Die Grasshoppers verpassten im 281. Zürcher Derby den 100. Sieg gegen den FC Zürich. Sie verloren trotz Führung bis zur 66. Minute mit 1:2 gegen den FCZ.
16'185 Zuschauer im Letzigrund erlebten ein packendes Derby. Die Goals erzielten die formstarken Stürmer. Der 23-jährige Renat Dadaschow brachte die Hoppers nach 30 Minuten mit einem Foulpenalty in Führung. Dadaschow erzielte sein drittes Tor in den letzten fünf Spielen.
In der Schlussphase riss Tosin Aiyegun für den FC Zürich die Partie aus dem Feuer. Innerhalb von sieben Minuten machte der 24-jährige Internationale des Benin aus dem 0:1 ein 2:1. Tosin erzielte in den letzten beiden Meisterschaftspartien drei Tore für den FCZ, nachdem er vorher in dieser Saison viermal getroffen hatte – dreimal beim 4:1-Sieg über Servette und einmal beim 1:1 gegen Lugano.
Der FC Zürich verdiente sich den Sieg. Mit dem Selbstvertrauen von jetzt vier Siegen und zwei Unentschieden aus den letzten sechs Runden erzwangen sie nach der Pause die Wende. Beiden FCZ-Goals gingen Flanken voraus, bei denen Keeper André Moreira nicht den überzeugendsten Eindruck machte.
«Diese Gegentore dürfen nicht fallen, immer wieder machen wieder solche individuellen Fehler», nervte sich GC-Captain Amir Abrashi bei «Blue». Es sei sehr schade, so zu verlieren. «Mir fehlen ein wenig die Worte. Es ist sehr bitter.»
Erst in der Schlussphase konnten die Grasshoppers wieder offensive Akzente setzen. Das Aufbäumen erfolgte indessen zu spät. Die Grasshoppers rangieren bloss noch einen Punkt vor dem FC Zürich und neu bloss noch drei Zähler vor dem FC Winterthur, dem Schlusslicht.
«Wir müssen vor niemandem Angst haben», betonte FCZ-Routinier Blerim Dzemaili. «Anfangs Saison zeigten wir auch gute Spiele, aber verloren. Nun zählt für uns einfach, so viele Punkte wie möglich zu holen, um unten weg zu kommen.»
Grasshoppers - Zürich 1:2 (1:0)
16'185 Zuschauer. - SR Schnyder.
Tore: 30. Dadaschow (Foulpenalty) 1:0. 66. Tosin (Okita) 1:1. 73. Tosin (Okita) 1:2.
Grasshoppers: Moreira; Bolla, Loosli, Seko, Schmid; Kawabe, Ndenge (76. Shabani), Abrashi (88. Jeong); Morandi (76. De Carvalho), Dadaschow (76. Demhasaj), Pusic.
Zürich: Brecher; Kamberi, Katic, Aliti (93. Rohner); Boranijasevic, Krasniqi, Conde, Guerrero (22. Omeragic); Marchesano (46. Simic); Tosin, Okita (82. Dzemaili).
Bemerkungen: Grasshoppers ohne Ribeiro, Schettine (beide gesperrt), Hara und Momoh (beide verletzt), FC Zürich ohne Reichmuth (gesperrt), Santini, Selnaes (beide verletzt)und Margreitter (rekonvaleszent). - 57. Tor von Zürich wegen Handspiels annulliert (VAR). - Verwarnungen: 57. Abrashi, 86. Loosli; 29. Katic, 88. Conde.
Der FC Basel verpasste den zweiten Heimsieg in Folge um wenige Sekunden. Er kassierte tief in der Nachspielzeit mittels Handspenalty gegen Servette das 2:2.
Der sonst so besonnene Fabian Frei konnte sich nicht mehr beruhigen. Der Routinier hatte mit einem unabsichtlichen Handspiel, das erst vom VAR geahndet wurde, das 2:2 der Genfer ermöglicht. Es war eine dieser Szenen, die seit Wochen im Schweizer Fussball zu reden geben: Ein Handspiel, das zwar auf dem Bildschirm offensichtlich ist, aber eben auch komplett unabsichtlich. Für die Mehrheit der Spieler sind die Schiedsrichter-Entscheide dazu schwer zu schlucken.
Basels Interimstrainer Heiko Vogel sagte bei «Blue» bloss vielsagend: «Ich habe die Szene gesehen.» Mehr wollte er nicht sagen. Frei sah zuerst Gelb und etwas später auch noch Rot. Dazwischen traf Chris Bedia in der 96. Minute vom Elfmeterpunkt zum 2:2.
Einmal mehr stand der FCB mit weniger da, als er eigentlich verdient hätte. Denn nach dem 0:1-Pausenrückstand zeigte die Mannschaft von Heiko Vogel druckvollen, sehenswerten Fussball. Der Lohn waren die sechsten Saisontreffer von Zeki Amdouni und Andi Zeqiri innerhalb von zehn Minuten (51. und 61.).
Der FC Basel muss sich vorwerfen lassen, dass die Dominanz nach der Pause nicht zu mehr Toren führte. Und vor allem muss er sich ärgern, dass er in der Defensive auch noch in der 21. Runde so ungeschickt agiert. Vor allem in der ersten Halbzeit konnten die Genfer zu oft in Überzahl kontern. Einer dieser raschen Angriffe führte via Flanke von Patrick Pflücke und Fehler von Kasim Adams zum 1:0 von Alexis Antunes.
Nachdem sich der FCB unter dem Impuls der Auswechslungen von Vogel dazu entschlossen hatte, kompakt und mit viel Personal den Vorsprung über die Zeit zu bringen, passierte Frei das Missgeschick. Anstatt Servette näher zu kommen, liegt Basel nun nur noch drei Punkte vor dem einstigen Schlusslicht FCZ.
Basel - Servette 2:2 (0:1)
19'443 Zuschauer. - SR Schärer.
Tore: 20. Antunes (Pflücke) 0:1. 51. Amdouni (Diouf) 1:1. 61. Zeqiri (Amdouni) 2:1. 96. Bedia (Handspenalty) 2:2.
Basel: Hitz; Lopez (87. Lang), Adams, Pelmard, Calafiori (50. Burger); Frei; Novoa (74. Kade), Diouf, Amdouni, Ndoye (74. Males); Zeqiri (87. Xhaka).
Servette: Frick; Mbabu (79. Magnin), Rouiller, Severin, Baron; Cespedes (81. Diba), Valls (69. Cognat); Stevanovic, Antunes (62. Kutesa), Pflücke; Crivelli (62. Bedia).
Bemerkungen: Basel ohne Comas und Augustin (beide verletzt). Servette ohne Clichy, Douline, Fofana und Rodelin (alle verletzt). 97. Gelb-Rote Karte gegen Frei. Verwarnungen: 53. Rouiller. 59. Mbabu. 71. Cognat. 88. Frei. 95. Adams.
(ram/sda)