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NFL Week 17: Eagles-Farce beendet Playoff-Traum der Giants

Philadelphia Eagles' Nate Sudfeld (7) passes against Washington Football Team's Ryan Kerrigan (91) during the second half of an NFL football game, Sunday, Jan. 3, 2021, in Philadelphia. (AP  ...
Mit der Einwechslung von Nate Sudfeld beginnt das Ende aller Playoff-Träume der New York Giants.Bild: keystone

Playoff-Traum der Giants platzt wegen Eagles-Farce – das lief in Week 17 der NFL

Die Regular Season der NFL endet mit einem kleinen Skandal: Die Eagles verlieren gegen Washington wegen eines fragwürdigen Coaching-Entscheids und vermiesen so den Giants die Playoffs. Derweil sorgen Justin Jefferson, Derrick Henry und Lamar Jackson für Rekordmarken.
04.01.2021, 12:3904.01.2021, 13:20
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Die Resultate

Bevor wir zu den Highlights kommen, wie üblich zunächst die Resultate von Week 17:

Bild
Bild: screenshot ran.de

» Hier geht's zu den Standings nach Week 17.

Das Playoff-Picture

NFL playoff picture 2020/21
Bild: nfl

Die Highlights

Giants-Hoffnung

Dank einem Sieg gegen die Dallas Cowboys dürfen die New York Giants noch einige Stunden auf einen Playoff-Platz hoffen. Der Heimerfolg gegen die Texaner kommt grundsätzlich auf souveräne Art und Weise zustande, am Ende müssen die «G-Men» aber doch noch einmal zittern.

Die hektische Schlussphase zwischen den Giants und den Cowboys.Video: streamable

Die Giants starten gut und liegen im zweiten Viertel mit 13:3 in Führung. Dallas kämpft sich mit nur einem Touchdown und insgesamt vier Field Goals wieder heran. Am Ende sichert Wayne Gallman New York mit einem First Down den Sieg – aber nicht ohne Aufreger. Der Running Back lässt den Ball ohne viel gegnerische Einwirkung fallen.

Weil sich Gallman aber noch irgendwie auf den Ball setzen kann, entscheiden die Referees auf eine Recovery. Die Giants bleiben in Ballbesitz, siegen am Ende und haben damit noch etwas Playoff-Hoffnung.

Weisse Flagge der Eagles

Diese Hoffnung der Giants wird von den Philadelphia Eagles aber auf brutale Art und Weise zerstört. New York hätte einen Sieg von «Philly» gegen das Washington Football Team gebraucht. Doch den gibt es nicht – wegen einer schwer nachvollziehbaren Coaching-Entscheidung. Washington gewinnt derweil die NFC East.

Das Spiel ist äusserst ausgeglichen, Washington nimmt eine hauchdünne Führung ins letzte Viertel mit, doch diese drei Punkte können die Eagles jederzeit aufholen. Oder besser gesagt: könnten, wenn denn Eagles-Coach Doug Pederson nicht eingegriffen hätte. Der nimmt nämlich fürs letzte Viertel Quarterback Jalen Hurts vom Feld und bringt stattdessen Nate Sudfeld.

Die wichtigsten Szenen aus dem 4. Viertel.Video: streamable

Der 27-jährige Sudfeld bringt danach kaum einen Ball zu seinen Mitspielern, leistet sich Fumbles und Interceptions. Und so fährt Washington am Ende einen souveränen, wenn auch etwas geschenkten Sieg ein, während die New York Giants und auch ein grosser Teil der restlichen NFL-Welt kochen vor Wut.

Auch der ausgewechselte Jalen Hurts scheint die Entscheidung seines Trainers nicht nachvollziehen zu können. In den TV-Bildern ist zu sehen, wie er kopfschüttelnd auf der Bank sitzt und «it's not right» (das ist nicht korrekt) vor sich hin murmelt.

Browns-Erlösung

18 Jahre. Achtzehn Jahre! So lange haben die Cleveland Browns auf eine Playoff-Teilnahme warten müssen, nun ist der Traum endlich wieder einmal Realität geworden. Dank einem 24:22-Sieg gegen ein Pittsburgh, das diverse Stammkräfte schont, geht die Durststrecke endlich zu Ende.

