Die Meldung kommt wenig überraschend: Cyprien Sarrazin braucht nach seinem schweren Sturz im Abfahrtstraining von Bormio im Dezember 2024 noch mehr Zeit. Der französische Skifahrer wird den kompletten kommenden Winter und damit auch die Olympischen Spiele in Mailand und Cortina d'Ampezzo im nächsten Februar verpassen.
Dies bestätigt der 30-Jährige in einem Gespräch mit der französischen Zeitung L'Équipe. «Eine Rückkehr auf die Saison 2026/27 ist das wahrscheinlichste Szenario», erklärt der Odermatt-Konkurrent. Eine langfristige Planung sei schwierig, aber im Herbst möchte Sarrazin erstmals nach seinem Unfall wieder auf den Ski stehen, «um ein Gefühl dafür zu bekommen». Immerhin: Die Augenprobleme, von denen der Franzose noch im März dieses Jahres stark beeinträchtigt wurde, seien wieder ganz weg.
Die grössten Probleme bereiten dem Mann aus dem Städtchen Gap mittlerweile die Knie. Das ist nicht neu: «Ich hatte schon vorher Probleme mit den Kniegelenken, aber der Sturz in Bormio hat natürlich nicht geholfen.» Trotzdem will Sarrazin nicht hadern: «Ich führe ein normales Leben, und das ist schon ein Wunder.»
Folgeschäden habe er keine und mittlerweile seien auch keine Narben mehr zu sehen, freut sich der Draufgänger. Über einen Rücktritt habe er nach dem Sturz natürlich nachgedacht. «Aber ich spürte tief in meinem Inneren, dass ich zurückkommen kann», sagt Sarrazin. Dafür setze er nun all seine Energie ein.
Das Ziel ist klar: 2030 finden die Olympischen Winterspiele in den französischen Alpen von Nizza bis in die Haute-Savoie statt – quasi vor Sarrazins Haustür. Der fünffache Weltcupsieger kündigt an: «Vier Jahre vergehen schnell, und wenn ich an meine Rückkehr denke, habe ich die Olympischen Spiele im Kopf.» (abu)