Swiss-Ski teilte am Mittwochmorgen mit, der Schweizer Speed-Spezialist werde die Saison aus gesundheitlichen Gründen auslassen. Der 29-Jährige informierte am Nachmittag an einer Medienkonferenz und offenbarte dabei, dass bei ihm Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert worden sei.
Den Bescheid habe er vor rund einer Woche erhalten, sagte Hintermann. Anstatt Skitrainings warten nun Chemotherapien auf ihn. Das sei natürlich «beschissen», sagte Hintermann, «aber es gibt sehr viel Positives: Dass es früh entdeckt wurde und gut heilbar ist.»
Zuversichtlich stimmt den bei vielen Ski-Fans beliebten Hintermann, dass die Heilungschancen sehr gut stünden. «Lebensgefahr besteht nicht. Man hat es sehr gut unter Kontrolle, obwohl es eine seltene Krebsart ist.» Die Ärzte seien auch zuversichtlich, dass er die Karriere nach der Heilung wieder aufnehmen könne.
Laut Walter O. Frey, dem Chefarzt des Verbands Swiss Ski, wurde der Krebs in einem frühen Stadium entdeckt. Es gebe keine Ableger. Hintermann sagte, er habe keine Symptome verspürt, sein Physiotherapeut habe bei der Behandlung einen dicken Lymphknoten festgestellt. «Mir ist er nicht aufgefallen, aber deshalb haben wir ihn näher angeschaut», führte der Skirennfahrer aus.
Für Hintermann ist es bereits das zweite Mal, dass er eine komplette Saison auslassen muss. Bereits 2017/18 bestritt er keine Rennen. Damals laborierte er an einer Schulterverletzung.
Hintermann kam in der vergangenen Saison lange nicht richtig auf Touren. Lediglich viermal fuhr er in die Top 10. Einsames Spitzenresultat war der Sieg zum Saisonabschluss in der Abfahrt in Kvitfjell – sein dritter Triumph im Weltcup.
Nun ist es Hintermanns Ziel, im kommenden August wieder mit dem Team trainieren zu können. An Rücktritt habe er nach der Diagnose nie gedacht. (ram/sda)