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French Open: Holger Rune schickt seine eigene Mutter aus dem Stadion

Für Holger Rune ist der Viertelfinal in Paris Endstation.
Für Holger Rune ist der Viertelfinal in Paris Endstation.bild: imago-images.de

Rune schickt eigene Mutter aus dem Stadion – Rublew wird für grosse Geste gefeiert

02.06.2022, 09:2802.06.2022, 11:09
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Der sensationelle Lauf des dänischen Teenagers Holger Rune wurde gestern im Viertelfinal des French Open doch noch gestoppt: Der 19-jährige Überraschungsmann scheiterte im Wikinger-Duell mit dem Norweger Casper Ruud mit 1:6, 6:4, 6:7 und 3:6. Die Teenager-Sensation verpasste damit die Chance, zum jüngsten Halbfinalisten bei einem Grand Slam seit Rafael Nadal bei seinem Roland-Garros-Sieg 2005 zu werden.

Rune konnte seine Enttäuschung nach Spielende nicht verbergen. Nur halbherzig gratulierte er seinem Konkurrenten am Netz zum Sieg, was Ruud nur mit einem kurzen Kopfschütteln quittierte.

Für Kopfschütteln sorgte Rune schon während des Spiels. Nachdem der junge Däne im dritten Satz ein Break zum 3:4 kassierte, zoffte er sich beim Seitenwechsel mit seiner Box und schickte schliesslich seine Mutter Aneke aus dem Stadion. «Geh raus», schrie er ihr mehrfach zu, worauf diese aufstand und der Bitte ihres Sohnes Folge leistete.

Rune schickt Mutter aus dem Stadion.Video: Vimeo/George Rainshower

«Er muss noch lernen, seine Emotionen besser im Griff zu behalten», wurde Rune bei «Eurosport» vom ehemaligen Finalisten Alex Corretja kritisiert. «Man schickt seine Mutter nicht aus der Box. Das ist nicht zu akzeptieren.»

Grosse Geste von Rublew

Pluspunkte beim Publikum sammelte im Viertelfinal zuvor dagegen Andrej Rublew. Bei seiner Fünfsatz-Niederlage gegen den Kroaten Marin Cilic schenkte der Russe seinem Gegenüber nach einer strittigen Entscheidung zwei neue Aufschläge und erhielt für seine Fairplay-Aktion vom Publikum einen tosenden Applaus.

Rublew lässt gegen Cilic einen gewonnenen Punkt wiederholen.Video: Vimeo/George Rainshower

Dabei war Rublew eigentlich im Recht, wie das Hawkeye später zeigte. Ein Stoppball von Cilic landete beim Stand von 1:1 im fünften Satz im Aus, doch der US-Open-Sieger von 2014 wollte es nicht wahrhaben. «Nein, nein, nein, der Ball hat die Linie berührt», sagte Cilic im Zwiegespräch mit der Schiedsrichterin immer wieder. Rublew wurde das schliesslich zu viel: Er hob sein Racket, um zu signalisieren, dass er den Punkt gerne wiederholen würde. (pre)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Atavar
02.06.2022 10:31registriert März 2020
"Man schickt seine Mutter nicht aus der Box. Das ist nicht zu akzeptieren." Wieso nicht? Ist sicher nicht wahnsinnig liebevoll, aber jetzt auch sicher nicht ein Drama. Mama Rune wird ihren Holger kennen und damit umgehen können.

Rublew hat sich als fantastischer Sportsmann gezeigt und dadurch im Alleingang mehr Sympathien geholt als sein Heimatland auf absehbare Zeit haben wird. Genau so stelle ich mir einen Ehrenkodex im Tennissport vor!
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Baeri19
02.06.2022 09:38registriert November 2016
Der Rune muss noch fest an seinem Charakter arbeiten. Es gibt andere Beispiele die haben es mit 34 noch nicht geschafft. Da bin ich in Zukunft voll im Team Alcaraz.
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