Jannik Sinner machte in seinem Viertelfinal gegen den Weltranglisten-Zehnten Ben Shelton in weniger als zweieinhalb Stunden kurzen Prozess. Ausser seinem starken Linkshänder-Aufschlag hatte der Amerikaner dem Italiener wenig entgegenzusetzen und verlor wie schon letztes Jahr in Wimbledon und Anfang Jahr im Halbfinal des Australian Open klar 6:7 (2:7), 4:6, 4:6.
Sinner stand im Achtelfinal gegen Grigor Dimitrov bei 0:2-Satzrückstand kurz vor dem Ausscheiden, als sich der Bulgare am Brustmuskel verletzte. Auch um die Gesundheit des Südtirolers hatte es Spekulationen gegeben, nachdem er auf den rechten Ellbogen gefallen war und am Dienstag nicht trainiert hatte. Gegen Shelton zeigte er aber keine Nachwirkungen.
Der dreifache Grand-Slam-Sieger Sinner steht damit zum zweiten Mal nach 2023 (Niederlage gegen Novak Djokovic) in Wimbledon in den Halbfinals. Der siebenfache Champion, der den Rekord von Roger Federer jagt, ist auch jetzt wieder sein Kontrahent.
Der Serbe schlug Sinners Landsmann Flavio Cobolli (ATP 24) in dessen erstem Grand-Slam-Viertelfinal in vier Sätzen. Cobolli gewann den ersten Durchgang im Tiebreak, am Ende war Djokovic jedoch zu stark. Er gewann 6:7, 6:2, 7:5 und 6:4.
Vor einem Monat war er im Halbfinal des French Open gegen Sinner zwar ziemlich chancenlos, auf Rasen dürfte seine Chance aber deutlich besser sein als auf Sand. Djokovic steht zum 14. Mal in Wimbledon im Halbfinal – ein Mal mehr als Federer, mit dem er sich den Rekord bisher geteilt hat. Bei den Titeln liegt der Schweizer einen in Front.
Trotz der vielen Überraschungen zu Beginn des Turniers stehen damit am Freitag die vier Spieler im Halbfinal, die zuoberst auf der Liste der Favoriten standen. Neben Djokovic und Sinner spielt der zweifache Titelverteidiger Carlos Alcaraz gegen die Weltnummer 5 Taylor Fritz, der in den letzten Wochen die Rasenturniere in Stuttgart und Eastbourne gewann. (ram/sda)