Von Unihockey verstehe ich eigentlich nicht viel. Aber ich weiss, dass der SV Wiler-Ersigen das Mass aller Dinge ist, dass ein Chronisten-Kollege aus alten Zeiten – Marcel Siegenthaler, der Sportchef von Wiler-Ersigen –als Unihockey-Antwort auf Marc Lüthi gilt. Und dass Matthias Hofbauer die gleiche Nummer trägt wie einst der legendäre Steve Yzerman. Die 19.
Mit diesem bescheidenen Vorwissen habe ich vor etwas mehr als einem Jahr zusammen mit meinem Kollegen Bruno Wüthrich ein Interview mit Matthias Hofbauer geführt. Die Fahrt führte nach Jegenstorf, einem kleinen Ort im Berner Mittelland. Dort führt er einen Unihockey-Shop (www.hofbauers.ch).
Was mich vom ersten Augenblick an auch beeindruckt hat: seine echte Bescheidenheit. Es ist diese ruhige, freundliche Bescheidenheit und Gelassenheit der ganz Grossen im Sport. Und wahrlich, Matthias Hofbauer ist einer der ganz Grossen. Über seine Sportart hinaus.
Es sind Werte, die sich mit jenen von Roger Federer im Tennis vergleichen lassen, auch wenn Einzel- und Teamsport zwei verschiedene Paar Schuhe sind. Es gibt in der ganzen Geschichte des Schweizer Fussballs und unseres Eishockeys kein Spieler, der auch nur annähernd Matthias Hofbauers statistischen Werte und Dominanz und Konstanz erreicht hat. Und in den drei Saisons in Schweden war er auch eine dominierende Spielerpersönlichkeit in der besten Liga der Welt, in der NHL des Unihockeys.
Kein Zweifel: Wäre Unihockey eine Geldsportart wie Fussball oder Eishockey, Matthias Hofbauer wäre einer der Grossverdiener und Millionär. Aber Unihockey hat noch einen letzten Hauch von Sportromantik bewahrt und so ist er zwar einer wie Roger Federer – aber eben ohne Millionen. Und doch bereute er seinen Entscheid fürs Unihockey nie. Profi ist er trotzdem geworden und die Sportart prägt sein Leben. Und das war unser Gespräch vor etwas mehr als einem Jahr.
Wie geht es dem «Wayne Gretzky des Unihockeys?»
Matthias Hofbauer: Sie sollten nicht übertreiben, diese Bezeichnung ist eine Erfindung von Ihnen. Ich bin einfach schon lange dabei.
Wir übertreiben nicht. Sie gelten nicht nur als der grösste Schweizer Spieler aller Zeiten. Sie sind auch international einer der Grossen.
Es sind vor allem verrückte Jahre. Als ich ein Junior war, gab es den SV Wiler-Ersigen als NLA-Spitzenmannschaft noch nicht und ich träumte einfach davon, einmal in der 1. Mannschaft zu spielen, egal ob in der NLB oder NLA.
Kein Traum von der Nationalmannschaft, von einer WM-Teilnahme?
Nein, nie. Ich hatte nie Träume und Visionen, ich habe in meiner Karriere immer Schritt für Schritt genommen. Das sagt natürlich heute jeder. Aber es war wirklich so und ich bin damit gut gefahren. 1998 durfte ich mit meinen Eltern die Unihockey-WM in Prag besuchen und ich wagte nicht einmal davon zu träumen, einmal in der Nationalmannschaft zu spielen. Ein Jahr später bekam ich mein erstes Nationalmannschafts-Aufgebot.
Warum eigentlich Unihockey? Warum nicht Fussball oder Eishockey?
Ich war als Kind einmal in Zuchwil im Probetraining. Aber ich konnte viel zu wenig gut Schlittschuhlaufen. Ich war nie viel auf dem Eis, wir wohnten ja auch nicht in der Nähe einer Eisbahn. Wir spielten Fussball, Strassenhockey oder eben Unihockey. Schliesslich musste ich mich zwischen Unihockey und Fussball entscheiden.
Und warum Unihockey?
