Mario Basler war ein unglaublich begnadeter Fussballer. In der Saison 94/95 wurde er mit 20 Treffern Torschützenkönig der Bundesliga – als Mittelfeldspieler, notabene. Geholfen hat dabei, dass er ganze drei Eckbälle direkt verwandelte. Nicht Elfmeter: Eckbälle. Und das in einer einzigen Saison.
Doch wie so oft bei solchen Spielern schnürte auch bei Basler der Wahnsinn dem Genie den Schuh. Basler war – und ist immer noch – eine echte Type. So wie es sie in der Bundesliga heute nicht mehr gibt: Raucher, vor den Spielen gerne «unterwegs». Seine Vorliebe für Wodka war legendär – und hatte Folgen. Nach einer Rangelei in einer Kneipe wurde er 1999 bei Bayern suspendiert.
Laut eigenen Angaben hat sich der 56-Jährige bis heute nicht geändert: «Ich lebe heute nicht anders als damals als Profi. Ich rauche meine Zigarette, ich gehe meinen Wodka-Lemon trinken, bin viel unterwegs und schlafe sehr wenig. Aber ich bin kerngesund. Jeder Arzt sagt mir, ich muss ein biologisches Wunder sein.»
Dass das nicht ganz stimmt, dass auch ein Mario Basler irgendwann die Zeche bezahlt, zeigte sich beim Brettknaller-Fussball-Hallenturnier in Cottbus letzten Freitag. Zuerst verwandelt Basler für die Bundesliga-Auswahl einen Neunmeter souverän (rechts tief), danach aber der Griff an die Hüfte. Basler kann sich nicht mehr auf den Beinen halten, sackt zusammen und muss mit der Notfalltrage aus der Halle gebracht werden: «Ich hab einen Faserriss im Hüftgelenk», erklärt er später gegenüber dem TV-Sender Sport1. «Die wollten mich mit dem Hubschrauber abholen.»
«War's die Zigarettenschachtel, die herunterfiel?», will der Moderator von Sport1 wissen. «Nein», antwortet Basler, «ich habe mich zu viel warm gemacht.»
Basler bleibt eben doch Basler. Wir wünschen gute Genesung und dass er uns noch lange erhalten bleibt.