nach rund einer Stunde seinen dritten Treffer erzielte, war die Partie entschieden. «Wir starteten nicht so gut in die Partie, liessen hinten aber nichts zu. Danach waren wir kaltblütig, wir machten aus wenig viel», fasste YB-Goalie David von Ballmoos bei «Blue» das Geschehen zusammen.
Zwar gelang dem FCZ durch Toni Domgjonis Traumtor – ein Weitschuss in den Winkel – noch Resultatkosmetik. Doch am Ausgang des Spiels änderte dieser Treffer nichts mehr. Von Ballmoos ärgerte sich über den verpassten Shutout: «Das ist sehr ärgerlich, da schulden mir Jungs etwas.»
YB bleibt weiter auf Kurs in Richtung viertem Meistertitel in Folge. Bei nun gleich vielen Spielen wie der FC Basel haben die Young Boys gegenüber dem ersten Verfolger elf Punkte Vorsprung.
Zürich – YB 1:4 (0:3)
SR Bieri.
Tore: 26. Lauper (Meschack) 0:1. 43. Siebatcheu (Meschack) 0:2. 45. Siebatcheu (Meschack) 0:3. 63. Siebatcheu (Fassnacht) 0:4. 76. Domgjoni (Gnonto) 1:4.
Zürich: Brecher; Wallner, Omeragic, Nathan, Aliti; Dzemaili (69. Hekuran Kryeziu), Doumbia (69. Winter); Tosin (56. Gnonto), Marchesano (56. Domgjoni), Khelifi (56. Schönbächler); Kramer.
YB: Von Ballmoos; Maceiras, Camara, Lustenberger (68. Garcia), Lefort; Fassnacht (68. Sulejmani), Lauper (62. Rieder), Aebischer, Moumi Ngamaleu (62. Mambimbi); Meschack (68. Gaudino), Siebatcheu.
Bemerkungen: FCZ ohne Ceesay (gesperrt), Kololli, Sobiech, Seiler und Reichmuth (alle verletzt), Janjicic (rekonvaleszent). YB ohne Nsame (gesperrt), Martins, Hefti, Spielmann, Sierro, Maier, Petignat (alle verletzt). 49. Brecher hält Foulpenalty von Moumi Ngamaleu. Verwarnungen: 21. Moumi Ngamaleu (Foul). 42. Lustenberger (Foul). 48. Nathan (Foul). (sda)
Nach sechs Siegen in Folge gegen Sion konnte der FC St.Gallen die Walliser für einmal nicht schlagen. In einer Partie, die von Kampf und Tempo lebte, sorgte Anto Grgic mit drei Toren für den Sittener 3:2-Sieg. «Fussball kann manchmal grausam sein», stellte St.Gallens Trainer Peter Zeidler fest. «Wir sind auf einem guten Weg, auch wenn sich das blöd anhört nach drei Niederlagen hintereinander.»
Grgic liess sich sein perfektes Spiel im Tourbillon nicht nehmen. Mit einem Flachschuss in der 96. Minute stellte der Zürcher sicher, dass er endgültig zum Helden des Abends avancierte. Grgic liess sich weder vom durch den VAR zu Recht annullierten Tor in der 72. Minute aus der Ruhe bringen, noch davon, dass der eingewechselte Léo Lacroix nur Sekunden später auf der anderen Seite mittels Eigentor das 2:2 markierte. Stattdessen nutzte er die letzte Aktion des Spiels zur Siegsicherung.
Unter der Regie des 24-jährigen Grgic hatten die Walliser gegen die Gäste aus der Ostschweiz einen frühen Rückstand wett gemacht. Jérémy Guillemenot traf nach vier Minuten und schöner Vorarbeit von Leonidas Stergiou zum 1:0. Was folgte war eine starke Reaktion der Mannschaft von Fabio Grosso, die sich auch von den Niederlagen zuletzt gegen YB und Basel nicht hat aus dem Konzept bringen lassen. In der 14. Minute glich Grgic per Kopf und seinem ersten Tor des Abends aus, nach einer Stunde brachte er den FC Sion mittels Foulpenalty erstmals in Front.
