>>> Hier gibt es den Liveticker der Partie zum Nachlesen im Liveticker
Stan Wawrinka zeigt in dem Spiel, das drei Stunden und zwei Minuten dauert, zwei völlig unterschiedliche Gesichter. Zuerst spielt er bis Mitte des dritten Satzes hervorragend und seinen Gegner regelrecht an die Wand. Wawrinka führt nach 110 Minuten mit 7:6, 6:4, 4:2 und 30:15. Doch dann lässt der Schweizer nach und seine Fehlerquote steigt beträchtlich. Guillermo Garcia-Lopez, der ihn schon am letzten French Open in Roland-Garros eliminiert hat, profitierte davon.
Der Spanier gewinnt im Schnellverfahren fünf Games hintereinander und erspielt sich in der Folge auch im vierten Satz leichte Vorteile. Er besitzt beim Stand von 4:3 die erste Breakmöglichkeit.
Stan Wawrinka kommt am Ende weiter, weil er sich im ersten und im vierten Satz ins Tiebreak retten kann und beide Kurzentscheidungen gewinnt.
Das Tiebreak des vierten Satzes gerät zum dramatischen Höhepunkt der Partie, die zumindest in der Anfangsphase von vielen Fehlern geprägt gewesen ist. In diesem zweiten Tiebreak führt Guillermo Garcia-Lopez mit 5:0 und 6:2 (!). Wawrinka gelingt die Wende nur, weil er in Anbetracht des enormen Rückstandes alles auf eine Karte setzt und auch das nötige Glück hat. Nach dem 0:5 trifft Wawrinka mit Verzweiflungsschlägen zweimal hintereinander die Linie. Die fünf Satzbälle wehrt Wawrinka alle im grossen Stil ab. Schliesslich verwertet er seinen zweiten Matchball.
Der Titelverteidiger wirkt im Fieldinterview nach dem Triumph sichtlich erleichtert: «Es war heute ein wirklich harter Kampf. Wir haben uns bei den French Open schon ein grossartiges Match geliefert und es ist einfach immer extrem schwierig gegen ihn zu spielen. Er hat einen tollen Rhythmus und baut von der Grundlinie viel Druck auf.»
Für Wawrinka war es wichtig, dass er nicht noch mehr Kräfte aufwenden musste: «Ich habe versucht, mich immer nur darauf zu konzentrieren, den nächsten Matchball abzuwehren – aber das war nicht einfach. Jetzt bin ich glücklich, dass ich in vier Sätzen durchgekommen bin und nicht in fünf.»
Die Aufgabe in den Viertelfinals wird ohnehin schwer genug. Im Viertelfinal trifft Wawrinka am Mittwoch auf den Japaner Kei Nishikori. Gegen die Weltnummer 5 schied Wawrinka am letzten US Open in den Viertelfinals in fünf Sätzen aus. Wawrinka ist heiss: «Ich freue mich auf diese Herausforderung.» (dux/si)