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Ehammer knapp neben Podest – auch Stabhochspringerin Moser ohne Medaille

Simon Ehammer of Switzerland reacts during the men's long jump final on day five of the World Athletics Championships Tokyo 2025 at the National Stadium on Wednesday, September 17, 2025 in Tokyo, ...
Frust pur bei Simon Ehammer.Bild: keystone

Ehammer nach Olympia auch an der WM Vierter: «Es ist einfach scheisse»

Das Schweizer Team muss an der Leichathletik-WM in Tokio zwei Enttäuschungen verkraften. Weitspringer Simon Ehammer und Stabhochspringerin Angelica Moser verpassten die Medaillen knapp.
17.09.2025, 15:4017.09.2025, 17:58

Ehammer auf Rang 4

Wie im vergangenen Jahr an den Olympischen Spielen in Paris muss sich Simon Ehammer auch an der WM in Tokio im Weitsprung mit Rang 4 begnügen. Zum Podest fehlen drei Zentimeter.

«Ich hatte einen coolen Wettkampf, der Sprung auf 8,30 m war souverän», sagte Ehammer im SRF. «Es tut weh: Vierter bei Olympia, jetzt wieder Vierter. Bei den Olympischen Spielen war immerhin der Abstand zum Podest gross, jetzt ist alles so eng. Es ist einfach scheisse.»

Gold ging mit 8,39 m an Mattia Furlani aus Italien, die weiteren Medaillen mit 8,34 m an Tajay Gayle (Jamaika) und mit 8,33 an Shi Yuhao (China). «Auf diesem Level entscheiden Kleinigkeiten. Die drei Zentimeter lassen sich überall im Sprung finden», meinte Ehammer. Sein Wettkampf sei sehr gut gewesen, er könne sich nichts vorwerfen. «Es ist frustrierend, aber ich mache weiter. Doch es ist ein hartes Stück Brot.»

Der 25-jährige Appenzeller hatte Ende August in Zürich den Final der Diamond League gewonnen. «Das war wunderschön, aber ich würde den Sieg dort gegen eine Medaille hier eintauschen», gab Ehammer nun zu.

Zwar blieb er in den ersten beiden Sprüngen mit 7,95 und 7,93 m unter der 8-Meter-Marke. Im dritten Versuch traf er dann aber den Balken perfekt, setzte die Geschwindigkeit gut um und erreichte mit 8,30 m seine beste Weite an einer WM. Beim Gewinn von WM-Bronze drei Jahre zuvor in Eugene genügten ihm 8,16 m zum Podestplatz.

Italy's Mattia Furlani reacts after taking the gold medal in the men's long jump final at the World Athletics Championships in Tokyo, Wednesday, Sept. 17, 2025. (AP Photo/Hiro Komae)
Japan A ...
Der neue Weltmeister: Mattia Furlani.Bild: keystone

In Tokio bietet sich dem Schweizer eine zweite Chance auf eine WM-Medaille. Am Wochenende tritt Ehammer im Zehnkampf an. «Ich hoffe, dass es da besser kommt.»

Moser auf Rang 5

Stabhochspringerin Angelica Moser verpasst die WM-Medaille ebenfalls. Sie muss sich mit Platz 5 begnügen. Moser kam nicht wie gewünscht auf Touren. Nachdem sie 4,45 und 4,65 m im ersten Versuch überquert hatte, scheiterte sie dreimal auf 4,75 m, obwohl sie dreimal diese Höhe hatte. Somit blieb sich deutlich unter ihrer Saisonbestleistung von 4,80 m.

Moser war die Enttäuschung beim Interview mit dem Schweizer Fernsehen ins Gesicht geschrieben: «Es ist frustrierend, vor allem weil ich weiss, dass die Form stimmt. Ich fühlte mich sehr, sehr gut. Der Sport ist hart, heute war einfach nicht mein Tag. Ich hatte hohe Sprünge, kam jedoch nicht nach hinten, konnte zu wenig Energie in den Stab geben.»

Wieland mit Rekord

Speerwerfer Simon Wieland schöpfte sein Potenzial mehr als aus. Der 24-jährige Berner, der erstmals an einer WM teilnimmt, kam in der Qualifikation im ersten Versuch auf 82,26 m, womit er den Schweizer Rekord von Stefan Müller aus dem Jahr 2006 um 19 Zentimeter verbesserte. Damit wurde Wieland in der Qualifikation 14., die besten 12 schafften es in den Final.

