Marco Odermatt führt nach 25 Saisonrennen mit 1200 Punkten sehr deutlich vor Aleksander Kilde (825) und Matthias Mayer (692). Zu fahren sind noch drei Abfahrten, zwei Super-G, drei Riesenslaloms und vier Slaloms.
Weder Odermatt, noch der Norweger und der Österreicher bestreiten die Slaloms. Kilde verzichtete bislang in diesem Winter auch auf die Riesenslaloms, Mayer blieb bei seinem einzigen Start in Sölden ohne Punkte.
Betrüge Odermatts Marge auf seinen ersten Verfolger am 6. März nach den drei Speed-Rennen in Kvitfjell mehr als 500 Punkte, so hätte er die grosse Kristallkugel als erster Schweizer seit Carlo Janka 2010 auf sicher.
Die Aussichten von Beat Feuz sind gut, zum fünften Mal in Serie die Abfahrts-Wertung für sich zu entscheiden. Drei Rennen sind noch ausstehend, zwei davon in Kvitfjell. Dort realisierte der Berner im März 2011 seinen ersten von 16 Weltcupsiegen, insgesamt neunmal stand er in der Abfahrt oder im Super-G in Norwegen auf dem Podest.
Der Rückstand des Abfahrts-Olympiasiegers auf Kilde beträgt nur acht Punkte (437:445). Ebenfalls gut im Rennen um den Disziplinen-Sieg befinden sich zudem Mayer (402) und Odermatt (401).
Im Dreikampf zwischen Kilde, Odermatt und Super-G-Olympiasieger Mayer liegen die Vorteile eindeutig beim Norweger. Bei nur noch zwei Super-G im Kalender beträgt Kildes Vorsprung 61 Punkte gegenüber Odermatt (380:319), Mayer folgt mit 290 Punkten.
In dieser Disziplin führt kein Weg an Odermatt vorbei. Inklusive Winterspiele musste sich der Olympiasieger in sechs Riesenslaloms nur einmal – vor Weihnachten im ersten von zwei Rennen in Alta Badia dem Norweger Henrik Kristoffersen – geschlagen geben.
Schon am 12. März in Kranjska Gora könnte der in dieser Wertung mit über 200 Punkten Vorsprung führende Nidwaldner die kleine Kristallkugel sein Eigen nennen, sofern er in Slowenien im ersten von zwei Riesenslaloms vor seinen engsten Verfolgern bleibt.
Nach sechs Saisonrennen mit sechs verschiedenen Siegern ist der Kampf um die Kristallkugel völlig offen. In der Slalom-Wertung sind die ersten acht Fahrer – unter ihnen mit Daniel Yule und Loïc Meillard auch zwei Schweizer – nur durch 90 Punkte getrennt. Zwei der vier noch verbleibenden Slaloms stehen an diesem Wochenende in Garmisch auf dem Programm.
Die Situation bei den Frauen präsentiert sich um einiges spannender als bei den Männern. Nach 27 von 37 Saisonrennen sind Mikaela Shiffrin und Vorjahressiegerin Petra Vlhova nur durch 17 Punkte getrennt (1026:1009).
Die slowakische Slalom-Olympiasiegerin reiste wegen einer Sehnenentzündung im linken Knöchel vorzeitig aus China ab, um sich für die Weltcup-Schlussphase zu schonen. Shiffrin hingegen bestritt in Yanqing alle Rennen inklusive Team-Wettkampf – und blieb ohne Medaille. Weil die zuletzt ungewohnt erfolglose Amerikanerin auf die zwei Abfahrten in Crans-Montana verzichtet, kann Vlhova im Gesamtklassement die Führung übernehmen.
Die einzige Disziplin, in welcher mit Corinne Suter eine Schweizerin noch intakte Chancen auf Kristall hat. Zwar gewann Sofia Goggia gleich vier der sechs Saison-Abfahrten. Doch die Schwyzer Abfahrts-Olympiasiegerin näherte sich der Leaderin dank ihrem Sieg in Garmisch, wo Goggia verletzungsbedingt passen musste, bis auf 69 Punkte an (331:400).
Ausstehend sind noch drei Abfahrten, zwei davon in Crans-Montana. An das Wallis haben beide Fahrerinnen gute Erinnerungen: Goggia gewann hier im Vorjahr beide Abfahrten, Suter stand 2020 als Zweite zweimal neben Siegerin Lara Gut-Behrami auf dem Podest.
Klar ist, dass eine Italienerin die kleine Kristallkugel gewinnen wird. Die besten Aussichten hat Federica Brignone, die vor den letzten zwei Super-G mit über 100 Punkten Vorsprung vor Elena Curtoni führt (477:374).
Die Schwedin Sara Hector befindet sich in der Pole-Position, um die Disziplinen-Wertung für sich zu entscheiden. Der Vorsprung der Olympiasiegerin auf Tessa Worley beträgt 95 und auf Shiffrin 101 Punkte. Drei Riesenslaloms stehen noch aus.
Dank fünf Siegen und zwei 2. Plätzen steht Vlhova schon vor den letzten zwei Slaloms als Disziplinen-Siegerin fest. (ram/sda)