Es ist die einmalige Chance für die Welt, China zu blamieren und die Geldmacherei der parasitären IOC-Kaste auf Kosten der Allgemeinheit zu beenden.
Die grossen Sportnationen, angeführt von den USA, hätten die Spiele in Peking boykottieren können. Die Sportverbände, auch die Sportlerinnen und Sportler hätten einen Boykott als Aufstand gegen ein totalitäres Regierungssystem und gegen den gierigen Sportkapitalismus, sozusagen eine Französische Revolution des Sports, inszenieren können. So wie es sich nicht nur die Romantiker wünschen, die irgendwo auf dem Dachboden noch ein Che-Guevara-T-Shirt verwahrt haben.
"One world, one family."
— Olympics (@Olympics) February 20, 2022
A powerful message in the Beijing sky.#StrongerTogether | #ClosingCeremony pic.twitter.com/bPduaYjEip
Und was ist passiert? Nichts. Rein gar nichts. Die Amerikaner und ein paar andere Länder haben mit grosser Geste verkündet, keine diplomatischen Vertreter zur Eröffnungsfeier zu schicken. Ein umgestürztes Fahrrad hat in Peking mehr Wirkung erzielt und Aufsehen erregt als diese lächerliche, verlogene Aktion.
Die Rechnung der Chinesen und der olympischen Geldmacher ist zu 100 Prozent aufgegangen. Die Spiele 2022 sind die erhoffte globale, rund um die Uhr laufende Propaganda-, Unterhaltungs- und Gelddruckmaschine geworden. China hat die Welt an den fünf olympischen Nasenringen durch die globale Arena geführt.
Keine demokratisch gewählte Regierung wagt einen echten Olympia-Boykott. Das Volk, um den globalen Auftritt seiner Sporthelden gebracht, würde mit Abwahl reagieren.
Kein Sportverband wagt den echten Olympia-Boykott: Die Folgen wären so massive finanzielle Einbussen für die parasitären Verbandsfunktionäre, aber auch für die Sportlerinnen und Sportler.
Kein wichtiges Unternehmen der Unterhaltungsindustrie wagt den echten Olympia-Boykott. Weltweit sind Milliarden in die Übertragungsrechte investiert worden, weltweit werden mit der daran gekoppelten Werbung Milliarden verdient.
Wie oft ist schon mit Pathos verkündet worden, nun sei Schluss mit Doping. Nun sei Schluss mit Gigantismus. Nun sei Schluss mit der Überwälzung der Kosten der Spiele auf die Allgemeinheit und der Privatisierung der Milliarden-Gewinne.
Thank you to the people of China and thank you #Beijing2022 for memories that will last forever.
— Olympics (@Olympics) February 20, 2022
See you all at @milanocortina26 ❤️#ClosingCeremony | #StrongerTogether pic.twitter.com/vcVE2HSw1e
Es wird weiterhin gedopt, die Spiele werden immer teurer, die Kosten und Folgen tragen die kleinen Leute und es ist noch nicht einmal gelungen, die Milliardengewinne des IOC mit Sitz in Lausanne richtig zu besteuern.
Wir können es auch so sagen: Die Olympischen Spiele haben es geschafft, so gross zu werden, dass sie über allen Gesetzen stehen. Nicht too big to fail. Sondern: Too big for law and order. Noch nie war das so spürbar wie im Februar 2022 in Peking. Zu keinem Zeitpunkt haben die Organisatoren und das IOC ernsthaft versucht, zu verheimlichen, wes Geistes Kind sie sind. So gesehen sind es die ehrlichsten, entlarvendsten Spiele.
Sie zeigen: Wer Olympische Spiele durchführt, kann sich auch um Menschenrechte foutieren und fuhrwerken, wie er mag und will. Wichtig ist einzig und allein die reibungslose Durchführung der grossen Show und die Verbreitung der Bilder über die ganze Welt. Also die Sicherung der Geldflüsse.
