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Josh Ho-Sang ist kein gewöhnlicher Nachwuchsspieler. Der 19-jährige kanadische Ausnahme-Center ist ganz schön selbstbewusst und sagt selbst über sich: «Ich bin emotionaler als die meisten Menschen – das ist ein Problem für die Hockey-Welt. Viele Spieler wurden geschult, ihre Gefühle zurückzuhalten. Ich bin anders: Ich liebe den Tanz auf der Rasierklinge und ich liebe es, nach Toren ausgiebig zu jubeln.»
Derzeit dürfte das Gefühlspendel des Erstrunden-Drafts von 2014 aber genau in die Gegenrichtung ausschlagen. Der Grund: Sein zweiter Anlauf im Trainingscamp der New York Islanders ist bereits am ersten Tag wieder beendet. Warum? Ho-Sang, der über einen Dreijahresvertrag im Wert von 3,4 Millionen US-Dollar verfügt, hat die erste Einheit glatt verschlafen! Während die restlichen Spieler längst auf dem Eis stehen, muss der Youngster im Hotel erst noch wachgepoltert werden.
Die Schlittschuhe kann Ho-Sang danach gleich im Spind lassen. Statt sich bei Headcoach Jack Capuano für einen Platz im NHL-Kader aufdrängen zu dürfen, wird die Schlafmütze im Stadion zur Strafe drei Stunden lang die Treppen hoch und runter gehetzt. Nach der Tortur muss Ho-Sang sofort seine Siebensachen packen und wird zu seinem Farmteam Niagara IceDogs in die OHL zurückgeschickt.
And before Ho-Sang was dismissed, had to run the stairs at the Coliseum for three hours as punishment. #Isles
— Arthur Staple (@StapeNewsday) 19. September 2015
Islanders-General-Manager Garth Snow gibt Ho-Sang zum Abschied deutliche Worte mit: «Genug mit dem Bullshit. Es ist Zeit für dich, endlich erwachsen zu werden.»
Und tatsächlich: So talentiert wie der junge Mann mit den 210 Skorerpunkten aus 190 OHL-Partien ist, so wenig scheint er seine Hockey-Karriere ernst zu nehmen. Das weiss auch IceDogs-Coach Marty Williamson, der Ho-Sang jetzt wieder aufbauen muss: «Er ist ein guter Junge, aber er ist nicht perfekt. An einigen Eigenschaften muss er dringend arbeiten. Er schlägt sich die Nächte mit Videospielen um die Ohren und solche Dinge. Danach ist erschöpft und kann seine Leistung nicht abrufen.»
Marty Williamson ist trotzdem überzeugt, dass sein Schützling die nötige Qualität für die NHL hat: «Josh wurde nicht nach Hause geschickt, weil er nicht Schlittschuhlaufen kann oder das Spiel nicht versteht. Der Grund sind diese Dinge, die er nicht zu hundert Prozent kontrollieren kann.»
Darüber kann sich Josh Ho-Sang nun eine OHL-Saison lang Gedanken machen. Falls er trotz dieser Blamage noch eine NHL-Chance erhält, sollte er sich dringend einige Wecker kaufen. (dux)