Titelverteidiger Roger Federer steht beim Masters-1000-Turnier in Cincinnati in den Viertelfinals. Federer gewann ohne die geringsten Probleme 6:1, 6:1 gegen Kevin Anderson, die Weltnummer 15. Das Spiel dauerte nur gerade 54 Minuten. Im vierten Duell mit dem Südafrikaner blieb Federer zum vierten Mal ohne Satzverlust.
Der aufschlagstarke Anderson ist eine Art Angstgegner von Stan Wawrinka, gegen den er die letzten vier Partien gewonnen hat. Für Roger Federer gilt das pure Gegenteil. Der 34-jährige Basler weiss haargenau, wie er die Aufschlag-Geschosse des 2,03-m-Hünen entschärft.
Der Schweizer dominierte von Beginn weg fast nach Belieben. Er nahm Anderson gleich die ersten beiden Aufschlagspiele zum 2:0 und 4:0 ab. Überhaupt brillierte Federer mit dem Return. Er brachte nahezu 90 Prozent der Aufschläge Andersons ins Feld zurück – im Männertennis generell und gegen einen derart starken Aufschläger im Speziellen eine sensationelle Quote. So setzte der Titelverteidiger und sechsfache Cincinnati-Champion seinen Gegner konstant unter Druck und erlaubte ihm kaum Gratispunkte.
Auch im zweiten Satz breakte Federer den Südafrikaner sofort wieder und liess diesen so schon früh resignieren. Weitere Breaks zum 4:1 und 6:1 folgten, nach 54 Minuten besiegelte ein Vorhand-Fehler Andersons beim vierten Matchball den Sieg im Eiltempo.
Im Viertelfinal kam es in der Nacht auf Samstag nicht zum erhofften Duell gegen Rafael Nadal. Der auf Platz 8 der Weltrangliste zurückgefallene Spanier hatte im Achtelfinal nach fast zweieinhalb Stunden im Tiebreak des dritten Satzes gegen seinen Landsmann Feliciano Lopez (ATP 23) verloren. Gegen den Angriffsspezialisten aus Madrid hat Federer in elf Partien noch nie verloren.
Während der Schweizer zu später Stunde sein Einzel gewann, spielte der Linkshänder Lopez noch Doppel – ebenfalls erfolgreich. Gegen Nadal hat Federer mittlerweile seit mehr als eineinhalb Jahren nicht mehr gespielt.
In extremis rettete sich Andy Murray. Der äusserst müde wirkende Turniersieger von Montreal lag gegen Grigor Dimitrov (ATP 17) 4:6, 1:4 (mit zwei Breaks) im Rückstand, doch wie so oft spielten dem talentierten Bulgaren die Nerven einen Streich.
Nachdem Murray den zweiten Satz in einem Tiebreak gewonnen hatte, führte Dimitrov auch im dritten Durchgang 5:2 und vergab bei 5:4 einen Matchball mit einem Fehler. Murray musste sich am Ende 38 unerzwungene Fehler notieren lassen (21 Winner), schwang aber nach 2:58 Stunden mit 4:6, 7:6 (7:3), 7:5 obenaus. Er bekommt es im Viertelfinal mit Wimbledon-Halbfinalist Richard Gasquet zu tun,
Bereits für die Viertelfinals qualifiziert hatte sich zuvor Stan Wawrinka. Er gewann in drei Sätzen gegen Ivo Karlovic. In der nächsten Runde trifft der Schweizer auf die Nummer 1 Novak Djokovic. (trs/si)