Formel 1 und Nachhaltigkeit – was für viele nicht zusammenpasst, sind für Rennfahrer Sebastian Vettel seine beiden grossen Leidenschaften. Regelmässig macht der viermalige Weltmeister auf der Millionen-Bühne, die der Sport ihm bietet, auf Umweltverschmutzung und Klimaschutz aufmerksam. So geschehen jetzt auch beim Opening-Event vor der anstehenden GP-Premiere in Miami (Sonntag, 21.30 Uhr MEZ).
Inmitten seiner Fahrerkollegen, von denen die meisten wie üblich die Farben ihrer Teams trugen, stach der Deutsche mit einem ungewöhnlichen Look hervor. Auf Vettels weissem Shirt prangte gut erkennbar der Schriftzug «Miami 2060 Grand Prix Under Water» verbunden mit dem Aufruf «Act now or swim later».
"Act now or swim later" 🤿
— ESPN F1 (@ESPNF1) May 5, 2022
Sebastian Vettel wore a t-shirt warning that Miami could be the first Grand Prix underwater if more isn't done to combat climate change. pic.twitter.com/Vhobc7Sbin
Die Botschaft ist klar: Vettel mahnt an, dass das Miami-Rennen im Jahr 2060 unter Wasser stattfinden wird, wenn die Menschen nichts gegen den Klimawandel unternehmen. Schliesslich warnen Fachleute seit Jahren, dass durch die Erderwärmung das Polareis schmilzt, was zu einem weltweiten Anstieg des Meeresspiegels führen wird.
Der Auftritt vor dem Miami-GP reiht sich in diverse andere Aktionen ein, mit denen Vettel in der Vergangenheit auf sein Herzensthema Klimaschutz aufmerksam gemacht hat. So hat er zum Beispiel in Österreich Bienenhotels gebaut, beim Rennen in Grossbritannien Müll auf den Tribünen gesammelt und sich in Deutschland für ein Tempolimit starkgemacht.
Sebastian Vettel stayed late after the British Grand Prix to help clear litter in the Silverstone stands ♻️❤️#SkyF1 #BritishGP 🇬🇧pic.twitter.com/2QkQmKk8pY
— Sky Sports F1 (@SkySportsF1) July 19, 2021
Für sein Umwelt-Engagement musste sich der Aston-Martin-Pilot schon viel Spott anhören. Für viele ist der Beruf des jetsettenden Rennfahrers nicht vereinbar mit Klima-Aktivismus.
Auch Vettel hat diesen vermeintlichen Widerspruch in der Vergangenheit oft öffentlich reflektiert. Als Gast im «1.5-Grad»-Podcast von Klimaschützerin Luisa Neubauer sagte er im Februar, dass ihm die Gegensätzlichkeit bewusst sei, er deshalb aber nicht das «Lenkrad an den Nagel hängen» wolle. Dann würde nämlich ein anderer nachrücken und er könne seinen Einfluss nicht mehr nutzen, um das System Formel 1 von innen zu erneuern. (nik/pre)