Es ging beim FC Solothurn um den Wechsel von der U 15 in die U 16-Mannschaft. Ich war mit meinem Vater bei Hanspeter Latour, der damals Trainer in Solothurn war. Ich hätte mehr Zeit in den Fussball investieren müssen. Aber ich war im Gymnasium und das passte mir nicht recht. Zudem war das Spiel mit dem Stock meine Leidenschaft. Also entschied ich mich für Unihockey. Ein Jahr später spielte ich mit Wiler-Ersigen in der NLA und der Zeitaufwand war eher noch grösser.
Inzwischen ist Unihockey Ihr Beruf geworden. Nicht als Profi, der Saläre verdient wie im Fussball oder Eishockey, eher als Unternehmer.
Ich musste nach und nach herausfinden, was sich aus meiner Kernkompetenz Unihockey machen lässt. Wir organisieren Sommercamps, Wintercamps, ich mache Trainingsbesuche und vermittle mein Wissen. Der andere Teil ist der Verkauf von Sportbekleidung an Vereine, inzwischen übers Unihockey hinaus. Das läuft ziemlich gut, wir sind ein Land der Sportvereine.
Wo steht unser Unihockey heute?
In einer sehr guten Position. In der Anfangszeit, als wir mit Wiler-Ersigen erstmals Meister wurden, gab es einen ersten Boom, der denn aber nach und nach verebbte. Durch die TV-Präsenz hat es noch einmal einen Entwicklungsschub geben. Wenn der Verband auf seiner Homepage das Datum des Cupfinals aufschaltet, dann sind sehr schnell alle Tickets verkauft. Beim Superfinal, der die Meisterschaft entscheidet, ist es allerdings nicht ganz so einfach. Da müssen die Vereine sogar Tickets kaufen und «intern» loswerden.
Dieser Superfinal ist ein Novum im Schweizer Sport. Statt in einer Playoff-Serie wie im Hockey wird die Meisterschaft der Männer und der Frauen seit 2014 am gleichen Tag im gleichen Stadion in einem einzigen Spiel entschieden.
Es gehört ja ein wenig zum Sport, Verbände zu kritisieren. Das gilt für uns nicht. Die Verantwortlichen bei uns sind ganz schön dynamisch und dieser Superfinal ist ein Beispiel dafür. Wir füllen Hockeystadien – beispielsweise den Schluefweg in Kloten, bekommen Direktübertragungen im Fernsehen und damit beste Werbung für unseren Sport.
Es ist ein mutiger Schritt, eine ganze Meisterschaft in einem einzigen Spiel zu entscheiden.
Ja, mit riesigen sportlichen Auswirkungen, und die sind nicht zum Vorteil eines Spitzenteams wie Wiler-Ersigen. Es war schwieriger, uns in einer Finalserie zu bezwingen. Jetzt gilt es, in den Final zu kommen und dann ist es möglich, in einem einzigen Spiel alles zu gewinnen. In nur einem Spiel kann immer alles passieren. Es wird für einen Aussenseiter einfacher, Meister zu werden.
Was fehlt, damit Unihockey auch im Liga-Alltag Stadien füllt?
In erster Linie die Infrastruktur. Unihockey ist daran, sich vom «Turnhallen-Groove» zu lösen. Wenn wir mehr gute Stadien bekommen, dann ist ein Schnitt von über 1000 Zuschauern pro Spiel möglich. Auch dank der Fernsehübertragungen wächst die Unihockeygemeinde. Als ich 2004 erstmals im Sportpanorama war, da ging es vor allem darum, unseren Sport zu erklären, wir waren Exoten. Inzwischen werden wir ernst genommen und bei einem Fernsehauftritt geht es gleich um die Gründe für den Erfolg und die Analyse eines Spiels. Das ist ein riesiger Unterschied.
Das Timing ihrer Karriere ist perfekt. Sie haben die ganze Entwicklung miterlebt und mitgeprägt. Zuerst Exote, jetzt respektierter Spitzensportler. Ist dabei auch ein bisschen die Romantik verloren gegangen?
