Ukrainischer Tennisstar Switolina weint auf dem Platz nach russischem Raketenangriff
Nach einem überzeugenden Sieg bei Wimbledon ist die ukrainische Tennisspielerin Elina Switolina noch auf dem Platz in Tränen ausgebrochen. Der Grund ist ein russischer Raketenangriff auf ihre Heimatstadt Kiew, bei dem auch ein Kinderkrankenhaus getroffen wurde.
«Es ist heute ein sehr schwieriger Tag für Ukrainer», sagte Switolina unter Tränen während ihres Interviews nach dem Spiel. «Es war nicht einfach, sich heute auf das Spiel zu konzentrieren. Seit dem Morgen ist es sehr schwierig, die Nachrichten zu lesen und auf den Platz zu gehen.»
At Wimbledon, Ukrainian tennis pro, Elina Svitolina holds back tears, referring to Russian savages having just blown up the children's hospital in Kyiv. pic.twitter.com/gKLtrRxp4b
— Jay in Kyiv (@JayinKyiv) July 8, 2024
Die 29-Jährige hatte am Montag ihr Achtelfinale in Wimbledon gegen die chinesische Spielerin Wang Xinyu mit 6:2, 6:1 gewonnen. Doch wie sie nach ihrem Sieg mitteilte, war der Tag für sie alles andere als einfach.
Switolinas emotionale Reaktion
Der schreckliche Anlass für ihre Emotionen waren die jüngsten Entwicklungen in ihrer Heimat Ukraine. Nur wenige Stunden vor dem Spiel hatte Russland Raketen auf die Hauptstadt Kiew abgefeuert. Dabei kamen fast 40 Menschen ums Leben. Eine der grössten Kinderkliniken in Kiew wurde schwerbeschädigt. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sprach von 16 Verletzten in dem Krankenhaus, unter ihnen sieben Kinder.
Um den Opfern des Angriffs zu gedenken, trug Switolina bei ihrem Spiel ein schwarzes Schleifchen angeheftet an ihren Dress – eine Ausnahmegenehmigung, denn üblicherweise müssen alle Wimbledon-Teilnehmer komplett weiss gekleidet sein.
Ein «kleines Licht» für die Ukraine
Die Nummer 21 der Welt sah ihre sportliche Rolle und Verantwortung: «Ich muss auch daran denken, wie ich das für das ukrainische Volk nutzen kann. Zumindest war mein Sieg heute ein kleines Licht, das den Menschen in der Ukraine einen glücklichen Moment beschert hat», so die Spielerin in ihrem Interview.
In den sozialen Medien reagierten zahlreiche Zuschauer mit Zeichen der Solidarität auf die emotionalen Worte. Auch wurde diskutiert, dass Switolina nun im Viertelfinale auf die gebürtige Russin Jelena Rybakina treffen wird. Rybakina wurde zwar in Moskau geboren, repräsentiert jedoch seit 2018 Kasachstan. «Sie hat ihre Nationalität gewechselt, das bedeutet, dass sie ihr ursprüngliches Land nicht repräsentieren will – also funktioniert es», antwortete Switolina auf die Frage, ob sie Rybakina die Hand schütteln werde.
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