Dass Wendy Holdener nach dem Slalom von Courchevel nicht in bester Stimmung beim SRF-Interview auftauchte, war nur logisch. Die Schwyzerin war im zweiten Lauf auf Podestkurs liegend nach wenigen Toren ausgeschieden. Schon auf die erste Frage von SRF-Reporterin Flurina Janutin war die Antwort deutlich.
«Traurig ist das falsche Wort, ich hab den Anschiss», meinte Holdener zu ihrem Ausfall. Doch richtig Mühe hatte sie offensichtlich mit Janutins letzter Frage.
In Anlehnung an Holdeners Out als Führende im WM-Slalom von Méribel 2023 fragte die Reporterin: «Es scheint, dass das Skigebiet Courchevel-Méribel Ihnen nicht wohlgesinnt ist, oder trennen Sie die Ergebnisse von einem Ort?»
Holdener quittiert die Frage mit einem etwas angestrengten Lachen und antwortet: «Ich finde das richtig schlecht. Méribel und Courchevel sind top für mich. Ich habe hier so tolle Events gehabt und bin auch jetzt in Courchevel so gut gefahren wie noch nie. Nur weil man mal ausscheidet, heisst das noch lange nicht, dass es schlecht ist.» Sie sei all-in gegangen, habe riskiert und sei dann sofort neben der Piste gestanden.
Janutin merkte offenbar sofort, dass ihre Frage nicht ganz angebracht war. «Dann tut es mir leid, dass ich das so formuliert habe», sagte die SRF-Reporterin zum Abschluss des Interviews.
Für die Schweizer Skifahrerinnen geht es nun weiter mit den Weltmeisterschaften im österreichischen Saalbach-Hinterglemm. Wendy Holdener dürfte dabei besonders auf den Team-Wettkampf zum Auftakt und dann die Team-Kombination, den Riesenslalom und den Slalom in der zweiten Woche schielen. Die 30-Jährige hat in ihrer Karriere bereits sechs WM-Medaillen geholt (2x Gold und 1x Silber in der Kombination, 1x Gold im Team-Wettkampf, 1x Silber im Slalom und 1x Silber im Parallel-Event). (abu)
Dass sich die Reporterin dafür sofort entschuldigt hat, finde ich hingegen gut. Sie hat es bemerkt und wird hoffentlich ihre Lehren daraus ziehen.