Sion - St. Gallen 3:2 (1:1)
SR Jaccottet.
Tore: 4. Guillemenot (Stergiou) 0:1. 14. Grgic (Serey Die) 1:1. 61. Grgic (Foulpenalty) 2:1. 76. Lacroix (Eigentor) 2:2. 96. Grgic 3:2.
Sion: Fayulu; Ndoye (63. Lacroix), Bamert, Abdellaoui; Wesley (91. Jean Ruiz), Serey Die, Grgic, Theler (78. Khasa); Clemenza; Uldrikis (78. Hoarau), Luan (63. Karlen).
St. Gallen: Zigi; Kräuchi, Stergiou, Fazliji, Traore (33. Cabral); Stillhart (77 Babic); Görtler, Victor Ruiz (75. Diarrassouba); Staubli (62. Nuhu); Guillemenot (62. Youan), Duah.
Bemerkungen: Sion ohne Zock (gesperrt), Araz, Kabashi und Martic (alle verletzt). St. Gallen ohne Quintilla (gesperrt) und Muheim (verletzt). Verwarnungen: 21. Abdellaoui (Foul). 25. Traore (Foul). 32. Grgic (Foul).
Der FC Lugano bleibt der Remis-König der Liga – und kann zuhause nicht mehr gewinnen. Diese Erkenntnis ist nach einem Spiel gegen den Aufsteiger und Tabellenletzten keine gute. Die Tessiner mussten sich gegen Vaduz wie schon im Herbst mit einem 1:1 begnügen. Im Cornaredo warten sie seit vier Spielen auf einen Sieg.
Zwar musste das Team von Trainer Maurizio Jacobacci in der Schlussphase und nach dem Platzverweis gegen Sandi Lovric in Unterzahl spielen. Doch nachdem Alexander Gerndt in der 27. Minuten den Fehlstart (Joël Schmied/2.) korrigiert hatte, standen die Tessiner dem zweiten Tor näher als der Gegner. In der 69. Minute etwa traf Asumah Abubakar nur den Pfosten.
Vaduz verdiente sich den Punktgewinn dank einer guten Leistung. Die Liechtensteiner liessen hinten wenig zu und bestätigten damit die letzten, soliden Auftritte. Aus den drei Spielen gegen YB, Zürich und Lugano holten sie fünf Punkte und kassierten nur ein Gegentor. Der Liechtensteiner Trainer Mario Frick sprach bei «Blue» von einem gerechten Unentschieden: «Wir haben sehr gut verteidigt, auch etwas Glück gehabt, mit noch mehr Glück hätten wir gewinnen können.» Drei Partien am Stück ohne Niederlage hatte Vaduz in der Abstiegssaison 2016/17 in der Super League nie geschafft.
Lugano - Vaduz 1:1 (1:1)
SR Cibelli.
Tore: 2. Schmied (Schmid) 0:1. 23. Gerndt (Lungoyi) 1:1.
Lugano: Baumann; Lavanchy, Kecskes, Daprelà, Facchinetti; Covilo, Lovric; Lungoyi (46. Bottani), Sabbatini (84. Custodio), Gerndt (61. Ardaiz); Abubakar.
Vaduz: Büchel; Dorn, Schmied, Schmid, Simani, Obexer; Gasser, Gajic, Lüchinger (57. Prokopic); Di Giusto (57. Cicek); Sutter (68. Coulibaly).
Bemerkungen: Lugano ohne Maric und Osigwe (beide verletzt), Vaduz ohne Wieser (gesperrt) und Rahimi (verletzt). 67. Pfostenschuss von Abubakar. 80. Gelb-Rote Karte gegen Lovric. Verwarnungen: 34. Lovric (Foul). 35. Simani (Foul). 45. Sabbatini (Foul).
(ram/sda)