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Cannabis-Konsum: NBA-Schweizer Thabo Sefolosha spricht über Drogensperre

Phoenix Suns forward Derrick Jones Jr., left, and Utah Jazz forward Thabo Sefolosha (22) vie for a loose ball during the second half of a preseason NBA basketball game Friday, Oct. 6, 2017, in Salt La ...
Bild: AP/AP

NBA-Söldner Thabo Sefolosha über seine Drogensperre: «Ich habe daraus gelernt»

Thabo Sefolosha (34) war der erste Schweizer in der NBA. Seit einem Jahr ist er bei Utah Jazz unter Vertrag. Wegen eines Drogenvergehens ist er zum NBA-Start für fünf Spiele gesperrt.
16.10.2018, 18:14
peter herzog / Aargauer Zeitung
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Thabo Sefolosha, Sie stehen vor Ihrer 13. NBA-Saison. Kommen nostalgische Gefühle auf?
Thabo Sefolosha: Nein, wieso? Weil ich nächstes Jahr 35 werde? Ich denke nicht, dass das meine letzte NBA-Saison sein wird. Die vergangene Saison mit Utah Jazz hat mir viel Selbstvertrauen gegeben, bis zur Verletzung lief es gut.

«Ich denke, dass ich noch weitere zwei, drei Saisons in der NBA spielen kann.»
Thabo Sefolosha

Wie geht es Ihrem rechten Knie? Im Januar hatten Sie eine Innenband-Verletzung erlitten.
Dem Knie geht es gut. Die lange Sommerpause kam mir entgegen. Ich trainiere mit voller Intensität und das Knie hält.

Spürt Ihr Körper die zwölf NBA-Saisons?
Ja, am Morgen, wenn ich aufstehe, spüre ich sie und am Abend, wenn ich schlafen gehe (lacht). Aber ich denke, dass ich noch weitere zwei, drei Saisons in der NBA spielen kann.

Zum Saisonstart sind Sie aber für fünf Spiele gesperrt, wegen eines Drogenvergehens.
Das ist nicht ideal. Aber ich habe es mir selbst eingebrockt und muss damit umgehen.

Was haben die verantwortlichen Leute von Utah Jazz zu Ihrem Vergehen gesagt?
Es gab natürlich Gespräche mit dem Management, und dass es nicht erfreut war, ist logisch.

Und der Coach, Quin Snyder?
Der ist gut.

«Ich dachte, bei einem verletzten Spieler würden keine Dopingkontrollen durchgeführt.»
Thabo Sefolosha

Hat er nicht gesagt: «Oh, dieser Thabo. Zuerst die Probleme mit der New Yorker Polizei und jetzt diese Kifferstory?»
Nein, er war natürlich nicht glücklich, das ist klar. Das war ein Fehler von mir und ich habe daraus gelernt.

Haben Sie geglaubt, bei einem verletzten Spieler würden keine Doping- und Drogenkontrollen durchgeführt?
Ja. Ich wusste im Januar, dass meine Saison vorbei ist, und dachte, ich werde nicht geprüft. Aber die Kontrolleure kamen zu mir nach Hause.

Danach wussten Sie, dass etwas auf Sie zukommen wird?
Ja, auch wenn es noch eine gewisse Zeit dauerte, bis das Ganze publik wurde.

Cannabis in der NBA bald erlaubt?
In der NBA wird schon
länger darüber diskutiert, THC von
der Dopingliste zu streichen. Die
NBA ist ein Unternehmen, das gewinnorientiert
operiert. Sie will ihre
Stars möglichst immer im Einsatz
sehen und Cannabis könnte bei der
Regeneration im stressigen Liga-Alltag
mit vielen Spielen und weiten Reisen
helfen.


Thabo Sefolosha ist mit seinem
Vergehen zudem nicht die Ausnahme
– sondern, glaubt man dem Ex-Spieler
Kenyon Martin, eher die Regel. Er
sagte dem «Bleacher Report», dass
85 Prozent aller Akteure Cannabis
nehmen
würden. Und Matt Barnes,
langjähriger NBA-Star und Meister
mit den Golden State Warriors 2017,
sagte der BBC: «Wir haben am
Morgen trainiert, ich bin nach Hause
gekommen und habe einen Joint geraucht,
habe ein Schläfchen gemacht,
geduscht und bin zum Spiel
gefahren.»


Noch aber gilt der Konsum als Verstoss
gegen den Anti-Drogen-Kodex
der NBA und wird somit von der Liga
sanktioniert. 

Wie hat Ihre Frau reagiert?
Die war natürlich auch nicht erfreut, das ist normal. Das ist nicht das Image, das ich der Jugend vermitteln will. Ich bin Familienvater und habe zwei Kinder. Natürlich ärgere ich mich, dass es publik wurde, weil ich denke, dass dies eine private Sache ist. Aber wie gesagt: Es ist mein Fehler.

Themawechsel: Die Golden State Warriors haben drei der vier letzten Meisterschaften gewonnen. Wie ist ihre Dominanz zu brechen?
Das wird sehr schwer. Man sieht es auch an der Reaktion der Konkurrenz. Gut, LeBron James hat zu den LA Lakers gewechselt, aber sonst haben die grossen Teams nicht viel investiert. Die Manager sagen sich: «Wir warten die nächsten drei, vier Jahre ab, bis die Zeit der Warriors vorbei ist, erst dann investieren wir wieder richtig.»

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