Erstmals steht der VAR in der Kritik – hat er hier zu Unrecht eingegriffen?
Einer der Gewinner der ersten WM-Woche war die FIFA und das vom Weltverband eingeführte Video-Schiedsrichter-System (VAR). Entgegen Befürchtungen vieler funktionierte dieses auf der grössten Fussball-Bühne von Beginn an reibungslos, die Assistenten vor den Bildschirmen griffen nur ein, wenn es galt, einen klaren Fehlentscheid zu korrigieren. Die Schiedsrichter waren in Russland im Gegensatz zu den vergangenen Turnieren bislang kein Thema.
In der Partie zwischen Dänemark und Australien wich das VAR-Quartett um den Amerikaner Mark Geiger von der bisherigen Linie ab. Das Handspiel von Yussuf Poulsen ahndete der spanische Schiedsrichter Antonio Mateu auf dem Spielfeld in Samara nicht, das Büro in Moskau griff ein, worauf Mateu seinen Entscheid korrigierte, was für Poulsen doppelt bitter war. Der Leipzig-Stürmer, der bereits gegen Peru einen Penalty verursacht hatte, ist nach der zweiten Verwarnung im abschliessenden Gruppenspiel gegen Frankreich gesperrt.
Die Meinungen, ob das Handspiel Poulsens hätte geahndet werden müssen, gehen auseinander. Allein dieser Umstand zeigt, dass Moskau nicht hätte eingreifen sollen, auch wenn der Penalty vertretbar war. Mile Jedinak liess sich die Chance nicht nehmen und glich mit seinem zweiten Penalty-Tor an dieser WM zum 1:1 aus (38.), womit sich Dänemarks Keeper Kasper Schmeichel nach 571 Minuten wieder geschlagen geben musste. (abu/sda)
