Die Schweiz dominiert derzeit den Ski-Weltcup. Der Vorsprung in der Nationenwertung auf das zweitplatzierte Norwegen beträgt bereits über 1600 Punkte. Erzrivale Österreich liegt gar schon mehr als 1800 Punkte zurück. Das lässt natürlich auf erfolgreiche Weltmeisterschaften hoffen. Wir sagen dir für alle Rennen, wer die grössten Schweizer Medaillentrümpfe sind und wen du von der internationalen Konkurrenz auf der Rechnung haben musst.
In der Abfahrt der Männer stehen die Chancen gut, dass es nicht nur eine, sondern gleich mehrere Schweizer Medaillen gibt. Swiss-Ski kann dank Titelverteidiger Marco Odermatt fünf Fahrer stellen und belegt in der laufenden Abfahrts-Saison die Ränge 1 (Odermatt), 2 (von Allmen), 4 (Murisier) und 5 (Monney) im Disziplinenweltcup.
Die Schweizer Trümpfe:
Internationale Medaillenkandidaten:
Die Topfavoritinnen in der Frauen-Abfahrt kommen aus Italien. Im Normalfall machen Federica Brignone und Sofia Goggia den Sieg unter sich aus. Aber auch die einheimische Cornelia Hütter muss man nach ihrem Sieg am Weltcupfinal in Saalbach vergangenen März auf der Rechnung haben. Die Schweizer Titelverteidigerin Jasmine Flury kann wegen ihrer Verletzung nicht antreten. So sind die Podestfahrerinnen Gut-Behrami, Suter und Blanc die drei Medaillentrümpfe in diesem Rennen.
Die Schweizer Trümpfe:
Internationale Medaillenkandidatinnen:
Am Weltcupfinal im letzten März feierte die Schweiz auf dieser Piste einen Dreifachsieg, ohne dass Marco Odermatt auf dem Podest stand. Damals triumphierte Stefan Rogentin vor Loïc Meillard und Arnaud Boisset. Von dem Trio wird nur Rogentin im WM-Super-G am Start stehen. Aber mit ihm, Marco Odermatt, Franjo von Allmen und Alexis Monney hat die Schweiz ein Quartett von Podestfahrern im Rennen. Die grösste internationale Konkurrenz wird vom Österreicher Vincent Kriechmayr (wenn er fit ist) und vom kanadischen Titelverteidiger James Crawford kommen.
Die Schweizer Trümpfe:
Internationale Medaillenkandidaten:
Aus Schweizer Sicht ist Lara Gut-Behrami der grösste Trumpf im Super-G. Die Tessinerin führt mit einem Sieg und drei zweiten Plätzen die Disziplinenwertung an. Auch Corinne Suter hat schon ein Podest herausgefahren. Die beiden weiteren Starterinnen dürften Malorie Blanc und Michelle Gisin sein, bei beiden wäre eine Medaille eine Überraschung.
Wie in der Abfahrt geht hier von Federica Brignone, Sofia Goggia, Cornelia Hütter oder Kajsa Vickhoff Lie die grösste internationale Konkurrenz aus. Beim Weltcupfinal in Saalbach letzte Saison gewann die Tschechin Ester Ledecka überraschend vor Brignone und Vickhoff Lie.
Schweizer Trümpfe:
Internationale Medaillenkandidatinnen:
Als Titelverteidiger und dreifacher Saisonsieger ist Marco Odermatt der Topfavorit, auch wenn er am Weltcupfinal in Saalbach ausschied. Loïc Meillard hat als damaliger Sieger dagegen beste Erinnerungen an den Zwölferkogel. Und auch Thomas Tumler ist ein Medaillenkandidat. Luca Aerni dürfte das Quartett komplettieren, Gino Caviezel ist verletzt.
Auch aus dem internationalen Lager gibt es einige Fahrer, die auf eine Medaille schielen dürfen. Die besten Karten haben die Norweger Alexander Steen Olsen und Henrik Kristoffersen.
Die Schweizer Trümpfe:
Internationale Medaillenkandidaten:
Im Riesenslalom der Frauen sind die Schweizer Medaillenchancen wohl am geringsten. Lara Gut-Behrami und Camille Rast haben in dieser Saison je einen zweiten Platz herausgefahren, gehören aber nicht zu den absoluten Topfavoritinnen. In dieser Rolle sind die Neuseeländerin Alice Robinson, die Schwedin Sara Hector und einmal mehr die Italienerin Federica Brignone. Sie ist zwar schon vier Mal in einem Riesenslalom ausgeschieden, hat aber die zwei Rennen, bei denen sie ins Ziel kam, gewonnen.
