So gut sollen die Schweizer Bahnprofis in Rio 2016 abschneiden
Im Sommer 2014 gewann das 20-jährige Supertalent Stefan Küng gleich vier Goldmedaillen in der U23-Kategorie. An der Heim-EM in Nyon gewann Küng das Strassenrennen und das Zeitfahren, in Portugal holte er auf der Bahn (wie im Vorjahr) das «Double». Auch das Schweizer U23-Team mit Stefan Küng, Tom Bohli, Théry Schir und Frank Pasche gewann in Portugal (wie im Vorjahr) in der Teamverfolgung die Goldmedaille. Beste Voraussetzungen für das «Projekt Rio 2016» von Swiss Cycling.
46 Prozent steilen Kurven der Bahn ausgelegt. Um bei der hohen
Geschwindigkeit bis 75 km/h und den engen Verhältnissen auf der Bahn
die Gefahr von Stürzen zu verringern, haben die Bahnräder weder
Freilauf noch Bremse, sondern einen starren Gang. Um nicht auf einen
anderen Fahrer aufzufahren, muss der Fahrer Druck vom Pedal nehmen und
nach oben ausweichen. Durch den weiteren Weg vergrössert sich sofort
der Abstand zum Vordermann.
Das ambitionierte «Projekt Rio 2016» von Swiss Cycling
700 Tage vor den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro stellten deshalb Nationaltrainer Daniel Gisiger und Leistungssport-Chef Thomas Peter von Swiss Cycling das ambitionierte «Projekt Rio 2016» vor. Hinter dieser Bezeichnung steht ein lang angelegtes Projekt. Schon seit 2008 baut Nationaltrainer Gisiger aus einem Pool von jungen talentierten Fahrern «ein schlagkräftiges und breit aufgestelltes Team» auf, wie er in Grenchen erklärte. Insgesamt 31 Medaillen haben die Schweizer Bahnfahrer seit 2008 an Europa- und Weltmeisterschaften der U19 und U23 gesammelt. Parallel dazu haben sie den alten Schweizer Rekord aus dem Jahr 1993 von 4:18 Minuten immer wieder verbessert und fahren derzeit eine Zeit von 4:01 Minuten. «Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis wir die Schallmauer von vier Minuten unterbieten», glaubt der Nationaltrainer.
«Die Schweizer Bahnfahrer können sehr weit kommen!»
Swiss Cycling hat deshalb schon heute seine Ziele für die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio präsentiert: Je ein Olympia-Diplom (mindestens 8. Rang) für den Bahn-Vierer in der Mannschaftsverfolgung und für einen Fahrer im noch jungen Mehrkampf, dem Omnium. «Durch unsere breite Basis an jungen Rennfahrern haben wir gute Voraussetzungen, um unser Ziel zu erreichen», erklärt Nationaltrainer Daniel Gisiger. «Wir können sehr weit kommen, weil unser eingeschworenes Team alles dem «Projekt Rio 2016» unterordnet und alles dafür gibt!»
Einer-Verfolgung, das Punktefahren und das Zweier-Mannschaftsfahren
gestrichen. Stattdessen wurde das Omnium eingeführt. Omnium (lat. «das
Ganze» = Mehrkampf) setzt sich aus sechs verschiedenen Kurzzeit- und
Ausdauerdisziplinen zusammen: – Scratch (Männer 15 km, Frauen und Junioren 10 km, Juniorinnen 5 km) – Einerverfolgung (Männer 4 km, Frauen und Junioren 3 km, Juniorinnen 2 km) – Ausscheidungsfahren – Zeitfahren (Männer 1000 m, Frauen 500 m) – 250 m fliegend (50 m länger als die Qualifikation im Sprint) – Punktefahren (Männer 40 km, Frauen 25 km, Junioren 25 km, Juniorinnen 20 km).
Die Qualifikations-Richtlinien sind klar: Für einen Startplatz in Rio brauchen die Schweizer einen Platz unter den besten sechs europäischen Teams, respektive unter den besten neun Teams der Welt. An insgesamt sechs Weltcups sowie zwei Elite-Europameisterschaften und zwei Weltmeisterschaften werden sich die Schweizer qualifizieren müssen. Erste Station ist der Weltcup im mexikanischen Guadalajara vom 7. bis 9. November.
Sportwissenschaftler unterstützen die jungen Schweizer Talente
Die jungen Schweizer Talente werden vom neuen Cycling Performance Center (CPC) im Velodrome Suisse in Grenchen unterstützt. Das CPC bietet Leistungsdiagnostik und sportmedizinische Untersuchungen, mit denen die Fortschritte der Athleten auf sportwissenschaftlicher Ebene erhoben und ausgewertet werden.
