So the Istanbul derby ends 1-0 for Galatasaray - One of the worst games ever ? One of the best atmospheres ever !
— Paul Reidy (@paulreidy67) 6. April 2014
In der legendären Fernsehserie «Eine schreckliche nette Familie» ist Ed O'Neil alias Al Bundy ein Schuhverkäufer, der den schlimmsten Beruf der Welt hat. Meist übergewichtige (Al würde sagen fette Kühe) Damen mit zu grossen Füssen wollen in zarte Pumps gesteckt werden. Die Macher der Serie hätten aus Al Bundy sicher einen Schiedsrichter gemacht, wenn sie die gestrige Partie gesehen hätten.
Das ganze Drama beim «interkontinentalen Derby» – so genannt weil die Klubs jeweils in verschieden Stadtteilen beheimatet sind, Fenerbahce auf asiatischer Seite, Galatasary auf europäischer – beginnt jeweils schon vor dem Abpfiff. Die Auswärtsmannschaft – in diesem Falle Fenerbahce – wird bei der Anfahrt mit dem Bus mit Steinen eingedeckt von den gegnerischen Fans.
Laut Fernsehberichten waren beim gestrigen Hochrisikospiel fast so viele Polizisten wie Fans anwesend. Das ausverkaufte Stadion Türk Telekom Arena fasst 52'650 Zuschauer...
Noch vor dem Halbzeitpfiff wird bereits der erste Spieler unter die Dusche geschickt. Emre Belözoglu, berühmt-berüchtigter Heisssporn auf der Seite des auf dem asiatischen Teil liegenden Klubs Fenerbahce, macht als bereits verwarnter Spieler gegen sein Pendant im Galatasaray-Dress – dem Brasilianer Felipe Melo – eine Grätsche und sieht zurecht die gelb-rote Ampelkarte.
In der ersten Halbzeit sind insgesamt sieben gelbe und eine gelb-rote Karte zu sehen. Der Pausentee ist wohl definitiv kein Kamillentee. Es geht nämlich im ähnlichen Stil weiter. Bis zur 87. Minute spricht der bedauernswerte Unparteiische Yildrim weitere sechs Mal eine Verwarnung aus. Dann muss auch der Agressivleader Melo von Galatasaray wegen Reklamieren vorzeitig das Spiel verlassen.
Who on Galatasaray's or Fenerbahçe's side doesn't have a yellow card? I'm dead serious.
— Laxmi Patel (@OfficialLaxmi) 6. April 2014
April 6th Galatasaray- Fenerbache referee was probably on something. Almost 15 yellows & two double yellows.I think with the colors twas LSD
— Noel Nazareth (@hape_go_lueke) 7. April 2014
14 yellow cards and two reds in the game between Galatasaray and Fenerbahce, just a normal Istanbul derby then
— Alex Holloway (@AlexHolloway58) 6. April 2014
#Galatasaray &' #Fenerbahce.
So viel zu "Fußball verbindet" -.-
— Trabzon Hilal (@61HilalKc) 6. April 2014
Die «Löwen» (Gala) bezwingen übrigens die «Kanarienvögel» (Fener) dank eines frühen Treffers des Mannes aus dem Tulpenland, Wesley Sneijder. Der frühere Inter-Profi verwertet eine Vorlage von Melo in der zehnten Minute mit einem satten Schuss in die rechte untere Torecke.
Miss Sneijder Cabau is ready for the big match between Galatasaray and Fenerbache! pic.twitter.com/DIdgKv42hR
— LifeAfterFootball.eu (@LAF_Magazine) 6. April 2014
In Istanbul ist der Alltag geprägt von der Zugehörigkeit zum Klub. Selbst Kindergärten und Universitäten sind fest in der Hand der Fussballvereine. In der türkischen Metropole ist man also entweder gelb-rot (Gala), gelb-blau (Fener) oder schwarz-weiss (Besiktas). Meine Wenigkeit ist übrigens für Besiktas. Dessen Anhänger haben jeweils ihr Klubsymbol – einen Adler, meist aus Stein – vor der Haus platziert, um ihr Gebiet zu markieren. Hat mir irgendwie gefallen diese «offensive Dreistigkeit» bei meinem Türkeiaufenthalt in der Kindheit.