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Football-Fan besucht Heimspiele aller 32 NFL-Teams innert 84 Tagen

Barnor sah unter anderem, wie die Minnesota Vikings die Washington Redskins besiegten.
Barnor sah unter anderem, wie die Minnesota Vikings die Washington Redskins besiegten.bild: jbbfootball

NFL-Fan knackt Heimspiel-Rekord und darf deshalb zum Super Bowl

Der Engländer Jacob Barnor hat in knapp drei Monaten mehr als 50'000 Flugkilometer gesammelt, um jedes NFL-Team in einem Heimspiel zu sehen. Er schaffte es in neuer Rekordzeit.
29.11.2019, 16:35
Ralf Meile
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Eigentlich träumte er bloss davon, einmal eine Football-Reise durch die USA zu unternehmen, auf der er vielleicht fünf Spiele besucht. Doch dann ging Jacob Barnor mal eben 27 Schritte weiter. Als er in der Nacht auf heute (Schweizer Zeit) die 18:26-Niederlage der Atlanta Falcons im Thanksgiving-Spiel gegen die New Orleans Saints sah, hatte Barnor einen neuen Guinness-Weltrekord aufgestellt. Er besuchte Heimspiele aller 32 NFL-Teams in nur 84 Tagen.

«Ich dachte ursprünglich daran, wie cool es wäre, bis an mein Lebensende alle Teams einmal in ihrem eigenen Stadion zu sehen», sagte der 25-Jährige aus dem englischen Leeds. Dann habe er recherchiert und herausgefunden, dass der bisherige Rekord für die kürzeste Komplettierung der Liga bei 86 Tagen stand. «Als dann im April der Spielplan für die neue Saison herauskam und ich realisierte, dass ich den Rekord knacken kann, entschied ich mich, ihn anzugreifen.»

Die Reiseroute:

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Lebenstraum statt Hauskauf

Barnors Reise begann am 5. September mit der Partie zwischen den Chicago Bears und den Green Bay Packers im Soldier Field. Seither verbrachte der selbst ernannte «Football Wanderer» viel Zeit an Flughäfen und in Flugzeugen: Mehr als 50'000 Flugkilometer legte er zurück. Das entspricht vier Hin- und Rückflügen von Zürich nach New York.

Und natürlich geht so eine Reise ins Geld. Barnor nahm drei Monate lang unbezahlten Urlaub und haute seine gesamten Ersparnisse auf den Kopf. «Ich habe jahrelang für einen Hauskauf gespart und dann hatte ich diese Idee», sagte er. «Ich dachte, wenn ich die Reise jetzt nicht mache, dann werde ich sie wahrscheinlich nie machen. Sparen und mir ein Haus kaufen kann ich auch noch später.»

Guinness-Weltrekord
Barnors NFL-Trip kommt wohl ins «Guinness-Buch der Rekorde». Er musste dafür mittels GPS-Tracker belegen, dass er im Stadion war und er musste sich bei jedem Spiel ein Formular von einem Vertreter des Heimteams unterzeichnen lassen. Ausserdem musste er ein Video von sich von Beginn und Ende jeder Partie aufzeichnen. «Aber ich mache es sowieso für mich und nicht für den Rekord, deshalb betrüge ich ohnehin nicht.» Er blieb auch im Stadion Miamis, als die chancenlosen Dolphins gegen die Patriots in eine 0:43-Pleite schlitterten. «Beim letzten Spielzug waren ausser mir nicht mehr viele Leute da …»

Super-Bowl-Ticket als unerwartete Belohnung

Abgesehen von der finanziellen Seite sorgt sich der Football-Fan auch etwas um seine Gesundheit. «Natürlich habe ich viel Fast Food gegessen, gerade in Wochen mit vier Spielen. Und ich trank auch recht viel. Ich glaube, mein Körper freut sich darüber, dass es vorbei ist.»

Dafür sei sein Geist gesund. Er habe grossartige Spiele gesehen und auch das Tailgating sehr genossen, das traditionelle Grillieren und Vorglühen der Fans auf dem Stadion-Parkplatz. «Das haben wir in England nicht.» Das beste Tailgate habe er in Buffalo erlebt und bei den Carolina Panthers hätten Fans gar ein eigenes Bier gebraut. Die beste Stimmung im Stadion habe in Seattle geherrscht. «Es schmerzt mich, das als Fan der 49ers zuzugeben, aber es war wirklich fantastisch. So laut war es nirgends, wo ich je war.»

Stichwort San Francisco 49ers: Dem Team läuft es in dieser Saison hervorragend. Eines Tages seine Mannschaft im Super Bowl zu sehen, sei sein grosser Traum, sagte Barnor. «Wenn sie es dieses Jahr schaffen, dann muss ich wohl einen Kredit aufnehmen.» Als er das sagte, wusste er noch nicht, dass ihn die Falcons bei seinem letzten Spiel in Atlanta überraschten – mit einem Ticket für den Super Bowl in Miami. «Das fühlt sich gerade an, als wäre es gar nicht passiert. Bitte, Niners, biiiiiiitte seid dann auch dort!», schrieb der überglückliche 25-Jährige auf Instagram.

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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Kaoro
29.11.2019 16:42registriert April 2018
Ein nicht ganz gewöhnlicher Fan. Soviel Engagement und Willen, bemerkenswert.
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SkyDaddy
29.11.2019 16:50registriert Januar 2017
Absolute Madlad.
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Lolus
29.11.2019 19:24registriert Juli 2018
Der sieht ein wenig wie Patrick Esume, passt ja 😅
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