Zwei Tage nach der 2:3-Niederlage gegen Paris St-Germain in der Champions League steht für Lionel Messi am Donnerstag ein unliebsamer Termin an. Der als medienscheu geltende Superstar tritt bei der Verkündung des Werbedeals seines FC Barcelona mit Gillette als Botschafter auf.
Dabei muss der 27-jährige Argentinier auch einige Fragen von Journalisten beantworten und sagt dabei folgendes: «Meine Vertragserneuerung wird eine kurze Sache werden. Es gibt keine Probleme und ich habe keine Zweifel, dass es hier weitergeht.»
Messi:“My contract renewal will be done quickly, there are no issues and I have no problems continuing here” #FCBLive pic.twitter.com/9BeqHf1261
— FC Barcelona (@FCBarcelona) 2. Oktober 2014
Handelt Messi derzeit also einen neuen Vertag mit Barcelona aus? Schon wieder?! «La pulga» hatte erst in diesem Mai einen neuen Vertrag unterschrieben. Mit gleicher Laufzeit (bis 2018), aber zu deutlich besseren Bezügen: 20 Millionen Euro verdient Messi seither bei den Katalanen pro Saison. Zuvor hinkte er mit einem Jahressalär von 16 Millionen Euro der Konkurrenz um Cristiano Ronaldo und Wayne Rooney deutlich hinterher.
Eine neuerliche Vertragserneuerung – im Tweet steht nicht etwa Vertragsverlängerung – würde auch so kurz nach der letzten nicht überraschen. Messi, der seit 2004 in Barças Profi-Kader steht und seinen ersten Barça-Vertrag der Legende nach auf einer Serviette unterschrieben haben soll, hatte in den letzten Jahren seine Langzeit-Verträge immer wieder vorzeitig frisch ausgehandelt.
Für Messi und den FC Barcelona sind die Vertragserneuerungen und -verlängerungen stets ein willkommener Anlass, um die ewige Verbundenheit zwischen Spieler und Klub zu betonen. Und natürlich als Warnschuss vor den Bug der neureichen «Schmeichler» wie Manchester City, Chelsea oder PSG, die den Katalanen die «Braut» Messi trotz der festgeschriebenen Ablösesumme von 250 Millionen Euro endlich abjagen wollen.
Aber eigentlich geht es vor allem ums Geld. Genauer gesagt um Messis Bezüge, wie eine Aussage von Barças Vizepräsident Javier Faus vom September 2013 zeigt. Faus ärgerte sich damals, dass Messis Berater – ein halbes Jahr nach der letzten Einigung – höhere Bezüge für den Argentinier verlangten. «Messis Vertrag wurde erst kürzlich erneuert. Wir müssen ihn nicht alle sechs Monate aufbessern», wetterte der Finanz-Chef.
Messis Replik kam prompt: «Faus ist jemand, der keine Ahnung von Fussball hat und Barcelona wie ein Unternehmen führen will, das es nicht ist.» Und er legte nach: «Ich erinnere ihn daran, dass weder ich noch irgendjemand aus meinem Umfeld eine Gehaltserhöhung verlangt hat, und das weiss er sehr genau.»
Schliesslich musste der heutige Barça-Präsident Josep Maria Bartomeu einschreiten und den Streit schlichten: «Der beste Fussballer der Welt muss auch der bestbezahlte sein. Das ist für uns völlig klar.» Im Mai 2014 erhielt Messi dann seinen neuen, höher dotierten Vertrag.
Die neuste Ankündigung des Argetiniers, bald einen neuen Vertrag unterschreiben zu wollen, kann deshalb nicht nur als ewiger Treueschwur, sondern auch als Wink an die Klubführung verstanden werden.