Samstag, 9.15 Uhr in Oita
Den Auftakt macht ein Duell zweier Weltmeister: Australien holte den Titel 1991 (in England gegen England) und 1999, England gewann 2003 (in Australien gegen Australien). Die beiden Nationen sind im Sport grosse Rivalen, entsprechend wird auf den zwei Inseln dem Spiel entgegengefiebert.
🏴 @EnglandRugby v @Wallabies 🇦🇺
— Rugby World Cup (@rugbyworldcup) October 18, 2019
This is a rivalry with some serious history 👇 #RWC2019 #ENGvAUS pic.twitter.com/VJZV9W02Je
England ist der Favorit und hat den nicht zu unterschätzenden Vorteil, ausgeruhter zu sein. Ihr letztes Gruppenspiel musste wegen eines Taifuns abgesagt werden, Englands letzte Partie ist daher zwei Wochen her. Australien hatte das Gruppenspiel gegen Wales verloren und setzt nun im Zentrum auf einen 19-Jährigen. Jordan Petaia, der erst zwei Länderspiele auf dem Buckel hat, soll die «Wallabies» zum Triumph führen.
Samstag, 12.15 Uhr in Tokio
Wenn Neuseeland antritt, ist es prinzipiell immer der Favorit. Die «All Blacks» sind dreifacher Weltmeister, sie gewannen bei den letzten beiden Turnieren 2011 und 2015 den Titel. Die Iren gingen als Nummer 1 der Weltrangliste ins WM-Turnier und hinterliessen einen zwiespältigen Eindruck. Zwar schlugen sie Schottland, Russland und Samoa hoch, dazwischen kassierten sie aber eine 12:19-Niederlage gegen Japan.
Die Neuseeländer haben den Vorteil, wegen des abgesagten Spiels gegen Italien (Taifun Hagibis war schuld) eine Woche länger pausiert zu haben. Es wäre auch deshalb eine Sensation, wenn Irland erstmals überhaupt in die Halbfinals vorstossen würde.
Sonntag, 9.15 Uhr in Oita
Die Ausgangslage scheint offen zu sein – vielleicht so offen wie kein anderer Viertelfinal. Die Franzosen konnten Argentinien und Tonga jeweils nur knapp mit 23:21 schlagen und das mit Spannung erwartete Duell mit England fiel ins Wasser. Daher ist hinter dem Formstand der «Tricolores» ein Fragezeichen zu setzen. Deshalb ist wohl doch Wales der Favorit. Besonders der 29:25-Sieg über Australien war eine Warnung an die Konkurrenz.
Sonntag, 12.15 Uhr in Tokio
WM-Gastgeber Japan war mit grossen Hoffnungen ins Turnier gestartet – und darf weiterhin von einem ganz grossen Coup träumen. Denn die Japaner gewannen nicht nur gegen Russland und Samoa, sondern auch gegen zwei «home nations». Erst schlugen die «Brave Blossoms» Irland 19:12, zum Abschluss setzten sie sich 28:21 gegen Schottland durch.
Die Japaner haben sich dank Technik und Tempo auch in viele Herzen neutraler Fans gespielt, Südafrika wird mit Kraft und Härte dagegenhalten. Die «Springboks» gehen als haushoher Favorit in die Partie, aber wer weiss, wie die einheimischen Fans das japanische Team beflügeln können.
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die einheimischen Fans ein Multikulti-Team feiern. Denn in weiten Teilen des Landes herrscht eine Fremdenfeindlichkeit, 98 Prozent der Bevölkerung sind ethnische Japaner. Beim Sieg über Schottland waren jedoch acht der 15 Spieler im Ausland geboren: drei in Neuseeland, zwei in Südafrika, je einer in Samoa, Australien und Südkorea.
Gerade bei der jüngeren Generation sind Mischehen und Einwanderer kein Tabu mehr. Für einmal scheint aber Sport tatsächlich in der Lage, die Welt zu verändern. Japan kam dabei zugute, dass die Regularien des Rugbys locker sind. Wer drei Jahre in einem Land gelebt hat, ist für dessen Nationalteam spielberechtigt – er benötigt nicht einmal den Pass.
26. Oktober in Yokohama:
England/Australien – Neuseeland/Irland
27. Oktober in Yokohama:
Wales/Frankreich – Japan/Südafrika