Bevor wir zu den Highlights kommen, wie üblich zunächst die Resultate von Week 10:
» Hier geht's zu den Standings nach Week 10.
Die Arizona Cardinals jubelten im Wahnsinnsspiel gegen die Buffalo Bills im allerletzten Moment. Quarterback Kyler Murray warf zwei Sekunden vor Schluss aus rund 43 Yards eine Hail Mary auf DeAndre Hopkins zum 32:30-Sieg der Cardinals. Umringt von drei Verteidigern brachte er die Hände am höchsten und krallte sich den Football aus der Luft.
Ärgerlich für die Bills: Nur 30 Sekunden vorher hatten sie mit einem 4-Yard-Touchdown von Quarterback Josh Allen auf Stefon Diggs zum 30:26 das Spiel eigentlich zu ihren Gunsten gedreht – oder zumindest dachten sie das, bis Murray die Hail Mary auspackte.
Das Spiel war bereits mit einem kuriosen Spielzug losgegangen, bei dem Bills-Receiver Isaiah McKenzie einen Touchdown-Pass auf Spielmacher Allen warf. Alles schien für die Bills nach Plan zu laufen, zu Beginn des dritten Quarters lagen sie komfortabel mit 23:9 in Führung.
Allerdings drehten die Cardinals im Anschluss auf und machten 17 Punkte in Folge. Bemerkenswert dabei: Murray erlief zwei Touchdowns selbst. Damit ist er der erste Quarterback seit Cam Newton 2015, der in einer Saison zehn Touchdowns erläuft – und noch sind wir erst in Week 10.
Tom Brady hat wie ein Champion auf seine desaströse Leistung beim 3:38 gegen die New Orleans Saints vom letzten Wochenende reagiert und seine Tampa Bay Buccaneers gegen die Carolina Panthers zu einem 46:23-Sieg geführt. Die Panthers machten den «Bucs» das Leben zunächst aber äusserst schwer und konnten dank Quarterback Teddy Bridgewater mit dem von Brady und Co. vorgelegten Tempo lange mithalten. Erst nach einer ärgerlichen Interception zogen die «Bucs» schliesslich davon.
Brady überzeugte mit drei Touchdown-Pässen, einmal lief er zudem selbst in die Endzone. Neben dem wunderschönen Touchdown-Pass von Brady auf Mike Evans war vor allem der 98-Yard-Touchdown-Run von Running Back Ronald Jones das Highlight des Spiels.
Wie bitte? Beim 10:7-Sieg der Cleveland Browns gegen die Houston Texans hatte Nick Chubb kurz vor Schluss die Möglichkeit, mit einem Touchdown auf 17:7 zu stellen, doch statt in die Endzone lief der Brown-Running-Back nach einem 95-Yard-Run an der 1-Yard-Linie ins Seitenaus.
Der Grund: Chubb wollte die Texans 56 Sekunden vor Schluss nicht noch einmal in Ballbesitz kommen und so nicht die allerkleinste Hoffnung auf eine mögliche Wende aufkommen lassen. Durch wiederholtes Niederknien nach dem Snap konnte Quarterback Baker Mayfield am Ende die Zeit einfach runterlaufen lassen. Chubb hat dafür einen Touchdown weniger in der persönlichen Statistik.
Die New England Patriots setzten ihren Aufwärtstrend mit einem 23:17-Sieg gegen die höher eingestuften Baltimore Ravens fort. In einer regelrechten Regenschlacht kamen die Ravens um Quarterback Lamar Jackson zwar besser in die Partie, doch dann übernahmen immer mehr Cam Newton und die Patriots das Kommando. Nach zwei Touchdowns durch Patriots-Running-Back Rex Burkhead und einem Touchdown von Newton selbst war das Spiel gedreht.
Sehenswert war vor allem der zweite Touchdown von Burkhead nach tollem Trickplay. Newton warf den Ball nach dem Snap rückwärts zu Wide Receiver Jakobi Myers, der das Ei nach diesem sogenannten Double Pass dann weit in die Endzone auf Burkhead warf.
Für die Patriots war es nach dem Sieg bei den New York Jets am vergangenen Wochenende der zweite Erfolg in Serie. Mit einer 4:5-Bilanz sind die Playoff-Hoffnungen weiterhin klein, aber immerhin wieder ein bisschen gestiegen.
Beinahe hätte Alex Smith beim Washington Football Team einen Einstand nach Mass gefeiert. Erstmals nach seiner schweren Beinverletzung und 728 Tagen begann der Quarterback wieder als Starter, verlor bei den Detroit Lions aber mit 27:30. Bitter: Nach einem 3:24-Rückstand im dritten Viertel stand Washington kurz vor der Overtime. 16 Sekunden vor dem Ende kam das Football Team durch ein Field Goal zum 27:27, doch 13 Sekunden später verwandelte Lions-Kicker Matt Prater ein Field Goal aus 59 Yards (!) haarscharf zum knappen Sieg für Detroit.