Sturz überschattet WM-Titel von Cherotich

Im Rennen über 3000 m Steeple feierte die Kenianerin Faith Cherotich ihren ersten WM-Titel. Mit 8:51,59 Minuten setzte sich die 21-Jährige deutlich gegen die Olympiasiegerin und Titelverteidigerin Winfred Yavi aus Bahrain (8:56,46) durch. Bronze ging an die Äthioperin Sembo Almayew (8:58,86). Das Rennen wurde überschattet von einem schweren Sturz der Uganderin Peruth Chemutai. Die Olympiasiegerin von 2021 musste mit der Trage abtransportiert werden. (ram/sda)

Uganda's Peruth Chemutai races ahead of others to compete in the women's 3,000 meters steeplechase final at the World Athletics Championships in Tokyo, Wednesday, Sept. 17, 2025. (AP Photo/E ...
Peruth Chemutai stürzte schwer.Bild: keystone

Der WM-Tag im Ticker:

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Kein Final für Rekordmann Wieland
Simon Wieland hat den Final im Speerwerfen verpasst – trotz seines neuen Schweizer Rekords. Er verbesserte die fast 20 Jahre alte Marke auf 82,26 m. Damit wurde Wieland in der Qualifikation 14., die besten 12 schafften es in den Final.
Eine enge Kiste
Weitsprung-Gold geht an Mattia Furlani. Der erst 20-jährige Italiener sichert sich den Titel mit 8,39 m.

Silber geht an Tajay Gayle aus Jamaika (8,34 m), Bronze an den Chinesen Yuhao Shi (8,33 m). Simon Ehammer als Viertem fehlen drei Zentimeter für eine WM-Medaille.
Ehammer verpasst das Podest
Wie an den Olympischen Spielen in Paris belegt Simon Ehammer auch an der WM in Tokio den undankbaren vierten Rang. Sein letzter Versuch geht 8,06 m weit.

Mit 8,30 m aus seinem dritten Sprung fehlen Ehammer drei Zentimeter zu einer Medaille.
Ehammer hat noch eine Chance
Der fünfte Versuch von Simon Ehammer ist sein zweitbester. Er trifft den Balken gut und landet nach einem Satz auf 8,13 m in der Sandgrube. Damit kann er sich nicht verbessern, bleibt auf Zwischenrang 4 – und er hat noch eine letzte Chance, aufs Podest zu kommen.
Moon gewinnt vor Morris
US-Doppelsieg im Stabhochsprung der Frauen: Katie Moon (Bild) gewinnt vor Sandi Morris. Bronze geht nach Slowenien an Tina Sutej, während sich die Schweizerin Angelica Moser mit Rang 5 begnügen muss.
Furlani schubst Ehammer vom Podest
Mattia Furlani übernimmt im Weitsprung die Führung. Der Italiener landet im fünften Versuch bei 8,39 m, womit er sich an die Spitze setzt. Simon Ehammer rutscht deshalb vom Podest.
Gayle führt im Weitsprung-Krimi
Im vierten Versuch reisst Tajay Gayle die Führung wieder an sich. Der Jamaikaner verbessert sich um einen Zentimeter auf 8,34 m – und diese Winzigkeit könnte sich am Ende als entscheidend herausstellen.

Denn Gayle führte vorher gemeinsam mit dem Chinesen Yuhao Shi, der ebenfalls auf 8,33 m sprang. Der zweitbeste Versuch, der danach zur Rangierung angeschaut würde, ging bei Gayle auf 8,07 m und bei Shi auf 8,06 m. Zwei Sprünge hat der Chinese noch, um Gayle wieder abzufangen.
Ehammer ohne Verbesserung
Nach wie vor belegt Simon Ehammer den dritten Platz in der Weitsprung-Konkurrenz. In der Wertung bleiben 8,30 m, der vierte Versuch endet nach 7,98 m.
Starker Ehammer im 3. Versuch
Yes! Simon Ehammer im dritten Versuch mit einer Ansage. Dank 8,30 m verbessert er sich auf Zwischenrang 3 nach vorne.
Ehammer bei den Leuten
Im Weitsprung-Final haben alle zwölf Athleten zwei Versuche absolviert. Mit 7,93 m belegt Simon Ehammer den sechsten Zwischenrang.

Vor dem Appenzeller liegt ein Duo in Führung: Yuhao Shi aus Japan sprang ebenso 8,33 m wie Tajay Gayle aus Jamaika. Den Bronzeplatz belegt aktuell mit 8,19 m der Bulgare Boschidar Sarabojukow.
Wieland wirft Schweizer Rekord
Exploit von Simon Wieland: Er wirft in der Qualifikation seinen Speer auf 82,26 m. Damit reisst er den fast 20 Jahre alten Schweizer Rekord an sich. Wieland belegt damit Zwischenrang 11 – vielleicht reicht es ihm für die Finalqualifikation.
Ehammer eröffnet mit 7,95 m
Simon Ehammer startet mit einem gültigen Versuch in die Weitsprung-Konkurrenz – damit kann er in den nächsten Versuchen mehr riskieren. Der Appenzeller landet nach 7,95 m in der Sandgrube.