Es ist tatsächlich so, dass bereits bei den Junioren der Ehrgeiz der Eltern viel grösser geworden ist, ähnlich wie im Fussball. Der Antrieb ist noch nicht das Geld wie im Fussball, aber die Medienpräsenz, die nun auch bei uns möglich ist, stachelt an. Es ist wichtig, dass wir die Werte unseres Sportes behalten können.
Ist Geld kein Faktor?
Nein, im Vergleich zu Fussball oder Eishockey spielt Geld bei uns keine Rolle. Karriere-Entscheidungen aus finanziellen Gründen gibt es noch nicht. Im Volleyball oder Basketball werden einzelne Spieler besser bezahlt. Diese Sportarten erzielen zwar bei uns auch nicht mehr Einnahmen als Unihockey. Aber für Volleyball und Basketball braucht es weniger Spieler, im Unihockey ist ein Kader von 22 Mann erforderlich.
Spieler werden also nicht, wie im Fussball oder Eishockey, mit lukrativen Verträgen abgeworben?
Nein. Es gibt höchstens einen Wechsel, weil ein Verein eine gute Arbeitsstelle vermitteln kann.
Wieviel kann ein Unihockey-Profi bei uns verdienen?
Ich weiss nicht, was meine Nationalmannschaftskollegen verdienen und ich will es auch gar nicht wissen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass einer in der Schweiz auf 5000 Franken im Monat kommt.
Dann muss man es sich leisten können, Profi zu sein …
Das haben Sie schön gesagt. Aber es ist wirklich so. Deshalb beenden viele Spieler ihre Karriere oft lange bevor sie 30 sind. Weil sie auf den Beruf setzen.
Wie hoch sind die Budgets der Spitzenklubs?
Ganz klar weniger als eine Million.
Sie waren Profi in Schweden. Die Liga in Schweden ist so etwas wie die NHL des Unihockey. Wie ist es dort?
In Schweden ist es eher möglich, im Alter zwischen 20 und 30 ganz auf Unihockey zu setzen. Aber es wurde mir nach einer Saison als Profi langweilig. Ich muss einfach arbeiten können. Damit ich auch auf andere Gedanken komme. Ich wäre auch in einem anderen Sport nie Profi geworden. Wenn’s läuft, mag es ja ein schönes Leben sein. Aber wenn die Leistung nicht mehr stimmt, dann beginnt man sich im Kreis zu drehen und kann sich kaum mehr aus einer Negativ-Spirale lösen. Im zweiten Jahr in Schweden habe ich dann 60 Prozent gearbeitet und Essen austragen. Ich hatte Angebote, um in Schweden zu bleiben, sogar eines als Spielertrainer. Aber ich wollte zurück in die Schweiz.
Wie gross ist der Unterschied zwischen den obersten Ligen bei uns und in Schweden?
Die sportliche Differenz wird überschätzt. Natürlich hat die höchste Liga in Schweden ein etwas höheres Niveau und die Durchschnittsspieler sind besser. Aber unsere besten Spieler können sich in Schweden durchsetzen und eine tragende Rolle übernehmen. Vorausgesetzt, sie sind im richtigen Verein und haben einen Trainer, der auf sie setzt.
Dann ist die sportliche Differenz ähnlich wie im Eishockey zwischen unserer NLA und der NHL.
Ja, so kann man es sagen. Aber Schweden hat auch eine andere Sportkultur. Wenn ich in Schweden sagte, ich sei Unihockey-Profi, dann wurde ich als Spitzensportler akzeptiert. Wenn ich in der Schweiz sage, ich sei Unihockeyprofi, dann schauen die Leute ein bisschen verwundert und fragen, was ich denn arbeite.
Deshalb gibt es in Schweden mehr Unihockey-Profis?
Ja. Es ist nicht so, dass wir nicht genügend gute Spieler haben. Die Frage ist eben auch, ob sich einer dazu entschliesst, alles aufs Unihockey zu setzen. Lange Zeit gaben viele wegen der beruflichen Belastung mit 25 oder 26 das Spitzenunihockey auf. Das führte dazu, dass wir fast alle zwei Jahre die Nationalmannschaft neu aufbauen mussten. Bereits 2002 fragte mich ein Mitspieler besorgt, ob die Nati weiterhin mit mir rechnen könne. Da war ich 21 und sagte, so ein oder zwei WMs möchte ich schon noch dabei sein.
