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Olympia 2024

Das sind die etwas anderen Medaillenspiegel von Paris 2024

Simon Ehammer of Switzerland reacts during the men's athletics long jump finals at the 2024 Paris Summer Olympics in Paris, France, Tuesday, August 6, 2024. (KEYSTONE/Anthony Anex)
Bei Weitspringer Simon Ehammer fehlte ganz wenig und er wäre nicht Vierter, sondern olympischer Medaillengewinner geworden.Bild: keystone

Die etwas anderen Medaillenspiegel – Schweiz triumphiert bei den 4. Plätzen

Die USA gewinnen zum vierten Mal in Folge den offiziellen Medaillenspiegel bei Olympischen Sommerspielen. Bilanziert man aber etwas anders, liegen plötzlich ganz andere Nationen vorne – in einer «Disziplin» gar die Schweiz.
12.08.2024, 16:1712.08.2024, 17:21
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Acht Medaillen hat die Schweizer Olympiadelegation bei den Sommerspielen 2024 in Paris geholt – eine goldene, zwei silberne und fünf bronzene. Hinzu kamen 32 olympische Diplome. Zwar haben die Schweizer Athletinnen und Athleten die Erwartungen damit erfüllt, im Medaillenspiegel reichte es am Ende aber trotzdem nur für Platz 48. So weit hinten lag die Schweiz noch nie, zuletzt ähnlich «schlecht» klassiert war sie 2004 in Athen (1/1/3) mit Rang 46.

An der Spitze war es bis zum Schluss ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den USA und China. Am Ende sorgten die US-Basketballerinnen in der allerletzten der 329 Entscheidungen dafür, dass die USA zum vierten Mal in Folge vor China den ersten Platz belegten. Letztmals nicht die Nummer 1 in der Medaillenbilanz waren die USA an den Sommerspielen 2008 in Peking, als Gastgeber China mit 48 zu 36 Goldmedaillen klar die Nase vorne hatte.

Die Kernsportarten

Zu verdanken haben die USA den Erfolg vor allem ihrer Stärke in den olympischen Kernsportarten Leichtathletik, Schwimmen und Kunstturnen. In allen drei belegten sie im Medaillenspiegel den ersten Rang. Über die Hälfte ihrer 40 Goldmedaillen holten die USA in der Leichtathletik (14) und im Schwimmen (8), drei weitere kamen im Kunstturnen dazu.

China schwächelte dagegen vor allem in der Leichtathletik. Nur gerade vier Medaillen holten die Athletinnen und Athleten aus dem Reich der Mitte im Stade de France von Saint Denis. Im Schwimmen konnte China mit 12 Medaillen deutlich besser mithalten und im Kunstturnen war man mit neun Medaillen gar fast ebenbürtig.

Alle fünf Goldmedaillen heimsten die Chinesinnen und Chinesen dafür im Tischtennis, gar alle acht Goldmedaillen holten sie im Wasserspringen. Ähnlich dominant waren in Paris nur die Südkoreanerinnen und Südkoreaner im Bogenschiessen (5/5 Goldmedaillen), die usbekischen Boxer (5/7 Goldmedaillen) und die deutschen Reiterinnen und Reiter (4/6 Goldmedaillen).

Und die Schweiz? Am besten schnitten wir im Schiessen ab, wo wir aus 15 Entscheidungen zwei Medaillen (Gold und Bronze) holten. Die olympischen Kernsportarten sind dagegen nicht unsere Stärke: Eine einzige Bronzemedaille resultierte aus insgesamt 99 Entscheidungen. Diese holte Schwimmer Roman Mityukov über 200 Meter Rücken.

Die etwas anderen Medaillenspiegel

Die USA und China dominierten den Medaillenspiegel auch, weil sie zu den Ländern gehören, welche am meisten Athletinnen und Athleten nach Paris schickten. Mit 592 Teilnehmenden war die US-Delegation die grösste, China belegte mit 405 Teilnehmenden den 5. Rang.

Berechnet man nun den Medaillenspiegel nach Delegationsgrösse, ergibt sich plötzlich ein ganz anderes Bild. Zwar tauchen China (11.) und die USA (15.) noch immer in den Top-Nationen auf, an der Spitze stehen aber ganz andere Länder. Ganz zuoberst St.Lucia. Zweimal Edelmetall heimsten die vier Teilnehmenden aus dem Karibikstaat ein, wobei beide Medaillen die Sprinterin Julien Alfred holte. Gold über 100 Meter und Silber über 200 Meter.

Das Podest bei der Medaillenausbeute pro Olympiateilnehmerin und Olympiateilnehmer komplettieren Kirgisistan und Nordkorea. Die Schweiz belegte mit acht Medaillen von insgesamt 128 Athletinnen und Athleten nur den 65. Rang.

Etwas besser schneiden wir ab, wenn man die Anzahl geholter Medaillen auf die Bevölkerung aufteilt. Mit 0,09 Medaillen pro 100'000 Einwohnende belegen wir in diesem Medaillenspiegel den 26. Platz. Ganz an der Spitze tauchen mit Grenada, Dominica und St.Lucia drei karibische Zwergstaaten auf. Mit über zehn gewonnenen Medaillen tauchen in den Top 10 nur gerade Neuseeland, Australien, Ungarn und die Niederlande auf.

Die verflixten 4. Plätze

Dass die Schweiz in all diesen Medaillen-Spielereien nicht weiter oben auftaucht, ist auch ihren insgesamt neun 4. Plätzen geschuldet. Zum Vergleich: 2021 in Tokio hatte es viermal die sogenannte «Ledermedaille» gegeben, in den vier vorangegangenen Austragungen zusammen gar nur deren sechs.

Zwar gibt es andere Nationen, die in Paris mit noch mehr 4. Plätze vorliebnehmen mussten, gemessen an der Delegationsgrösse belegt die Schweiz aber den absoluten Spitzenplatz. 0,07 Mal Leder holten wir pro Olympiateilnehmerin oder Olympiateilnehmer. Da können weder Italien noch die USA oder Frankreich und Grossbritannien mithalten, welche mengenmässig die meisten 4. Plätze holten.

Die 4. Plätze der Schweiz
• Cédric Butti (BMX Racing)
• Martin Dougoud (Kajak Slalom)
• Simon Ehammer (Weitsprung)
• Maud Jayet (Segeln ILCA-6)
• Annik Kälin (Siebenkampf)
• Angelica Moser (Stabhochsprung)
• Noè Ponti (100 m Schmetterling)
• Leichtgewichts-Zweier (Rudern)
• Doppelvierer (Rudern)
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20 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Urmel
12.08.2024 16:44registriert Juli 2015
Mein Statistik-Fetisch wurde für heute definitiv befriedigt, danke dafür :-D
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Macca_the_Alpacca
12.08.2024 16:43registriert Oktober 2021
In der RS hat man uns gesagt, dass die Schweiz mehr Panzer pro Quadratmeter hat, als Russland. Das habe ich dann später mal einen Russen gesagt (an der Uni). Er hat gelacht und erwidert: but you don't have many Squaremeters! ;-))
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