Zwei Minuten vor Trainingsende drehte der Oberaargauer nochmals tüchtig am Gasgriff. Aegerter, der schon am Vormittag im dritten Training die Bestzeit auf dem 3,671 km langen Berg- und Talkurs herausgefahren hat, unterbietet die Bestzeit um 0,132 Sekunden.
Diese gehörte dem Finnen Mika Kallio, der in der WM mit 131 Punkten hinter seinem spanischen Kalex-Teamkollegen Esteve Rabat (157 Punkte) liegt, der auf Trainingsrang 3 fuhr.
Der 27-jährige Emmentaler Tom Lüthi, der sich erst gegen Ende vom 20. auf den sechsten Rang verbessern konnte, verlor 0,427 Sekunden. Ebenfalls ganz am Schluss steigerte sich Randy Krummenacher, der mit Rang 10 (0,511 zurück) erstmals seit Barcelona 2013 das Qualifying in den Top Ten beendete.
«Dank einigen Modifikationen glaube ich, dass wir hier die Wende schaffen konnten. Ich sehe jedenfalls zuversichtlich in die zweite Saisonhälfte», meint ein zufriedener Krummenacher. Robin Mulhauser wurde mit über zwei Sekunden Rückstand 33.
Weltmeister Marc Marquez, das Mass aller Dinge in der Königsklasse, holte sich seine siebente Pole-Position der Saison (total 44) mit einer «Kamikaze»-Runde auf dem 3,671 km langen Kurs.
Mit 1:20,937 Minuten unterbot der erst 21-jährige Spanier, der alle bisherigen acht Saisonrennen gewonnen hat, den vom Australier Casey Stoner 2008 aufgestellten Rundenrekord um 0,130 Sekunden.
Neben ihm starten am Sonntag zwei weitere Honda-Fahrer aus der ersten Reihe: Teamkollege Dani Pedrosa, der wie schon am Freitag einen Sturz zu beklagen hatte, sowie Lokalmatador Stefan Bradl. Das Yamaha-Duo mit Jorge Lorenzo und Valentino Rossi musste sich noch hinter Aleix Espargaro mit den Rängen fünf und sechs begnügen.
Im Moto3-Qualifying, das wegen einem kurzen Regenschauer schon früh entschieden war, sicherte sich der australische WM-Leader Jack Miller die Pole-Position. (si/syl)