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Dass von den St.Gallern in der aktuellen Verfassung kein Champagner-Fussball zu erwarten ist, davon konnte man ausgehen. Dass sie gegen einen Gegner aus der Challenge League eine Taktik spielen, die primär aufs Verhindern von Toren ausgerichtet ist, überraschte doch.
Albjan Ajeti, die Sturmspitze, stand auf verlorenem Posten, der FCSG blieb bis zum Anschlusstreffer in der 89. Minute ohne richtige Torchance. Als dieser kurz vor Ablauf der 90 Minuten ein Zuspiel des vorgepreschten Marco Aratore einschieben konnte, keimte trotzdem kurz noch etwas Hoffnung auf.
Das Team von Joe Zinnbauer war defensiv etwas stabiler als zuletzt, undurchlässig war es aber auch für einen Unterklassigen nicht. Einmal führte eine Lücke zum 0:1, in der Schlussphase ein herrlicher Schlenzer Antonio Marchesanos zum 0:2. Beim 1:0 hatte Dzengis Cavusevic nach einem Einwurf im Strafraum plötzlich Platz, der Slowene schoss an den Pfosten, Oliver Buff reagierte am schnellsten und verwertete den Abpraller.
In dieser Fassung, die an jene des FCZ im Vorjahr erinnert, sind vom FC St.Gallen keine Grosstaten zu erwarten, das erhoffte und benötigte Erfolgserlebnis blieb auch im Cup aus. Das 1:2 gegen den FCZ war die dritte Niederlage in Folge, der letzte Sieg, ein 2:1 gegen Thun, datiert vom 20. September. Und genau gegen diese Thuner geht es am Sonntag in der Super League.
«Da müssen drei Punkte her!», sagte Joe Zinnbauer im TV-Interview. Der Trainer zeigte sich nach der Cup-Niederlage enttäuscht, konnte aber dem Defensivverhalten seines Teams auch Positives abgewinnen: «Wir haben wenig zugelassen, aber vorne leider auch wenig zustande gebracht.»
Der 46-jährige Deutsche kann sich glücklich schätzen, Dölf Früh zum Präsidenten zu haben. Doch irgendwann wird auch dessen Engelsgeduld aufgebraucht sein. Wer am Sonntag bei den Ostschweizern an der Seitenlinie stehen wird, werden wir noch sehen.
Der FC Luzern zittert sich nach einem 1:1 nach 120 Minuten mit einem 5:4 im Penaltyschiessen bei Promotion-League-Klub Köniz in den Cup-Viertelfinal. Der FC Luzern hatte in Köniz eigentlich alles im Griff. Kurz nach der Pause brachte Markus Neumayr, der torgefährlichste Mann auf dem Platz, die Zentralschweizer beim Promotion-League-Vertreter verdient in Führung.
Danach ging das Team von Trainer Markus Babbel, das in der Super League in eine veritable Krise geraten ist, aber äusserst fahrlässig mit seinen Torchancen um. Vier Minuten vor Schluss wurde Luzern prompt bestraft. Mylord Kasai, ein Spieler aus der Juniorenbewegung von Xamax, gelang der Ausgleich für Köniz. Die Verlängerung brachte keine Entscheidung. Nach neun erfolgreichen Schützen versagten bei Osmani die Nerven. Der Könizer schoss den zehnten und letzten Elfmeter über das Tor.
(sda/drd)
Zürich – St.Gallen 2:1 (1:0)
7629 Zuschauer. - SR Bieri.
Tore: 18. Buff (Cavusevic) 1:0. 82. Marchesano (Schönbächler) 2:0. 89. Ajeti (Aratore) 2:1.
Zürich: Vanins; Brunner (46. Stettler), Alesevic, Kecojevic, Voser; Sarr, Kukeli; Winter (79. Schönbächler), Buff (60. Marchesano), Rodriguez; Cavusevic.
St.Gallen: Stojanovic; Hefti, Haggui, Gelmi, Schulz (79. Bunjaku); Wiss (67. Gaudino); Aratore, Toko, Aleksic, Wittwer (70. Tafer); Ajeti.
Bemerkungen: Zürich ohne Nef (gesperrt), Bangura, Brecher, Sadiku, Yapi (verletzt), Favre und Kleiber (nicht im Aufgebot). St.Gallen ohne Chabbi, Cueto, Gouaida, Herzog, Lang und Leitgeb (nicht im Aufgebot). 18. Pfostenschuss Cavusevic (Buff verwertet den Abpraller). Verwarnungen: 19. Wiss (Foul). 24. Buff (Foul). 87. Cavusevic (Unsportlichkeit).
Köniz – Luzern 1:1 n. V. (1:1, 0:0)
Luzern 5:4-Sieger im Penaltyschiessen
1500 Zuschauer. - SR Pache.
Tore: 52. Neumayr (Hyka) 0:1. 86. Kasai 1:1.
Penaltyschiessen: Kryeziu 0:1. Schubert 1:1. Marco Schneuwly 1:2. Miani 2:2. Grether 2:3. Herensperger 3:3. Neumayr 3:4. Henzi 4:4. Christian Schneuwly 4:5. Osmani 4:5 (über das Tor). Luzern: Omlin; Grether, Costa (74. Knezevic), Affolter, Lustenberger; Rodriguez (78. Christian Schneuwly), Kryeziu, Neumayr, Hyka; Marco Schneuwly, Itten (98. Thiesson).
Bemerkung: 112. Pfostenschuss von Hyka. (sda)
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