Allerdings geht es auch hier nicht ohne Drama zu und her. 83 Sekunden vor dem Ende kommen die Steelers noch einmal bis auf zwei Punkte heran. Danach vergeben sie allerdings die Two-Point-Conversion, weil Mason Rudolph Chase Claypool überwirft.

Die hektische Schlussphase zwischen den Browns und den Steelers.Video: streamable

Für das entscheidende First Down zum Sieg ist am Ende Baker Mayfield besorgt. Bei einem Third-and-Two rutscht er rund eine Minute vor Schluss an der Seitenlinie gerade noch über die entscheidende Marke.

Jeffersons Rookie-Rekord

Im Spiel zwischen den Detroit Lions und den Minnesota Vikings geht es eigentlich um nichts mehr. Trotzdem, oder vielleicht auch gerade deshalb, verkommt die Partie zu einem wahren Offensivspektakel. Die herausragende Figur bei den Lions ist Marvin Jones, der acht Bälle für 180 Yards und zwei Touchdowns fängt.

Die Highlights des Spiels.Video: YouTube/NFL

Bei den Vikings überzeugt einmal mehr Rookie Justin Jefferson. Der 21-jährige Wide Receiver schafft gegen Detroit neun Catches für 133 Yards und stellt damit einen Rekord auf. Jefferson kommt nun auf 1400 Receiving Yards in dieser Saison – mehr hat ein Rookie bislang noch nie geschafft.

Henrys Spiel für die Geschichtsbücher

Die Tennessee Titans gewinnen die AFC South dank einem weiteren Monsterspiel von Runningback Derrick Henry. Der 27-Jährige spielt sowieso schon eine unfassbare Saison, doch im letzten Spiel der Regular Season setzt er noch einen drauf. Henry gelingen gegen die Houston Texans zwei Touchdowns und insgesamt 250 Rushing Yards – neuer Franchise-Rekord.

Insgesamt hat Henry in dieser Saison 2027 Rushing Yards angesammelt. Er ist damit der achte Spieler in der Geschichte der NFL, der die magische 2000-Yard-Marke durchbricht.

Ein historisches Spiel verdient auch ein verrücktes Ende, und das gibt es dann auch zu sehen. Quarterback Ryan Tannehill bringt die Titans keine zwei Minuten vor dem Ende in Führung. Doch die Texans schlagen noch einmal zurück, gleichen mit einem Field Goal wieder aus.

Die spektakuläre Schlussphase bis und mit dem spektakulären Pass von Tannehill.Video: streamable

Nur noch 18 Sekunden sind zu spielen, als Tannehill eine «Bombe» auspackt. Sein Pass segelt über 54 Yards auf A.J. Brown, der souverän fängt. Plötzlich sind die Titans in Position für ein 37-Yard-Field-Goal. Und Kicker Samuel Sloman versenkt tatsächlich – wenn auch hauchdünn via Pfosten.

Das entscheidende Field Goal von Sam Sloman.Video: streamable

Trostpreis für Miami

Die Miami Dolphins erhalten von den Buffalo Bills keine Geschenke und verlieren deutlich mit 26:56. Damit sind die Playoffträume der Dolphins geplatzt, weil die Indianapolis Colts gleichzeitig Jacksonville schlagen.

Die Highlights des Spiels.Video: YouTube/NFL

Immerhin gibt es für Miami noch eine Art Trostpreis trotz des Verpassens der Playoffs. Weil die Dolphins im nächsten Draft den Pick der Texans besitzen und diese wie oben erwähnt gegen die Titans verlieren, ist nun fix, dass Miami an dritter Position draften darf.

Zahnarzttermin nach dem Spiel?

Bei den Bills fällt Wide Receiver Stefon Diggs nicht nur durch herausragende Leistungen auf dem Feld, sondern durch gute Zahnhygiene auf. Der 27-Jährige wird dabei gefilmt, wie er nach einem Bills-Touchdown mit Zahnseide die Zähne reinigt.

Video: streamable

Uns stellen sich da zwei Fragen: Warum hatte Diggs das Gefühl, Zahnseide zu brauchen? Und woher kam die Zahnseide so schnell? Fragen, auf die es bislang keine Antwort gibt.