Unser Unihockey braucht also mehr Profis?
Ja, aber es wird immer besser. Beim SV Wiler-Ersigen haben wir beispielsweise mit Thomas Berger einen vollamtlichen Trainer. Der Verband führt für die Nachwuchsausbildung regionale Leistungszentren. Damit wird es einfacher, das Unihockey mit der Ausbildung zu kombinieren. Und es gibt erste Unihockey-Gymnasien. Die Infrastrukturen werden besser. Es geht in die richtige Richtung, aber wir sind noch weit hinter Schweden zurück. Als ich in Schweden war, spielten wir in einer wunderbaren Arena. Dann hiess es, nun werde eine neue Unihockeyhalle gebaut. Die staatliche Förderung des Sportes, vor allem der Infrastruktur, ist in Schweden viel grösser als bei uns.
Im Mannschaftsport ist eine jahrelange Dominanz fast unmöglich, auch grosse Mannschaften durchlaufen Krisen. Warum hat es in 20 Jahren bei Wiler-Ersigen noch nie eine echte Krise gegeben? Wie kommt es, dass Wiler-Ersigen seit Menschengedenken die erste Adresse in unserem Unihockey ist?
Wir sind zwar auch schon mal im Playoff-Viertelfinale ausgeschieden, aber wenn ich mir das so überlege, haben Sie eigentlich schon recht: wir hatten noch nie eine richtige Krise.
Warum ist das so?
Als wir 2004 erstmals Meister wurden, waren wir eine sehr junge Mannschaft. Diese Spielergruppe hat als Kern die Mannschaft über Jahre getragen. Dazu kommt, dass Schweizer die Mannschaft prägen und die ausländischen Spieler bei uns eher Ergänzungen sind während bei der Konkurrenz die Ausländer eine viel wichtigere Rolle einnehmen und die Mannschaft eher um die Ausländer herum gebaut wird. Und ganz wichtig ist bei uns die Konstanz im Umfeld. Wir haben beispielsweise mit Marcel Siegenthaler einen Sportchef, der sich ganz dem Unihockey verschrieben hat, der sich um jedes Detail kümmert und dafür sorgt, dass wir es nie schleifen lassen. Sonst gibt es eins aufs Dach.
Marc Siegenthaler ist beim SV Wiler-Ersigen wohl so etwas wie der Marc Lüthi beim SC Bern?
Ja, aber er versucht inzwischen, etwas kürzer zu treten. Wir haben mit Reto Luginbühl einen sehr starken Präsidenten und mit Hanspeter Hiltbrunner einen neuen Sportchef.
Aber Marcel Siegenthalers E-Mail-Adresse lautet noch immer: Sportchef@SVWE.ch.
Ja, natürlich, er ist immer noch da und das ist gut so.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen dem Matthias Hofbauer von 2002 und 2018?
Ich muss mein Spiel immer wieder anpassen. 2012 dachte ich, jetzt habe ich es gesehen, jetzt kenne ich wirklich alles. Doch der damalige Naticoach Petteri Nykky aus Finnland (von 2010-2014 im Amt / die Red.) motivierte und inspirierte mich neu. Trainer, die rund um die Uhr für unseren Sport leben, vermögen, einem immer wieder neu zu begeistern. Das ist auch bei Thomas Berger so.
Wie hat sich das Spiel seither verändert?
Ich habe kürzlich eine Aufzeichnung eines Spiels aus dem Jahr 2004 angeschaut. Da ist mir bewusst geworden, wie viel intensiver und schneller das Spiel heute geworden ist und wie man einst viel mehr Platz und Zeit hatte.
Aber Sie skoren immer noch fast wie damals. Weil sich Spielintelligenz immer durchsetzt. Deshalb haben wir sie den «Wayne Gretzky des Unihockeys» genannt.
