Ehammer nach Olympia auch an der WM Vierter: «Es ist einfach scheisse»
Ehammer auf Rang 4
Wie im vergangenen Jahr an den Olympischen Spielen in Paris muss sich Simon Ehammer auch an der WM in Tokio im Weitsprung mit Rang 4 begnügen. Zum Podest fehlen drei Zentimeter.
«Ich hatte einen coolen Wettkampf, der Sprung auf 8,30 m war souverän», sagte Ehammer im SRF. «Es tut weh: Vierter bei Olympia, jetzt wieder Vierter. Bei den Olympischen Spielen war immerhin der Abstand zum Podest gross, jetzt ist alles so eng. Es ist einfach scheisse.»
Gold ging mit 8,39 m an Mattia Furlani aus Italien, die weiteren Medaillen mit 8,34 m an Tajay Gayle (Jamaika) und mit 8,33 an Shi Yuhao (China). «Auf diesem Level entscheiden Kleinigkeiten. Die drei Zentimeter lassen sich überall im Sprung finden», meinte Ehammer. Sein Wettkampf sei sehr gut gewesen, er könne sich nichts vorwerfen. «Es ist frustrierend, aber ich mache weiter. Doch es ist ein hartes Stück Brot.»
Der 25-jährige Appenzeller hatte Ende August in Zürich den Final der Diamond League gewonnen. «Das war wunderschön, aber ich würde den Sieg dort gegen eine Medaille hier eintauschen», gab Ehammer nun zu.
Zwar blieb er in den ersten beiden Sprüngen mit 7,95 und 7,93 m unter der 8-Meter-Marke. Im dritten Versuch traf er dann aber den Balken perfekt, setzte die Geschwindigkeit gut um und erreichte mit 8,30 m seine beste Weite an einer WM. Beim Gewinn von WM-Bronze drei Jahre zuvor in Eugene genügten ihm 8,16 m zum Podestplatz.
In Tokio bietet sich dem Schweizer eine zweite Chance auf eine WM-Medaille. Am Wochenende tritt Ehammer im Zehnkampf an. «Ich hoffe, dass es da besser kommt.»
Moser auf Rang 5
Stabhochspringerin Angelica Moser verpasst die WM-Medaille ebenfalls. Sie muss sich mit Platz 5 begnügen. Moser kam nicht wie gewünscht auf Touren. Nachdem sie 4,45 und 4,65 m im ersten Versuch überquert hatte, scheiterte sie dreimal auf 4,75 m, obwohl sie dreimal diese Höhe hatte. Somit blieb sich deutlich unter ihrer Saisonbestleistung von 4,80 m.
Moser war die Enttäuschung beim Interview mit dem Schweizer Fernsehen ins Gesicht geschrieben: «Es ist frustrierend, vor allem weil ich weiss, dass die Form stimmt. Ich fühlte mich sehr, sehr gut. Der Sport ist hart, heute war einfach nicht mein Tag. Ich hatte hohe Sprünge, kam jedoch nicht nach hinten, konnte zu wenig Energie in den Stab geben.»
Wieland mit Rekord
Speerwerfer Simon Wieland schöpfte sein Potenzial mehr als aus. Der 24-jährige Berner, der erstmals an einer WM teilnimmt, kam in der Qualifikation im ersten Versuch auf 82,26 m, womit er den Schweizer Rekord von Stefan Müller aus dem Jahr 2006 um 19 Zentimeter verbesserte. Damit wurde Wieland in der Qualifikation 14., die besten 12 schafften es in den Final.
Sturz überschattet WM-Titel von Cherotich
Im Rennen über 3000 m Steeple feierte die Kenianerin Faith Cherotich ihren ersten WM-Titel. Mit 8:51,59 Minuten setzte sich die 21-Jährige deutlich gegen die Olympiasiegerin und Titelverteidigerin Winfred Yavi aus Bahrain (8:56,46) durch. Bronze ging an die Äthioperin Sembo Almayew (8:58,86). Das Rennen wurde überschattet von einem schweren Sturz der Uganderin Peruth Chemutai. Die Olympiasiegerin von 2021 musste mit der Trage abtransportiert werden. (ram/sda)
Der WM-Tag im Ticker:
Kein Final für Rekordmann Wieland
Eine enge Kiste
Silber geht an Tajay Gayle aus Jamaika (8,34 m), Bronze an den Chinesen Yuhao Shi (8,33 m). Simon Ehammer als Viertem fehlen drei Zentimeter für eine WM-Medaille.
Ehammer verpasst das Podest
Mit 8,30 m aus seinem dritten Sprung fehlen Ehammer drei Zentimeter zu einer Medaille.
Ehammer hat noch eine Chance
Moon gewinnt vor Morris
Furlani schubst Ehammer vom Podest
Gayle führt im Weitsprung-Krimi
Denn Gayle führte vorher gemeinsam mit dem Chinesen Yuhao Shi, der ebenfalls auf 8,33 m sprang. Der zweitbeste Versuch, der danach zur Rangierung angeschaut würde, ging bei Gayle auf 8,07 m und bei Shi auf 8,06 m. Zwei Sprünge hat der Chinese noch, um Gayle wieder abzufangen.
Ehammer ohne Verbesserung
Starker Ehammer im 3. Versuch
Ehammer bei den Leuten
Vor dem Appenzeller liegt ein Duo in Führung: Yuhao Shi aus Japan sprang ebenso 8,33 m wie Tajay Gayle aus Jamaika. Den Bronzeplatz belegt aktuell mit 8,19 m der Bulgare Boschidar Sarabojukow.
Wieland wirft Schweizer Rekord
Ehammer eröffnet mit 7,95 m
Tajay Gayle aus Jamaika hat den Wettkampf mit 8,33 m lanciert.
Reais über die Zeit weiter
Moser bleibt ohne Medaille
Moser scheitert auf 4,75 m
Noch darf sie auf Bronze hoffen: Wenn nun auch alle Konkurrentinnen im dritten Versuch über 4,75 m hängen bleiben, teilt sie sich mit diesen die Medaille.
Moser schafft es erneut nicht
Nur zwei Springerinnen noch ohne Fehler
Reais mit Saisonbestzeit
Erster Fehlversuch von Moser
Noch neun Athletinnen sind im Wettkampf, fünf (darunter Moser) überquerten 4,45 m und 4,65 m jeweils im ersten Versuch.
Mumenthaler dank gutem Finish
Mumenthaler benötigt dazu ein Quäntchen Glück: Nach einem mässigen Start konnte er gegen Ende hin aufdrehen und sich im Fotofinish gegen zwei Konkurrenten durchsetzen.
Pointet ist draussen
Zittern mit Pointet
Moser weiter makellos
Pointet darf noch hoffen
Moser packt 4,45 m
Von den 14 Athletinnen im Final haben acht die 4,45 m im ersten Versuch gemeistert.
Zwei Chancen für Schweizer Medaille
Während Moser die Qualifikation problemlos meisterte, musste Ehammer bis zum Schluss zittern. Letztendlich schaffte er es als Elfter in die Top 12. Dennoch strahlte der 25-jährige Appenzeller danach eine grosse Zuversicht aus, was nicht von ungefähr kommt, da er Ende August den Final der Diamond League in Zürich zu seinen Gunsten entschied. Während Ehammer nach Bronze 2022 die zweite Medaille an Weltmeisterschaften im Freien anstrebt, wäre es für Moser eine Premiere. (ram/sda)
