Das Resultat ist eindeutiger, als es der Vergleich zwischen der Schweizer French-Open-Debütantin und der siebenfachen Grand-Slam-Siegerin war. Vor allem im ersten Satz war Belinda Bencic nahe an einem Teilerfolg.
Der 17-jährigen Ostschweizerin gelang das erste Break zur 3:2-Führung, doch die fast doppelt so alte Williams schlug sogleich zurück. Von den folgenden zwölf Games gewann die Schweizerin nur noch zwei. «Es war trotzdem nicht einseitig», betonte Bencic.
«Aber ich gewann die entscheidenden Punkte nicht.» Tatsächlich stand es bei acht dieser verlorenen zehn Spiele mindestens 30:30. Im letzten Game wehrte Williams nochmals zwei Breakbälle ab und verwertete nach 1:16 Stunde ihren ersten Matchball zum Sieg.
Danach äusserte sich die US-Amerikanerin äusserst lobend über ihre junge Gegnerin. «Sie hat seit unserem ersten Duell grosse Fortschritte gemacht. Aufschlag, Return, mehr Erfahrung – alles ist besser geworden.» Sie prophezeit der im Kanton Schwyz wohnhaften Bencic deshalb eine goldene Zukunft. «Sie hat eine grossartige Einstellung, das wird sie weit bringen.»
Bencic selber konnte sich über das Lob nur bedingt freuen. «Wenn man verliert, ist man nie zufrieden», sagte sie. «Ich bin ihr sicher etwas nähergekommen und konnte in den Ballwechseln gut mithalten.» Aber sie habe halt etwas mehr Fehler gemacht, verfüge über weniger Erfahrung.
Deshalb lautete Bencics Fazit: «Es fehlt schon noch einiges.» Auch vor zwei Wochen in Rom gegen Venus' jüngere Schwester Serena Williams, die Weltnummer 1, hatte sie keine Chance. (ram/si)