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Warum Alexander Zverev mitten im Spiel zum Fotografen wurde

Alexander Zverev of Germany takes a picture with his phone during his Madrid Open round of 32 tennis match against Alejandro Davidovich Fokina of Spain, in Madrid, Spain, Sunday, April 27, 2025. (AP P ...
Alexander Zverev, der Tennis-VAR.Bild: keystone

Warum Alexander Zverev mitten im Spiel zum Fotografen wurde

Der deutsche Tennisspieler Alexander Zverev kämpft mit der Technik, seinem Gegner und sich selbst – und kommt in Madrid doch eine Runde weiter.
28.04.2025, 07:2728.04.2025, 07:27
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Ein Artikel von
t-online

Mit Wut, prominenter Unterstützung und einer gehörigen Portion Glück hat Alexander Zverev ein frühes Aus beim Sandplatz-Masters in Madrid vermieden. Beim 2:6, 7:6 (7:3), 7:6 (7:0) verzweifelte der Hamburger zwischenzeitlich an der Technik, die einen knappen Ball seines Gegners Alejandro Davidovich Fokina ganz anders gesehen hatte als er selbst: an der Linie. Zverev holte sein Handy aus der Tasche und fotografierte den Abdruck.

Alexander Zverev postet ein Foto eines Ballabdrucks in Madrid
Das Foto, das Zverev mit der Welt teilte.Bild: instagram

Dafür bekam er eine Verwarnung. Immerhin: Die Nerven verlor der 28-Jährige nicht und gewann zunächst den Tiebreak zum Satzausgleich und nach 2:44 Stunden auch den nächsten. In seiner Box bejubelte auch Edelfan Toni Kroos Zverevs siebten Sieg in Serie.

«Das war ein Tag mit vielen Aufs und Abs. Er war herausragend im ersten Satz, ich habe schrecklich gespielt», sagte Zverev, der die ersten zehn Punkte des Matches verloren hatte: «Ich wusste nicht, was passiert, ich habe alles verschlagen, links, rechts, Mitte.»

Zverev noch nicht in Form für French Open

In der Woche zuvor hatte Zverev sich mit dem Turniersieg in München aus der Formkrise gekämpft, in Madrid will er nachlegen, und die Chancen stehen so günstig wie selten zuvor. Branchenführer Jannik Sinner (Italien) fehlt gesperrt, Carlos Alcaraz (Spanien) verletzt. Grand-Slam-Rekordchampion Novak Djokovic (Serbien) und Titelverteidiger Andrej Rublew sind bereits ausgeschieden.

Alexander Zverev of Germany argues with the referee during his Madrid Open round of 32 tennis match against Alejandro Davidovich Fokina of Spain, in Madrid, Spain, Sunday, April 27, 2025. (AP Photo/Ma ...
Vom Schiedsrichter kassierte Zverev für seine Aktion eine Verwarnung.Bild: keystone

Leichter wird es in Madrid dennoch nicht. Im Achtelfinale trifft Zverev auf Francisco Cerúndolo, gegen den Argentinier verlor er in diesem Jahr bereits auf Sand in Buenos Aires, als er sich zudem mit dem Publikum anlegte. Eine gute Gelegenheit allerdings zur Revanche und um weiter Fahrt aufzunehmen für das grosse Saisonziel.

Zverev sucht sich anderes Ventil

In der Form für die French Open in Paris (ab 25. Mai), wo sich Zverev die besten Chancen auf seinen ersten Grand-Slam-Titel ausrechnet, ist er noch nicht. Gegen den unbequemen Davidovich Fokina hätte er sich über eine Niederlage nicht beschweren dürfen.

Der erste Satz war völlig an Zverev vorbeigelaufen, erst bei 0:4 wachte er auf, blieb aber seltsam zögerlich. Im zweiten Durchgang vergab Davidovich Fokina, der in der Caja Mágica von den spanischen Fans angetrieben wurde, die grosse Chance auf ein Break zum 5:4, seine einfache Rückhand landete im Netz, Zverev durfte aufatmen, suchte sich aber lieber ein anderes Ventil.

Die Entscheidung des «electronic line calling», das seit Kurzem auch auf Sand eingesetzt wird, passte Zverev so gar nicht. Noch nach dem Satzausgleich ärgerte ihn der Abdruck, dabei hatte Zverev selbst einst nach technischer Hilfe auf seinem Lieblingsbelag gerufen. «Ich finde es gut, weil es keine Fehlentscheidungen mehr gibt», sagte er. Nun witterte er einen «Fehler im System». (ram/t-online)

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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ELMatador
28.04.2025 07:45registriert Februar 2020
In der Formel 1 hätte so einen instagram Porst vermutlich eine Strafe nach sich gezogen, weil man es gewagt hätte, die vermeintlich unfehlbare Dachorganisation zu kritisieren.

Ich hoffe, dass Zverev in diesem Fall nicht nur nicht gebüsst wird, sondern im Gegenteil für sein Verhalten gelobt wird – und dass das System so verbessert wird, dass solche Fehler künftig nicht mehr vorkommen.

Denn wenn sich Schiedsrichter auf technische Hilfsmittel verlassen, die fehleranfällig sind, ist der Wettbewerb für die Sportler nicht mehr ausgeglichen und fair.
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