Die Freestylerin Mathilde Gremaud sicherte der Schweiz die dritte Medaille an diesen Winterspielen. Die Freiburgerin sprang an ihrem 22. Geburtstag bei der olympischen Premiere im Big Air zu Bronze. Geschlagen wurde Gremaud nur von der für China startenden Sinoamerikanerin Eileen Gu, dem designierten Superstar dieser Spiele, sowie der Französin Tess Ledeux.
Für Gremaud war es nach Silber vor vier Jahren im Slopestyle die zweite Olympia-Medaille. Die damalige Olympiasiegerin Sarah Höfflin konnte im Big-Air-Final nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen und schloss den Wettkampf im 6. Rang ab.
Eine Olympia-Medaille war für Marco Odermatt im Super-G eigentlich bereitgelegt. Drei Mal stand er in dieser Disziplin diese Saison bereits auf dem Podest. Doch in Yanqing setzt es eine Enttäuschung ab: Odermatt schied auf dem Weg zu einer Medaille aus. Der Olympia-Debütant aus Nidwalden lag bei der letzten Zwischenzeit noch 16 Hundertstel vor dem späteren Olympiasieger Matthias Mayer.
Vorwürfe wollte sich Odermatt allerdings keine machen: «Ich habe etwas versucht, habe voll riskiert und bin dabei gewesen – bis zum letzten Drittel der letzten Kurve. Wenn ich nur ein Prozent weniger riskiere, dann fahre ich nicht um die Medaillen. Es ist so eng, da wirst du dann bestenfalls Vierter.»
Italien schreibt ein regelrechtes Curling-Märchen. Stefania Constantini und Amos Mosaner holen im Mixed-Curling Gold – die allererste Olympia-Medaille überhaupt für Italien in dieser Sportart.
🥇🇮🇹 STEFANIA CONSTANTINI E AMOS MOSANER D'ORO 🇮🇹🥇
— Eurosport IT (@Eurosport_IT) February 8, 2022
Avete presente le favole? Questa è la realtà. Incredibili! #Beijing2022 #curling #Olympics pic.twitter.com/NAL4iTa9Sq
Dabei löste das Duo bei unseren südlichen Nachbarn eine regelrechte Curling-Euphorie aus.
Nadine Fähndrich verpasste die angepeilte Medaille im Sprint. In der von ihr bevorzugten Skating-Technik belegte sie Platz 5 und holte ein olympisches Diplom. Die Rennen endeten mit Favoritensiegen durch Jonna Sundling und Johannes Hösflot Klaebo. Die Luzernerin war danach untröstlich und brach im SRF-Interview in Tränen aus: «Es tut mir wirklich leid», sagte sie, «ich habe alles gegeben. Ich weiss, dass ihr stolz auf mich seid, aber ich wollte euch eigentlich diese Medaille heimbringen.»
Die Schweizer Schlittlerin Natalie Maag darf mit ihrer olympischen Premiere zufrieden sein. Mit Platz 9 ist die Zürcher Oberländerin «mega happy».
Maag war nach einer über weite Strecken wenig befriedigenden Saison nach China gereist, um Erfahrungen zu sammeln, damit sie in vier Jahren in Cortina um eine Olympia-Medaille fahren kann. Im Eiskanal in Yanqing übertraf die 24-Jährige ihre eigenen Erwartungen aber deutlich und trauerte deshalb dem um einen Rang verpassten Diplom kein bisschen nach.
Nach einem bereits guten ersten Tag verbesserte sich Maag noch um einen Platz und war rundum zufrieden. «Top Ten, bestes Saisonresultat, das hätte ich mir nicht erträumen können», stellte sie strahlend fest. Sie freute sich über vier konstante Läufe. und war auch positiv überrascht von ihren Startzeiten. «Damit konnte ich nach dem schwierigen Saisonstart nicht rechnen.»
Einen schwarzen Tag erlebten die Schweizer Alpin-Snowboarder. Erstmals seit 2010 gab es keine Medaille an Olympischen Spielen. Julie Zogg, Patrizia Kummer und Dario Caviezel scheiterten in den Achtelfinals, Nevin Galmarini und Ladina Jenny bereits bei erster Gelegenheit.
Die Tschechin Ester Ledecka dominierte auch ohne Rennpraxis und wurde erneut Olympiasiegerin. Nachfolger von Galmarini wurde der 36-jährige Österreicher Benjamin Karl, der nach Silber 2010 und Bronze 2014 nun seinen Medaillensatz komplettierte. (abu/sda)