Die Schweizer Trümpfe:
Internationale Medaillenkandidatinnen:
Kein anderes Rennen ist so offen wie der Slalom der Männer. Es gibt wohl bis zu 15 Fahrer, die an einem guten Tag für eine Medaille in Frage kommen. Die grösste Schweizer Hoffnung ist Loïc Meillard, der diesen Winter schon vier Slalom-Podeste herausgefahren hat. Tanguy Nef und Daniel Yule haben Aussenseiterchancen. Der Sieg dürfte wohl über den vierfachen Saisonsieger Clement Noël gehen. Aber auch ein norwegischer Dreifachsieg mit Henrik Kristoffersen, Timon Haugan und Atle Lie McGrath wie beim Slalom von Kitzbühel ist nicht auszuschliessen.
Die Schweizer Trümpfe:
Internationale Medaillenkandidaten:
Gleich drei Schweizerinnen dürfen sich Hoffnungen auf eine Slalom-Medaille machen. Camille Rast hat in dieser Saison schon zwei Rennen gewonnen und führt die Disziplinenwertung an. Wendy Holdener stand schon drei Mal auf dem Podest und Mélanie Meillard schnuppert regelmässig an den Top-3.
Spannend wird auch die Frage sein, wie fit Mikaela Shiffrin nach ihrer Verletzung bereits wieder ist. Beim Comeback in Courchevel konnte die Slalom-Dominatorin noch nicht überzeugen. In ihrer Abwesenheit hat die Kroatien Zrinka Ljutic teils überlegen drei Siege gefeiert.
Die Schweizer Trümpfe:
Internationale Medaillenkandidaten:
In der Team-Kombination fahren ein Abfahrer und ein Slalomfahrer je einen Lauf, die Zeiten werden addiert. Jedes Land kann bis zu vier Teams nominieren. Noch ist es schwierig, die Medaillenchancen einzuschätzen, da die Duos bislang nicht bekannt sind.
Gemäss Blick überlegt sich auch Marco Odermatt einen Start in diesem Rennen, macht diesen aber von den Resultaten im Super-G und in der Abfahrt abhängig. Sollte die Schweiz mit den bestmöglichen Teams antreten (z.B. Marco Odermatt und Loïc Meillard, Franjo von Allmen und Tanguy Nef oder Alexis Monney und Daniel Yule) stünden die Medaillenchancen sicher gut.
Die gleiche Unsicherheit besteht natürlich auch in der Team-Kombination der Frauen. Auch hier bieten sich interessante Team-Möglichkeiten an – zum Beispiel Lara Gut-Behrami und Wendy Holdener, Corinne Suter und Camille Rast oder Malorie Blanc und Mélanie Meillard.
Den Italienerinnen fehlen hingegen Top-Slalomfahrerinnen, um sie mit Brignone oder Goggia ins Rennen zu schicken. Konkurrenz droht sicherlich aus Österreich (z.B. Hütter mit Liensberger) oder aus den USA – vielleicht gibt es ja sogar ein Traumduo mit Lindsey Vonn und Mikaela Shiffrin.
Eröffnet wird die WM morgen Nachmittag mit dem Team-Event. Der wird wie in den Jahren zuvor als Parallel-Rennen ausgetragen. Als diese noch mit Slalom-Distanzen zwischen den Toren ausgetragen wurde, hat die Schweiz dominiert. Seit es eher ein Parallel-Riesenslalom ist, hat das Swiss-Ski-Team mehr Mühe. 2021 in Cortina d'Ampezzo verpasste man auf Rang 4 eine Medaille knapp. 2023 in Courchevel war im Viertelfinal gegen Kanada Endstation.
Dieses Jahr gehen für die Schweiz Wendy Holdener, Delphine Darbellay, Luca Aerni und Thomas Tumler an den Start.
Das #swissskiteam für den WM-Start 🙌🏼🇨🇭
— SwissSkiTeam (@swissskiteam) February 3, 2025
Im Team-Wettkampf vom Dienstag werden Luca Aerni, Delphine Darbellay, Wendy Holdener und Thomas Tumler für die Schweiz angreifen. 🔥 Ab 15:15 live auf @SRF, @RTSsport & @RSIsport 📺 #HoppSchwiiz!#saalbach2025 #teamparallel #letsgo pic.twitter.com/S0CFJRFyyP
Die Schweiz hat in jedem einzelnen Rennen realistische Chancen auf eine, teilweise gar auf mehrere Medaillen. Das ist natürlich eine hervorragende Ausgangslage, mit der allerdings noch wenig gewonnen ist. An Grossanlässen gibt es immer wieder überraschende Medaillengewinner, während Saisondominatoren und Favoriten patzen.
Aber so gut wie in diesem Jahr waren die Schweizer Skifahrer und Skifahrerinnen noch selten. Hinter Aushängeschildern wie Marco Odermatt oder Lara Gut-Behrami steckt auch ein hervorragendes Team. In Courchevel-Méribel holte die Schweiz sieben Medaillen, zwei Jahre zuvor in Cortina gab es neun Mal Edelmetall. Mit dem nötigen Glück sind dieses Jahr auch Medaillen im zweistelligen Bereich möglich.