Der Olympiasieger über 100 m kommt aus Italien: Lamont Marcell Jacobs triumphierte überraschend in Tokio. Er stellte im Final in 9,80 s einen neuen Europarekord auf.
Silber und Bronze gingen nach Nordamerika. Auch Fred Kerley (USA) und Andre de Grasse (Kanada) liefen in 9,84 s bzw. 9,89 s eine neue persönliche Bestzeit.
Lamont Marcell Jacobs from Italy just won men’s 100m final #Athletics #Olympics #Tokyo2020 pic.twitter.com/3kYGHQomeS
— - (@hdrysf) August 1, 2021
Jacobs ist 26 Jahre alt und der Sohn eines Amerikaners und einer Italienerin. Er wurde in Texas geboren, aber noch als er ein Kleinkind war, zog die Familie nach Italien.
Sein bislang grösster Erfolg war der Gewinn des Hallen-Europameistertitels über 60 Meter in diesem Winter. Nun tritt er die Nachfolge des grossen Jamaikaners Usain Bolt an, der 2008, 2012 und 2016 in der Königsdisziplin der Leichtathletik triumphiert hatte.
Bereits in den Halbfinals purzelten Rekorde. Der Chinese Su Bingtian senkte, auch dank günstigem Rückenwind, den Asienrekord auf 9,83 s. Jacobs hatte schon da mit 9,84 s einen neuen Europarekord aufgestellt.
Im Final fehlte nicht nur die Sprint-Topnation Jamaika, sondern auch der amerikanische Mitfavorit Trayvon Bromell, der im Halbfinal zu langsam war, nachdem er bereits die Vorläufe nur knapp überstanden hatte.
Mutaz Essa Barshim aus Katar und der Italiener Gianmarco Tamberi waren wenige Minuten zuvor gemeinsam Olympiasieger im Hochsprung geworden. Sie übersprangen bis und mit 2,37 m alle Höhen im ersten Versuch, bei 2,39 m rissen beide drei Mal.
Danach wurden Barshim und Tamberi vom Kampfgericht vor die Wahl gestellt, entweder beide Olympiasieger zu werden oder den Sieger auszuspringen. Sie entschieden sich für den gemeinsamen Erfolg. Bronze ging an Maxim Nedasekau. Der Weissrusse überquerte ebenfalls 2,37 m im ersten Anlauf, hatte aber Fehlversuche auf 2,35 m.
Yulimar Rojas heisst die Olympiasiegerin im Dreisprung. Der überlegene Triumph der Venezolanerin stand schon fest, als sie im sechsten und letzten Versuch den Weltrekord auf 15,67 m verbesserte. Die alte Marke, welche Rojas um 17 Zentimeter übertraf, stammte aus dem Jahr 1995 und gehörte der Ukrainerin Inessa Krawetz.
Silber und Bronze gingen an Patricia Mamona (Portugal, 15,01 m) und Ana Peleteiro (Spanien, 14,87 m). Beide stellten mit ihren Weiten einen neuen Landesrekord auf. (ram)