>>> Hier gibt es den Liveticker der Partie zum Nachlesen
«Als es darauf ankam, hatte ich die nötige Aggressivität und Leidenschaft», meint ein erschöpfter Stan Wawrinka nach seinem gestrigen Sieg über Sandplatz-König Rafael Nadal gegenüber «SRF». Damit nimmt der Romand vor allem Bezug auf das Tie-Break im ersten Satz: Mit 2:6 liegt Stan hinten, wehrt vier Satzbälle ab und holt sich den ersten Durchgang am Ende mit 9:7.
Von diesem Schock kann sich Rafel Nadal nicht mehr erholen und verliert den zweiten Satz gleich mit 2:6. Dennoch sieht der Mallorquiner im ATP-Interview kein Grund zur Besorgnis. «Ich hatte einfach nicht genug Glück», so die Erklärung des Spaniers. Trotzdem attestiert er seinem Kontrahenten Bestnoten: «Er hatte sensationelle Schüsse und spielte sehr agressiv; Stan war on fire!»
Das Out im Viertelfinal von Rafael Nadal nimmt fast schon historische Züge an. Zum ersten Mal seit 2005 hat der 14-fache Grand-Slam-Sieger vor den French Open keines der traditionellen Vorbereitungsturniere auf Sand gewonnen. Novak Djokovic (in Monte Carlo), Fabio Fognini (in Barcelona), Andy Murray (in Madrid) und jetzt Stan Wawrinka (in Rom): Sie alle brachten es diesen Frühling fertig, den Sandplatz-Spezialisten zu bezwingen.
Somit reist Rafael Nadal in einer Woche höchstens als Nummer 7 gesetzt an die French Open. Eine ungewohnte Ausgangslage, das sieht auch Rafael Nadal selber so: «So tief war ich in Roland Garros noch nie klassiert, ich muss also gegen sehr starke Gegner antreten.»
Zum zehnten Mal könnte er in Paris triumphieren, doch Nadal ist sich bewusst, dass es dieses Jahr besonders schwierig werden könnte. «Wenn ich nach Roland Garros gehe, dort verliere und schlecht spiele, dann bedeutet das nicht das Ende der Welt. Ich habe dort so oft gewonnen, zu verlieren wäre ganz normal.»
Nutzniesser von Nadals Formschwäche könnten unter anderem Roger Federer und Stan Wawrinka sein, welche sich offenbar rechtzeitig vor den French Open in Topform gebracht haben. Heute Abend (ca. 20 Uhr) duellieren sich die beiden Schweizer im Direktduell um den Finaleinzug. Dort wartet entweder Novak Djokovic oder David Ferrer. (cma)