Belinda Bencic (WTA 35) erreichte als erst zweite Schweizerin nach Martina Hingis (1997 und 1998) die Runde der letzten vier beim Rasenklassiker.
«Ich habe gestern Abend ihr Spiel analysiert und versucht, einen Plan zu schmieden», sagte Bencic im Siegerinnen-Interview. Dass es funktioniert habe, sei «verrückt, unglaublich», freute sie sich. «Ein Traum wird wahr. Ich bin ein wenig sprachlos, aber überglücklich.»
1:44 Stunden dauerte es bis zum ersten Break, das Bencic zum 5:4 im zweiten Satz gelang. Die erste Chance zum Sieg konnte sie aber nicht nutzen – sie gab den Vorteil gleich wieder ab.
Bencic wehrte drei von nur vier Breakchancen der Russin ab, ehe sie mit dem Sieg vor Augen doch noch ihren Aufschlag abgeben musste. Sie fing sich aber sogleich wieder, glich nach dem 5:6 aus und war im Tiebreak die solidere, aber auch mutigere Spielerin als die erst 18-jährige Russin. Mit einem letzten, einfachen Smash machte die Ostschweizerin den Halbfinaleinzug nach 2:10 Stunden perfekt.
Ihren bisher einzigen Grand-Slam-Halbfinal hatte Bencic 2019 am US Open erreicht. Bereits am Donnerstag trifft sie nun auf Iga Swiatek. Die ehemalige Weltnummer 1 aus Polen hat in Wimbledon ebenfalls noch nie den Final erreicht.
Swiatek setzte sich vor zwei Jahren im Achtelfinal gegen Bencic erst nach Abwehr von zwei Matchbällen durch. Seither haben die beiden nicht mehr gegeneinander gespielt. Seither ist Bencic aber Mutter der inzwischen 15 Monate alten Bella geworden und begeistert auch deshalb die Fans im Tennismekka Wimbledon.
Diese Reife, die sie dadurch gewonnen hat, zeigte sie im Viertelfinal gegen Andrejewa unter den Augen der britischen Königin Camilla eindrücklich. Dank ihres jüngsten Erfolge in der englischen Hauptstadt wird Bencic in der Weltrangliste in die Top 20 zurückkehren. (ram/sda)
Beim Rebreak im 2ten musste ich ausschalten - immer, wenn ich aktiv hingeschaut habe, hat sie den Punkt abgegeben. 😂