Gefragt ist Italiens Fussball wie eh und je. Inter, Milan und die AS Roma wurden an den «Champions Cup» eingeladen, ein hochdekoriertes Testturnier, das in diesen Tagen in den USA stattfindet. Dabei leben die Teams der Serie A je länger je mehr vom Ruhm vergangener Tage. Die Vitrinen füllen sich nicht mehr jeden Sommer mit neuen Pokalen: Inter schloss die letzte Saison auf Rang 5 ab, Milan wurde nur Achter.
In der jüngsten Fünfjahres-Wertung der UEFA, massgebend für die Anzahl Startplätze in Champions und Europa League, ist Italien auf den fünften Platz abgerutscht, wurde von Portugal überholt.
Noch 1999 führte die Serie A das UEFA-Ranking an, durfte sich also offiziell als «beste Liga Europas» (und damit der Welt) feiern lassen. In den Jahren zuvor gewannen Milan und Juventus Turin die Champions League und dominierten italienische Teams vor allem im UEFA-Cup mit acht Erfolgen in elf Jahren. Dann beginnt der Abstieg.
Seither gelten die Ligen Spaniens und Englands als beste in Europa. Italien wurde auch von Deutschland überholt – und nun gar von Portugal.
Immerhin darf die Serie A darauf aspirieren, in einem Jahr wieder einen Rang vorzurücken. Denn dann wird die Wertung der Saison 2010/11 gestrichen, in welcher Portugal dank einer herausragenden Europa-League-Kampagne mit drei Halbfinalisten massenhaft Punkte hamsterte.
Die Nationen auf den Rängen vier bis sechs im Ranking erhalten gleich viele Startplätze für die Europacup-Bewerbe (jeweils drei für Champions und Europa League). Dennoch dürfte es den Tifosi schmerzen, nun bloss noch Anhänger eines Klubs in der fünftbesten Liga Europas zu sein.
Den Final des Champions Cups haben im Übrigen alle drei eingeladenen Teams aus Italien verpasst. In der Nacht auf morgen (Schweizer Zeit) stehen sich in Miami die beiden englischen Erzrivalen Manchester United und Liverpool gegenüber.