Die Pandemie ist noch nicht zu Ende und China bietet der Welt die perfekt organisierten Spiele. Die Message: Das kann nur China. Das ist im Westen nicht machbar: Die Erschaffung einer komplett abgeschotteten olympischen Traumwelt.
Das war die Botschaft Chinas an die Welt bei der Eröffnungsfeier und das ist die Botschaft an die Welt dieser ganzen Spiele: China ist wieder das, was es im Laufe seiner langen Geschichte so gut wie immer war: eine Supermacht.
China hat die Zurückhaltung, die 2008 bei den Sommerspielen in Peking noch zu spüren war, abgelegt. China braucht keine Charme-Offensive mehr.
Wer die Botschaft dieser Spiele von 2022 einordnen will, muss ganz kurz innehalten und zurückblicken. Reiche kommen und gehen. Das römische, das spanische, das britische, das osmanische – sie alle sind untergegangen. Nur China nicht.
Das Zeitalter der kaiserlichen Dynastien dauerte atemberaubende 2100 Jahre. China hat keinen Kaiser mehr. Und ist doch ein Weltreich geblieben. China ist oft in rivalisierende Staaten aufgeteilt oder von ausländischen Eindringlingen besetzt worden.
China hätte den Weg Europas nehmen können, wo eine Region mit gemeinsamen kulturellen und historischen Wurzeln in rivalisierende Länder mit eigenen Sprachen und Regierungen und Zielen zerfallen ist.
Doch China ist immer wieder zusammengefügt worden. Die Idee des einen China ist lange vor unserer Zeitrechnung geprägt worden und die Spiele 2022 haben der Welt gezeigt: Sie ist lebendig, mächtiger denn je. In einer Zeit, in der Europa und Amerika auseinanderdriften.
Die nächsten Spiele finden nun im Westen statt, in demokratisch regierten Ländern: in Paris (2024), Mailand und Cortina (2026) und Los Angeles (2028).
Paris 2024 wird bereits eine gewaltige Herausforderung. Mit einem Problem, das in Peking 2022 gar kein Thema war, ja fast vergessen gegangen ist: die Sicherheit.
Over to you, #MilanoCortina26!
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For the first time ever, the Olympic Games emblem was chosen by popular vote. #StrongerTogether | #ClosingCeremony pic.twitter.com/jSZjqeJl30
Unter schwierigsten Voraussetzungen hat China 2022 das olympische Spektakel mit einer bisher nie gesehenen Präzision organisiert. Ab 2022 wird die Frage sein: Können die Demokratien auch Olympische Spiele wie die Supermacht China?
Diese Winterspiele wurden wegen der demonstrierten Vereinbarkeit von Großereignissen mit dem Umweltschutz und wegen der begeisterungsfähigen und disziplinierten Zuschauer allgemein gelobt.
Für mich sind diese Spiele "die besten Winterspiele aller Zeiten". Ich kann mich an tollen Zuschauer und die familiäre Atmosphäre erinnern, als wäre es gestern gewesen.
Was wir aber hier in China ertragen müssen, ist der absolute Nullpunkt.
Synthetisch, unsympathisch, gruselig. Einfach voll zum ab....en.
Merci.
Die Medien, vorab SRF, haben immer wieder die Menschenrechtslage in China krittisiert. Es ging kein Tag vorbei wo man nicht lesen oder hören konnte, wie doch alles was China macht, Propaganda sei um von den Menschenrechts Verletzungen abzulenken.
Es hat aber kein Medium gegeben das mit einem Berichtserstatt Boykott der Spiele darauf hingewiesen hätte. Nein im Gegenteil. SRF hat jeden Tag bis zu 18 und mehr Stunden berichtet. Es wurde geschrieben und gesendet was das Zeug hält, und damit auch Geld verdient.
Aus meiner Sicht eine Doppelmoral der Medien.
Deshalb einen Satz Medaillen für diese Perlen der Schreibkunst..