Der CAS hob am Donnerstag die vom IOC verhängten lebenslangen Olympiasperren gegen 28 russische Sportler auf, weil es keine individuellen Verstösse gegen Anti-Doping-Regeln feststellen konnte.
Auch die von den Sportlern bei den Winterspielen 2014 in Sotschi erzielten Erfolge sind wieder gültig. In elf weiteren Fällen wurden Verstösse festgestellt und die Einsprüche nur teilweise bestätigt.
Dies bedeutet allerdings noch nicht, dass die entlasteten Sportler, darunter die Sotschi-Olympiasieger Alexander Legkow (Langlauf) und Alexander Tretjakow (Skeleton), nun an den Winterspielen in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) teilnehmen dürfen.
Da ihnen keine Einladung des IOC vorliegt, müssten sie zunächst ihr Startrecht einklagen.
Insgesamt waren 42 russische Athleten vor den CAS gezogen. Zunächst wurden aber nur 39 Fälle behandelt, die der Biathletinnen Jana Romanowa, Olga Wiluchina und Olga Saizewa wurden vertagt.
Zum jeweils dreiköpfigen Richterpanel gehörten auch der Augsburger Rechtswissenschaftler Christoph Vedder und der Münchner Anwalt Dirk-Reiner Martens. Die Anhörungen waren nicht öffentlich.
Das IOC hatte insgesamt 43 russische Sportler lebenslang für Olympische Spiele gesperrt. Nur der Bobfahrer Maxim Belugin, der in Sotschi Vierter geworden war, legte keine Berufung ein.
Die russische Regierung hat die Aufhebung der lebenslangen Doping-Sperren für 28 Sportler mit grosser Erleichterung aufgenommen. «Wir sind froh, dass die Gerechtigkeit endlich triumphiert hat», sagte Sportminister Pawel Kolobkow am Donnerstag in Moskau.
Der Entscheid des Internationalen Sportgerichtshofs CAS bestätige, dass die Athleten «sauber» seien. Nun erwarteten die Sportler, dass das Internationale Olympische Komitee (IOC) reagiere und sie auch zu den Olympischen Winterspielen in Südkorea zulasse, sagte Kolobkow der Agentur Interfax zufolge. (cma/sda/dpa)
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