Werro kippt am Start fast um und kommt trotzdem weiter + McLaughlin-Levrone dominiert
800 m Frauen
Audrey Werro reiste als Anwärterin auf eine WM-Medaille nach Tokio. Dieser Rolle wurde die 21-Jährige im Vorlauf gerecht. Sie gewann ihn in 1:58.43 Minute nach einem kontrollierten Rennen, das sie von vorne lief. Im SRF sprach sie von einem für sie guten Rennverlauf, am Ende habe sie Kraft sparen können. «Auf den letzten hundert Metern sah ich, dass die anderen nicht so nahe waren, ich blieb daher bis auf die Ziellinie entspannt.»
Einen Schreckmoment erlebte Werro vor dem Startschuss. Als sie sich in Position brachte, verlor sie das Gleichgewicht. «Der Start ist immer das Problem», meinte sie, dort habe sie keine besonders gute Balance. «Ich will immer das rechte Bein und den rechten Arm vorne haben, das ist nicht so einfach. Aber ich arbeite daran.»
Die Halbfinals sind am Freitag ab 13.45 Uhr (Schweizer Zeit) angesetzt. Um die Medaillen über die zwei Bahnrunden wird am Sonntagmittag gelaufen.
Vorbei sind die Titelkämpfe in Japan für die beiden anderen Schweizer 800-m-Läuferinnen. Veronica Vancardo wurde in ihrem Vorlauf Vierte, Lore Hoffmann belegte Rang 6. Um über die Zeit weiterzukommen, waren beide zu langsam – Hoffmann fehlten vier Zehntel.
200 m Männer
Ohne Schweizer Beteiligung findet morgen Freitag der Final über 200 m statt. Europameister Timothé Mumenthaler schied in den Halbfinals ebenso aus wie William Reais. Beide belegten in ihren Läufen jeweils den siebten Rang.
Mumenthaler (20,66 s) und Reais (20,59 s) hätten rund sechs Zehntelsekunden schneller laufen müssen – das letzte Finalticket ging für 19,98 s weg. Einen bestechenden Eindruck hinterliess mit der Jahresweltbestleitung von 19,51 s der Amerikaner Noah Lyles, der 100-m-Olympiasieger von Paris 2024.
McLaughlin-Levrone kratzt an Uralt-Weltrekord
Sydney McLaughlin-Levrone, zweifache Olympiasiegerin über 400 m Hürden, feierte im verregneten Final über 400 m ihren ersten WM-Titel über die «flache» Stadionrunde. Die 26-jährige Amerikanerin blieb in 47,78 Sekunden mit der zweitbesten jemals gelaufenen Zeit nur 18 Hundertstel über dem Weltrekord der DDR-Athletin Marita Koch aus dem Jahr 1985 - dem zweitältesten in einer olympischen Leichtathletik-Disziplin.
McLaughlin-Levrone, die den Weltrekord über 400 m Hürden hält und als erste Athletin beide Bestmarken hätte vereinen können, siegte vor der Titelverteidigerin Marileidy Paulino aus der Dominikanischen Republik und der Weltmeisterin von 2019, Salwa Eid Naser aus Bahrain.
Bei den Männern sicherte sich Busang Collen Kebinatshipi in 43,53 Sekunden überraschend den WM-Titel. Der 21-Jährige aus Botswana siegte vor Jereem Richards aus Trinidad und Tobago sowie seinem Landsmann Bayapo Ndori. (ram/riz/sda)