Ein noch krasseres Field Goal versenkte Jason Myers. Der Kicker der Seattle Seahawks traf beim 16:23 gegen die Los Angeles Rams kurz vor der Halbzeit aus 61 Yards zwischen die Stangen. Den Rekord für das längste Field Goal der NFL hält seit 2013 Matt Prater, damals traf er für die Denver Broncos aus 64 Yards.
Die Pittsburgh Steelers bleiben auch nach neun Spielen ohne Niederlage, sie feierten gegen die Cincinnati Bengals einen souveränen 36:10-Sieg. Quarterback Ben Roethlisberger, der die vergangene Woche wegen der Corona-Regeln der NFL nicht hatte trainieren dürfen, warf insgesamt vier Touchdowns und verbuchte mit seinen Pässen einen Raumgewinn von 333 Yards. Einmal mehr war es aber die Defense, die den Grundstein für den Sieg legte. Die O-Line der Bengals war mit dem Pass Rush heillos überfordert und liess nicht weniger als 13 Hits, 21 Pressures und insgesamt vier Sacks zu. Allein T.J. Watt brachte Nummer-1-Pick Joe Burrow zweimal zu Boden.
Mit Spannung war das Aufeinandertreffen zwischen den beiden Top-10-Quarterback-Picks Tua Tagovailoa und Justin Herbert erwartet worden, am Ende hatte Tua beim 29:21-Sieg seiner Miami Dolphins gegen Herberts Los Angeles Chargers das bessere Ende für sich. Für die Dolphins war es der fünfte Sieg in Serie, Tua überzeugte mit zwei Touchdown-Pässen und 169 Passing Yards. Herbert kam auf 189 Yards, zwei Touchdown-Pässe und eine Interception. Für die Chargers ist der Playoff-Zug damit endgültig abgefahren.
Aaron Rodgers hat die Green Bay Packers zu einem 24:20 gegen die Jacksonville Jaguars geführt und liegt mit seiner Mannschaft weiter voll auf Playoff-Kurs. Die Entscheidung fiel zu Beginn des zweiten Viertels, als Rodgers erst einen 78-Yard-Touchdown-Pass auf Marquez Valdes-Scantling warf und wenig später auch noch selbst in die Endzone lief. Für das spektakulärste Play der Begegnung sorgte allerdings Keelan Cole von den Jaguars kurz zuvor. Der Wide Receiver trug einen Punt der Packers über 90 Yards zurück in die Endzone und brachte Jacksonville so zwischenzeitlich wieder mit 10:7 in Front.
Den Quarterback-Lauf des Weekends lieferte Daniel Jones ab. Der Spielmacher der New York Giants marschierte beim 27:17-Sieg gegen Philadelphia kurz nach Spielbeginn über 34 Yards in die Endzone. Auch sonst lieferte Jones eine starke Partie ab: 21 von 28 Pässen brachte er für insgesamt 244 Yards an den Mann, ein Touchdown-Pass wollte ihm allerdings nicht gelingen. Die Giants feierten ihren dritten Saisonsieg, während die Eagles ihre fünfte Niederlage einstecken mussten.
Die New Orleans Saints schlugen die San Francisco 49ers souverän mit 27:13, erlebten dabei einen Schreckmoment. Quarterback Drew Brees erlitt kurz vor der Halbzeit nach einem Sack von Kentavius Street eine Rippenverletzung. Der Routinier spielte noch zwei Drives weiter, blieb zur zweiten Halbzeit dann aber an der Seitenlinie und kehrte auch nicht mehr aufs Feld zurück. Die Aktion wurde von den Referees als «Roughing the Passer» bestraft. Für Brees übernahm Backup Jameis Winston, wie lange der Superstar ausfällt, ist noch nicht klar.
Matchwinner für die Saints war einmal mehr Alvin Kamara. Zwar konnten die 49ers das Laufspiel der Saints mehr oder weniger stoppen, doch der Running Back fing eben auch sieben Bälle für 83 Yards und skorte insgesamt drei Touchdowns. Für die Szene des Spiels sorgte aber Jordan Reed von den 49ers: Der Tight End fing einen schlechten Pass von Quarterback Nick Mullens sensationell mit einer Hand nur knapp über dem Boden.
Danke für das wöchentliche Update<3
Hätte die zusätzlichen 6 Punkte gebrauchen können...