Handball für Dummies – das musst du wissen, um mitreden zu können
Wer spielt eigentlich?
Ein Torhüter und sechs Feldspieler, das ist die Grundformation. Im Angriff formieren sich die Teams in einem Halbkreis. Rechter Flügel, rechter Rückraum, Rückraum Mitte, linker Rückraum, linker Flügel und direkt am Kreis der Kreisläufer. Die Distanzschützen, meist über 190 cm gross, spielen im Rückraum. Die kleineren, wendigen Spieler besetzen die Flügel. Und die kräftigsten rackern sich am Kreis ab. In der Abwehr gibt es verschiedene Formationen: alle rund um den Kreis (6:0-System), mit einem vorgezogenen Spieler (5:1), mit zwei (4:2) oder in einer Art Tannenbaum (3:2:1).
Warum wechseln die Spieler so oft?
Weil es kein Wechselkontingent gibt. Meist werden Angriffs- und Abwehrformationen gebildet. Bei der Schweiz wechselt Andy Schmid von der Spielmacher-Position auf Rückraum in der Abwehr an den Flügel. Hintergrund dieser Taktik: Zwar ist Schmid kein Abwehrmonster, aber für den Flügel reicht es. Vor allem aber ist er mit seiner Übersicht und Technik prädestiniert, den schnellen Konter zu lancieren. Übrigens: Auch die Torhüter wechseln oft. Beliebt sind Wechsel vor einem Penalty, um den Schützen aus dem Konzept zu bringen.
Der siebte Feldspieler – warum?
Eine taktische Variante, um im Angriff eine Überzahlsituation zu schaffen. Dafür nimmt der Trainer den Torhüter vom Feld. Die Variante wird auch angewendet, wenn man wegen einer Zeitstrafe dezimiert ist, um im Angriff numerische Gleichheit herzustellen.
Wie viele Schritte mit dem Ball in der Hand sind erlaubt?
Direkt nachdem der Ball gefangen wurde, drei. Dann muss der Ball entweder weitergespielt werden oder der Spieler muss den Ball prellen. Bei Schrittfehler wechselt der Ballbesitz.
Wann ist ein Foul ein Foul?
Handball ist ein Kontaktsport. Ergo: Wenn ein Verteidiger einen Angreifer klammert, wird das zwar mit einem Freiwurf sanktioniert, aber von den Mitspielern gefeiert. Man darf, ja man soll den Gegenspieler mit angewinkelten Armen kontrollieren und begleiten. Sind die Arme aber ausgestreckt, ist es ein Foul. Streng verboten ist es, Spieler in der Luft zu stossen. Das führt immer zu einer Strafe.
Wann gibt es Siebenmeter?
Wenn durch ein Foul eine klare Chance verhindert wird oder ein Abwehrspieler im Kreis steht. Fast immer ist die Entscheidung, ob Freiwurf oder Penalty, fliessend. Faustregel: Je näher ein Foul am Kreis, desto eher gibt es Penalty.
Wann ist ein Foul ein Stürmerfoul?
Wenn der Angreifer in den stehenden Gegner hineinläuft. Es ist die wohl heikelste Entscheidung, weil sie immer im Ermessen des Schiedsrichters liegt.
Welche Strafen gibt es?
Es gibt Gelbe und Rote Karten. Die Gelbe Karte ist eine erste Verwarnung. Eine Gelbe Karte gibt es meist in der Startphase des Spiels, um den Spielern klarzumachen, dass sie zu hart spielen.
Wofür gibt es Zweiminutenstrafen?
Für härtere Fouls. Und wenn ein Spieler verwarnungswürdige Aktionen wiederholt. Gleichzeitig können mehrere Zeitstrafen ausgesprochen werden.
Und die Rote Karte?
Die dritte Zweiminutenstrafe für den gleichen Spieler ist gleichbedeutend mit der Roten Karte. Rot kann es wie beim Fussball aber auch direkt geben, für grobe Vergehen. Der Trainer kann nach einer Roten Karte und verbüsster Zweiminutenstrafe die Mannschaft wieder auffüllen.
Was bedeutet denn die Blaue Karte?
Die «härtere» Rote Karte für grobe Unsportlichkeiten. Erhält man die Blaue Karte, wird es zum Ausschluss noch eine nachträgliche Sperre geben.
Was ist Zeitspiel?
Zögern und Zaudern wird im Handball nicht gern gesehen. Erkennen die Schiedsrichter keine Angriffsbemühungen, häufig in Unterzahl, heben sie den Arm. Das bedeutet: Der angreifenden Mannschaft bleiben noch sechs Pässe, um abzuschliessen. Wenn das nicht passiert, wechselt der Ballbesitz.
Wie lange dauert ein Handballspiel?
Zweimal 30 Minuten. Bei Regelverstössen, Time-outs oder Verletzungen wird die Zeit angehalten. Jede Mannschaft kann dreimal ein einminütiges Time-out nehmen.
Wie schnell fliegt ein Handball?
Bis zu 140 Stundenkilometer.
Wie gross ist das Spielfeld?
20 Meter breit und 40 Meter lang. Der Torraum, Kreis genannt, hat einen Radius von sechs Metern. Weder Angreifer noch Verteidiger dürfen aktiv werden, wenn sie den Torraum betreten. Nach einem Gegentor muss der Ball nach dem Pfiff des Schiedsrichters aus dem Mittelkreis gespielt werden. Dabei müssen alle Spieler des anspielenden Teams in der eigenen Hälfte sein.
Wie gross ist ein Handballtor?
Drei Meter breit und zwei Meter hoch.