Jacksons historische Marke

Lamar Jackson darf einerseits den Playoff-Einzug, andererseits auch eine Rekordmarke bejubeln. Der Quarterback führt seine Baltimore Ravens zum benötigten und am Ende extrem souveränen 38:3-Sieg gegen die Cincinnati Bengals. Dabei lief er zu 97 Rushing Yards und schaffte so seine zweite Saison mit 1000 Rushing Yards in Serie – das gelang bislang noch keinem NFL-Quarterback.

Jackson schafft die Bestmarke, obwohl er sich ab dem dritten Viertel bereits auf der Bank ausruhen darf – die Ravens führen zum Zeitpunkt seiner Auswechslung bereits fast uneinholbar. Auf Seiten der Bengals läuft dagegen gar nichts rund. Quarterback Brandon Allen bringt nur sechs seiner 21 Pässe an den Mann und wirft auch noch zwei Interceptions.

Packers holen Freilos

Die Green Bay Packers sichern sich mit einem 28:16-Sieg gegen die Chicago Bears den Sieg in der NFC und damit das Freilos in der ersten Runde der Playoffs. Wie so oft fusst der Packers-Erfolg auf der Leistung von Quarterback Aaron Rodgers, der schon vor der Pause drei Touchdowns wirft.

Der 37-Jährige hat damit schon 48 Touchdowns auf dem Konto und ist erst der zweite Spieler in der NFL-Geschichte nach Peyton Manning (2004 und 2013), der in zwei Saisons mehr als 45 Touchdowns wirft. Und noch etwas mehr witzige Zahlenspielerei: Aaron Rodgers hat in dieser Saison mehr Touchdowns geworfen, als Punter JK Scott gepuntet hat.

Am Ende dürfen aber auch die Bears jubeln. Weil die Arizona Cardinals gleichzeitig in Los Angeles verlieren, steht Chicago nach 2018 wieder in den Playoffs.

Längstes Offensiv-Play der Saison

In einer ebenfalls spektakulären Partie setzen sich die Las Vegas Raiders dank einer Two-Point-Conversion zum Schluss hauchdünn gegen die Denver Broncos durch. Der Spielzug des Abends gehört aber den Broncos. Drew Lock findet mit einem wunderbaren Pass Jerry Jeudy, der bis in die End Zone läuft. Mit 92 Yards ist es das längste Offensiv-Play der Saison.

Die Highlights des Spiels.Video: YouTube/NFL

Saints überzeugen trotz Absenzen

Die New Orleans Saints gewinnen gegen die Carolina Panthers zwar souverän mit 33:7, müssen aber trotzdem den Umweg über die Wild-Card-Runde nehmen, weil die Packers ebenfalls siegen.

Dennoch dürften sich die Saints-Fans über den Auftritt gegen Carolina gefreut haben. Quarterback Drew Brees wirft für 201 Yards und 3 Touchdowns – in seinem möglicherweise letzten Regular-Season-Spiel, gehen doch Gerüchte über seinen Rücktritt um. Noch beeindruckender wird die Leistung der Saints in Anbetracht der Tatsache, dass sie auf ihre gesamte erste Garde von Running Backs verzichten müssen, die allesamt Covid-bedingt fehlen.

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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Brockoli
04.01.2021 12:58registriert August 2016
Ich kanns verstehen, der Katzenjammer der Giants ist gross, aber wer mit drei Niederlagen in die Saison startet, zwischendurch selbst gegen die Eagles taucht und auch sonst ein stetes auf und ab bietet, muss sich nicht wundern wenn man ohne Schützenhilfe nicht in die Playoffs kommt.
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Patrinho
04.01.2021 13:05registriert April 2019
Gratuliere den Browns, auch wenn sie bei einigen entscheidungen der SR Glück hatten. Hätte wohl einige Pass interference Flaggen geben können...

Die Giants sollen sich nicht aufregen, mit einem 6:10 record hat man nix in den Playoffs zu suchen... aber das trifft wohl auf alle Teams der NFC East zu ;)
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Trafalgar
04.01.2021 13:07registriert August 2014
Wer selbs so ne Saison wie die Giants abliefert, darf sich am Ende sicher nicht beklagen, wenn ein anderes Team ihnen nicht hilft...
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