
Lugano-Trainer Croci-Torti wird nach dem Schlusspfiff von seinen Emotionen übermannt.Bild: keystone
Ganz Lugano ist im Freudentaumel: Mit einem 4:1-Sieg gegen St.Gallen gewinnen die «Bianconeri» zum vierten Mal den Schweizer Cup. Es ist der erste Titelgewinn seit 29 Jahren, schon 1993 jubelte das Tessin über den Cupsieg der FCL.
Während sich die Spieler in den Armen liegen und die Fans den Rasen des Wankdorfs stürmen, kann Trainer Mattia Croci-Torti die Freudentränen nicht zurückhalten. Der 40-Jährige holt sich mit feuchten Augen die ersten Gratulationen von Berufskollege Peter Zeidler ab und einigen anderen ab, um sich dann wieder auf die Bank zu setzen, wo es ihn erneut durchschüttelt. Hemmungslos vergiesst der Lugano-Coach Tränen des Glücks.
Lugano-Trainer Croci-Torti kann die Tränen nicht zurückhalten.Video: SRF
«Es ist unglaublich. Ich glaube, wir haben heute verdient gewonnen», sagte Croci-Torti im SRF-Interview, als er sich emotional wieder etwas gefangen hatte. «Wir haben alles dafür gegeben. Heute sind wir in die Geschichtsbücher dieses Klubs eingegangen. Ich bin wirklich zufrieden.» Der Match habe ihn viel Energie gekostet, aber feiern werde er trotzdem noch ein bisschen.
Croci-Torti: «Wir haben uns in die Geschichtsbücher eingetragen.»Video: SRF
Weitere Cupfinal-Stimmen:
Kevin Rüegg (Lugano):
«Es ist genauso schön wie 2016 mit dem FCZ! Man sieht hier, wie viele Fans gekommen sind. Zu Beginn war das Stadion voller St. Galler Fans. Nun sieht man nur noch Lugano hier. Das ist einfach wunderschön.»

In Lugano wird heute sicher noch lange gefeiert werden.Bild: keystone
Maren Haile-Selassie (Lugano):
«Mein Auftrag war es eigentlich, das Resultat zu halten. Umso schöner, wenn ich den Match endgültig entscheiden kann. Ich versuchte einfach, alles für die Mannschaft zu geben. Und das hat sich ausgezahlt. Wir waren überrascht, dass so viele Schwarz-Weisse hier sind. Ein grosses Dankeschön an die Fans, dieser Sieg ist auch für sie.»
Amir Saipi (Lugano):
«Diese Frisur habe ich einem Fan geklaut. Das war ein geiler Match. Wenn man diese Emotionen sieht, diese Stimmung. Es ist wunderschön. Keine Mannschaft hatte Vorteile hier auf dem Kunstrasen. Wir haben uns viel vorgenommen, das getan, was uns der Trainer gesagt hat. Auch ein grosses Lob an den Staff, dass wir wissen, wo ihre Stärken und Schwächen sind. Wir haben gezeigt, was wir können auf dem Platz. Und so haben wir auch gewonnen.»
Der Lugano-Keeper im Interview.Video: SRF
Matthias Hüppi (St.Gallen):
«Mir tut es weh für das Publikum, für die Tausenden von Menschen, die aus der Ostschweiz hierher gekommen sind. Ich bin mit ihnen vom Bahnhof zum Stadion gelaufen. Das war eine unglaubliche Menschenmenge. Diesen Menschen hätte wir gerne ihren grossen Wunsch erfüllt. Leider hat es fussballerisch nicht gereicht. Das ist der Sport, das ist ein Spiel. Saublöd war natürlich das Tor zum 1:2 kurz vor der Pause, das hätte so nie passieren dürfen.»
Lukas Görtler (St.Gallen):
«Es ist einfach bitter. Weil wir seit Wochen darauf hinfieberten. Weil wir einfach eine überragende Mannschaft haben. Weil wir alle versuchen, an einem Strang zu ziehen. Und weil die Mannschaft und die Fans es in den letzten fünf Monaten einfach verdient hätten. Dass ich den Titel nicht habe, tut mir weniger weh. Was bleibt ist, dass es unglaublich bitter ist. Wieder hier verloren, grosse Enttäuschung für die Fans ausgelöst. Wenn es ein positives Fazit gibt, dann, dass ich stolz bin, St. Galler zu sein.»
Lukas Görtler im Interview.Video: SRF
(pre)
Alle Schweizer Cupsieger seit 1990
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Alle Schweizer Cupsieger seit 1990
2022: FC Lugano – FC St.Gallen 4:1.
quelle: keystone / alessandro della valle
FC St. Gallen Präsident Matthias Hüppi beruhigt die Fans
Video: watson
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Donny Drumpf
Entenmann
Pana