Ich habe das Glück, dass ich von Verletzungen weitgehend verschont geblieben bin und physisch immer noch gut drauf bin. Mein Antritt ist immer noch gut, auf dem ersten Meter sehe ich kaum einen Unterschied zu früher. Aber wenn ich so über 30 Meter laufen muss, dann merke ich das Alter schon und ich frage mich jedes Jahr, wie lange das noch geht, und ob ich vielleicht nicht besser Verteidiger werde.
Inzwischen ist eine neue Spielergeneration herangewachsen. Werden Sie auch von den Jungen akzeptiert?
Es ist tatsächlich eine neue Generation. Ich erinnere mich noch, wie einst einer in der Kabine das Handy am Kabel aufgeladen hat. Das war eine Ungeheuerlichkeit. Heute ist das eine Selbstverständlichkeit. Doch die Akzeptanz ist nach wie vor da. Ich nehme mich schon etwas zurück.
Sie toben in der Kabine nicht?
Das war nie meine Art. Ich sage nur dann etwas, wenn es etwas zu sagen gibt.
Dann hören aber auch die Jungen zu?
Ja. Meine Worte haben immer noch Gewicht.
Sie sind mit 37 sozusagen ein Saurier – wird aus dem Wayne Gretzky des Unihockeys einmal der Gordie Howe des Unihockey? Gordie Howe hat mit 52 noch in der NHL gespielt.
Nein, ich bin eigentlich in meiner letzten Saison. Die WM in Prag wird mein letztes Highlight sein.
Sie werden Ende Saison zurücktreten?
Ja.
Warum? Sie sind ja nach wie vor einer der besten Spieler der Schweiz?
Ein wichtiger Grund ist die Familie. Ich bin im August 2017 Vater geworden. Und ich spüre schon, dass ich nicht mehr 20 bin. Die Trainings sind härter geworden, ich freue mich nicht mehr so auf jedes Training wie früher und schaue schon mal auf die Uhr, wie lange es noch dauert. Aber eigentlich ist die Leidenschaft immer noch da und wenn ich an die WM denke, dann kribbelt es wie immer.
Also vielleicht doch nicht die letzte Saison?
Es ist die letzte Saison. Aber ich bin schon froh, dass ich nicht früher meinen Rücktritt erklärt habe. Wenn ich mit 32 hätte aufhören wollen, dann wäre ich mindestens dreimal vom Rücktritt zurückgetreten. Aber Sie haben schon recht: Wie es dann ist, ohne spielen, weiss ich nicht. Seit 21 Jahren spiele ich nun, in der NLA oder in Schweden, und ich habe mich an dieses Leben gewöhnt. Es ist nie einfach, sich von Gewohnheiten zu lösen.
Läuft denn Ihr Vertrag am Ende dieser Saison aus?
Ja und Nein. Ich habe den Vertrag seinerzeit mit Marcel Siegenthaler gemacht. Ich weiss gar nicht mehr auswendig, wann dies war. Unsere Abmachung ist seither: Wenn ich weiterspielen will, dann läuft der Vertrag einfach wieder ein Jahr weiter.
Sie könnten also vom Vertrag her problemlos einfach eine weitere Saison anhängen.
Eigentlich ja.
Matthias Hofbauer hat dann tatsächlich noch eine weitere Saison angehängt. Aber nun ist er zurückgetreten. Definitiv.
Die Welt-Virus-Krise hat dazu geführt, dass der Grösste der Geschichte die grosse Bühne am 1. März in der Turnhalle der Gewerblichen Berufsschule zu Chur leise durch die Hintertür verlassen hat. Nach dem Playoff-Viertelfinalspiel gegen Chur (10:2-Sieg).
Diese allerletzte Partie ist ein Geisterspiel. Aber schon die alten Römer sagten: Simplex sigillum veri. Schlichtheit ist der Siegel des Wahren.
Der hat schon damals über eine unglaubliche Spielintelligenz verfügt, obwohl er glaube ich vorher nur grad eine Saison bei den B-Jun. auf dem Kleinfeld Unihockey gespielt hat. Hat einfach immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort das richtige gemacht.
Die Leistung, eine damals noch junge Sportart über eine so lange Zeit derart entscheidend mitzuprägen, kann wirklich nicht hoch genug eingeschätzt werden.