Am letzten Wochenende ist die Meldung durchgesickert, nun ist es offiziell: Abfahrts-Olympiasiegerin Dominique Gisin tritt zurück. Das Protokoll der emotionalen Pressekonferenz.
19.03.2015, 15:5819.03.2015, 17:23
Gisin und Défago sitzen in ein Flugzeug im Hintergrund und machen sich zu einem kurzen Rundflug auf. Ein symbolischer Abschied! Und irgendwie sehr passend ...

Der Swiss-Ski-Boss bedankt sich bei den beiden Fahrern für ihre gezeigten Leistungen. Natürlich bedauert er ihren Rücktritt: «Es tut mir leid. Es schmerzt, dass ihr abtretet als Athleten.» Gisin und Défago überreicht beiden ein Bild mit unzähligen Unterschriften aus dem Ski-Zirkus.

Nochmals der Altmeister: «Der Sport hat mir sehr viel gebracht. Er hat gezeigt, wo mein Limit ist. Und viele Leute sind mit mir diesen Weg zusammen gegangen. Ich werde den Skisport weiter verfolgen und natürlich auch unterstützen.»
Nun spricht sie über die Zukunft: «Für mich beginnt jetzt ein neuer Lebensabschnitt. Ich werde mein Physik-Studium an der ETH Zürich im Herbst wieder aufnehmen. Zudem bin ich an meiner Ausbildung zur Pilotin. Ich werde aber auch mit Wehmut an die Zeit als Spitzensportlerin erinnern.» Das war's: «Ich entschuldige mich für die Tränen», sagt Gisin zum Abschluss.
Natürlich bedankt sie sich auch bei ihren Eltern. «Es ist schön, dass auch sie da sind. Nun sehe ich aus wie Farbtopf», scherzt sie über ihr tränenüberströmtes Gesicht.

«Ich werde in Zukunft natürlich mit meiner Schwester Michelle und meinem Bruder Marc mitfiebern.» Gisin muss immer wieder unterbrechen, zu gross sind die Emotionen.
Jetzt fliessen die ersten Tränen. Gisin bedankt sich bei ihren Freunden und der Familie, die sich jederzeit unterstützt haben. «Es ist schön, dass sich so viele Leute nach meinem Olympiasieg ehrlich mit mir gefreut haben.»

Jetzt plaudert sie noch etwas über Sponsoren, aber das ist nicht wirklich interessant.
Die Engelbergerin bedankt sich bei all ihren Weggefährten, vor allem den Trainern, dem medizinischen Betreuern, den Serviceleuten («Sie standen mir am nächsten.») und natürlich den restlichen Freunden und Fans.
«Ich habe mir im Sommer und im Herbst Gedanken über mein Karriereende gemacht. Es war schwieriger geworden, mich für das Konditionstraining zu motivieren. Ich habe mir überlegt, was ich in Zukunft anders machen könnte und mir ist nichts in den Sinn gekommen. Ich bin an meinen Grenzen angekommen. Ich habe immer gesagt, dass wenn ich mein ganzes Potenzial ausgeschöpft habe, dann trete ich zurück.»
«Für mich ist das ein sehr emotionaler Moment. Es war eine wundervolle, verrückte Reise für mich. Heute ist der Tag, an dem ich meinen Rücktritt erkläre.»
Jetzt ist sie da.

Eigentlich sollte jetzt ein kurzes Video über Didier Défagos Karriere eingeblendet werden. Aber der Beamer funktioniert offenbar nicht.
«Ich habe noch einmal schöne Momente erlebt. Hier in Méribel habe ich noch ein paar Worte und Sachen mit Fahrer-Kollegen getauscht. Dann war ich lange beim Fanclub.»
«Der Abschied von Wengen war sehr speziell. Auch Kitzbühel, mit seinem grossen Mythos. Wenn man dort einmal gewonnen hat, will man noch einmal gewinnen. Ich habe noch eine Rechnung offen mit Beaver Creek. Ich habe es bei der WM versucht, aber leider hat es nicht gekappt. Einen speziellen Abschied habe ich aber nicht geplant.»
Didier Défago spricht zuerst, er nimmt – geleidet mit cooler Sonnenbrille und Stirnband – Platz.
Swiss-Ski-Medienchef Stefan Hofmänner eröffnet die Pressekonferenz.
Didier Défago wird bei der Medienkonferenz definitiv seinen letzten Auftritt als Skirennfahrer haben. Beim ihm steht der Rücktritt aber bereits endgültig fest. Auch Marianne Abderhalden wird ihre Karriere nach diesem Ski-Winter beenden. Noch ausstehend sind die Entscheidungen von Fabienne Suter, die sich diesen Schritt ebenfalls überlegt, und Nadja Jnglin-Kamer.
Wird Dominique Gisin heute ihre Karriere als Skirennfahrerin beenden? Vieles deutet darauf hin. Die Engelbergerin soll letzte Woche ihre Trainer und Teamkolleginnen in ihren Rücktrittsplan eingeweiht haben. Aufgrund unvorsichtiger Funktionäre ist die Meldung schon am letzten Wochenende durchgesickert. Beim heutigen Super-G betonte Gisin, dass sie sich nicht mehr aufs Wesentliche – das Skifahren – konzentrieren konnte.
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