Tajay Gayle aus Jamaika hat den Wettkampf mit 8,33 m lanciert.
Reais über die Zeit weiter
Aufatmen bei William Reais. Als Lucky Loser schafft es der Bündner in die Halbfinals über 200 m.
Moser bleibt ohne Medaille
Tina Sutej aus Slowenien packt die 4,75 m im dritten Versuch. Damit ist klar: Europameisterin Angelica Moser gewinnt an der WM in Tokio keine Medaille.
Moser scheitert auf 4,75 m
Mit Gold und Silber wird es nichts für Angelica Moser. Sie scheidet mit gültigen 4,65 m aus dem WM-Wettkampf aus.

Noch darf sie auf Bronze hoffen: Wenn nun auch alle Konkurrentinnen im dritten Versuch über 4,75 m hängen bleiben, teilt sie sich mit diesen die Medaille.
Moser schafft es erneut nicht
An 4,75 m beisst sich Angelica Moser die Zähne aus. Auch ihr zweiter Versuch misslingt, nun bleibt ihr nur noch einer.
Nur zwei Springerinnen noch ohne Fehler
Bei 4,75 m sind einzig die Amerikanerinnen Sandi Morris und Katie Moon noch ohne Fehlversuch.
Reais mit Saisonbestzeit
Rechtzeitig zum Saisonhöhepunkt ist William Reais zur Stelle. Der Bündner läuft im Vorlauf über 200 m eine Saisonbestzeit von 20,38 Sekunden. Damit wird Reais Vierter, er darf hoffen, dass er über die Zeit in die Halbfinals vorstösst.
Erster Fehlversuch von Moser
Auf der Höhe von 4,75 m reisst die Latte bei Angelica Moser ein erstes Mal.

Noch neun Athletinnen sind im Wettkampf, fünf (darunter Moser) überquerten 4,45 m und 4,65 m jeweils im ersten Versuch.
Mumenthaler dank gutem Finish
Europameister Timothé Mumenthaler zieht in die Halbfinals über 200 m ein. Er wird Dritter in seinem Vorlauf, das reicht zum direkten Weiterkommen.

Mumenthaler benötigt dazu ein Quäntchen Glück: Nach einem mässigen Start konnte er gegen Ende hin aufdrehen und sich im Fotofinish gegen zwei Konkurrenten durchsetzen.
Pointet ist draussen
Drei Hundertstel fehlen Léonie Pointet für den Einzug in die Halbfinals über 200 m. Neben den direkt qualifizierten Läuferinnen schafften es sechs als Lucky Loser – die Schweizerin belegt in dieser Rangliste den siebten Platz.
Zittern mit Pointet
Nach dem fünften von sechs Vorläufen über 200 m ist Léonie Pointet auf den letzten Lucky-Loser-Platz abgerutscht. In den nächsten Minuten wird sich entscheiden, ob sie morgen in den Halbfinals dabei sein kann.
Moser weiter makellos
Angelica Moser ist auch mit ihrem zweiten Sprung erfolgreich. Die Zürcherin überquert 4,65 m im ersten Versuch – wie auch die US-Favoritinnen Sandi Morris und Katie Moon.
Pointet darf noch hoffen
Léonie Pointet belegt in ihrem Vorlauf über 200 m in einer Zeit von 23,04 s den vierten Rang. Die ersten drei schafften es direkt in die Halbfinals, Pointet hofft auf einen Platz als Lucky Loser. Derzeit belegt sie in dieser Rangliste den vierten Platz, sechs Läuferinnen kommen weiter – und noch sind zwei Vorläufe ausstehend.
Moser packt 4,45 m
Der Start in den Wettkampf ist Angelica Moser geglückt. Die Anfangshöhe von 4,45 m schafft sie im ersten Versuch.

Von den 14 Athletinnen im Final haben acht die 4,45 m im ersten Versuch gemeistert.
Zwei Chancen für Schweizer Medaille
Nach dem Weltmeistertitel von Ditaji Kambundji über 100 m Hürden am Montag gibt es für das Schweizer Team in Tokio heute zwei weitere Medaillenchancen: Angelica Moser steht im Final im Stabhochsprung, Simon Ehammer in jenem im Weitsprung. Beide verpassten vor einem Jahr an den Olympischen Spielen in Paris mit dem 4. Platz knapp einen Podestplatz.


Während Moser die Qualifikation problemlos meisterte, musste Ehammer bis zum Schluss zittern. Letztendlich schaffte er es als Elfter in die Top 12. Dennoch strahlte der 25-jährige Appenzeller danach eine grosse Zuversicht aus, was nicht von ungefähr kommt, da er Ende August den Final der Diamond League in Zürich zu seinen Gunsten entschied. Während Ehammer nach Bronze 2022 die zweite Medaille an Weltmeisterschaften im Freien anstrebt, wäre es für Moser eine Premiere. (ram/sda)

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Kitty Friele Faye (Norwegen).

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Männer – 100 Meter: Usain Bolt (JAM), 9,58 Sekunden, 2009 in Berlin.

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